Pflanzenbau | LW HEUTE

Auf besseren Standorten sehr gute Winterbraugerstenerträge

Ergebnisse LSV Winterbraugerste 2024/2025

Nur mit qualitativ hochwertiger Gerste lässt sich ein gutes Bier brauen. Traditionell wird für die Malzherstellung Sommergerste angebaut. Aufgrund steigender Temperaturen und häufiger auftretender Frühsommertrockenheit ist der Anbau von Sommergerste jedoch zunehmend unsicher geworden. Eine Alternative stellt die Aussaat von Winterbraugerste dar.

Die Qualität von Winterbraugerste wurde züchterisch verbessert, erreicht aber noch nicht ganz das Niveau der besten Sommerbraugersten. Foto: landpixel

Der Anbau von Sommergerste hat in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich abgenommen und wurde auf schwächere Standorte mit geringerem Ertragspotenzial verdrängt. So betrug die Anbaufläche von Sommergerste in Hessen im Jahr 2000 noch 26 783 Hektar, im vergangenen Jahr waren es nur noch 15 700 Hektar.

Um ihren Bedarf zu decken, greifen Mälzereien und Brauereien zunehmend auf Ware aus dem Ausland zurück. Auch der Anbau von Winterbraugerste trägt zur Versorgungssicherheit der heimischen Brauindustrie bei. Der Anbau von Winterbraugerste ist zwar nach wie vor ein Nischenmarkt, bietet den Anbauern jedoch einige Vorteile, insbesondere im Hinblick auf die Anpassung an den Klimawandel.

Winterbraugerste bildet bereits im Herbst ein gut entwickeltes Wurzelsystem sowie ausreichend vegetative Masse und kann somit die Winterniederschläge besser ausnutzen als die Sommergerste. Diese vorteilhafte Eigen-

schaft zeigt sich vor allem auf Standorten, die regelmäßig unter Frühsommertrockenheit leiden. Unter solchen Gegebenheiten ermöglicht Winterbraugerste hohe Ertragsleistungen bei guten Kornqualitäten.

Dr. Antje Herrmann Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen – LW 33/2025
Der Niederschlag hat für sehr gute Erträge ausgereicht Landessortenversuche Winterbraugerste 2018/2019