Viele Fleischrinderzüchter haben das nationale Färsenchampionat „Best of“ in Groß Kreutz längst in ihrem Kalender integriert. Dass die Veranstaltung eine optimale Plattform zur Präsentation und Vermarktung erstklassiger Genetik für die Leistungsrassen aus der Fleischrinderzucht ist, hat sich herumgesprochen, die optimalen Voraussetzungen im brandenburgischen Groß Kreutz sind in den Kreisen bekannt.
Schon bei der Prämierung nach intensiver Vorselektion war die hessische Fleischrinderzucht dieses Jahr mit einem sehr starken Angebot vertreten und gab ein weiteres Mal eine sehr gute Visitenkarte ab. Viele Interessenten hatten sich bereits im Vorfeld im Katalog ein Bild von der Qualität gemacht und orientierten sich direkt oder per Kaufauftrag am Markt, so dass an diesem Tag mobile Erreichbarkeit groß geschrieben wurde.
Bei der Rasse Angus war dieses Jahr eine sehr ausgeglichene Kollektion im Angebot, bei der die von Matthias Rohleder, Löhlbach, angebotene Thump-Tochter Almira klar die Maßstäbe setzte und zur Rassesiegerin ausgewählt wurde. Entsprechend stark war die Nachfrage nach dieser Top-Färse, die sich ein Interessent aus Sachsen bei starker Gegenwehr den Tageshöchstpreis dieser Rasse von 3 800 Euro kosten ließ. Auch die weiteren hessischen Rinder waren aus den Zuchtbetrieben Bischoff PTR, Neukirchen, und Friedrich Wilhelm Sippel, Helmscheid, entsprachen absolut den Anforderungen des Marktes und wurden auch aufgrund ihrer interessanten Pedigrees flott verkauft. Dabei nutzten mehrere Interessenten aus Hessen die Gelegenheit, aus dieser Top-Kollektion gezielt Tiere für die Bestandserweiterung ihrer Herden zu selektieren. Bei einem Durchschnittspreis von 2 308 Euro wurde die Nachfrage nach Angus-Genetik auch dieses Jahr nicht gedeckt.
Convair-Tochter Lilo PP ist 1a-prämiert worden
Auch sehr stark war die Gruppe der Fleckviehzüchter aus Hessen, die mit vier Tieren dieses Championat beschickte. Die 1a-prämierte Convair-Tochter Lilo PP aus dem Zuchtbetrieb Scheuermann und Schleich aus Erbenhausen, setzte sehr hohe Maßstäbe und wurde flott verkauft wie die von Matthias Urbach, Wahlen, angebotene, sehr leistungsstarke Hubert-Tochter Laura, die ebenfalls absolut den Anforderungen anspruchsvoller Käufer entsprach. Auch die beiden weiteren Rinder aus den Betrieben Tobias Feucht, Bad Homburg, und Michael Jakob, Bad Homburg, trugen zur positiven Darstellung der Fleckviehkollektion bei, bei der mehrere interessante Tiere von hessischen Käufern erworben wurden, unter anderem das Spitzenrind, die hochinteressant gezogene Marlon-Tochter Fortuna PP an eine aktive Adresse nach Nordhessen.´
Starker Auftritt der Züchter von Hereford und Limousin
Einen starken Auftritt hatten ein weiteres Mal die Herefordzüchter in Groß Kreutz. Zum weiteren Aufbau der Herde gingen zwei sehr gute, tragende Rinder an einen Interessenten nach Südhessen, darunter die von der Gerty-Strohm-Stiftung, Bad Vilbel, angebotene bereits bundesschauprämierte Hunter-Tochter Nele und weitere erstklassige Dean-Töchter bester Qualität. Starke Präsenz war auch dieses Jahr bei der Rasse Limousin gegeben und die zahlreichen Interessenten wurden für ihr Kommen mit einer breiten Spitze im Angebot belohnt. Auch dieses Jahr war der bekannte Zuchtbetrieb Stefan Kohlmann, Buchenau, mit drei erstklassigen Färsen vertreten, von denen die bereits tragende Benjamin-Tochter Carla als Klassensiegerin zu den stärksten Anwärterinnen auf den Siegertitel zählte und lediglich einer enorm kompletten Sympa-Tochter aus Schleswig-Holstein den Vortritt lassen musste. Ein Interessent aus Niedersachsen nutzte die Gelegenheit und investierte in diese sehr zukunftsträchtige Limousinfärse und auch die Herdengefährtin Elli, eine natürlich hornlose Bolide-Tochter mit bestem Pedigree aus der gleichen Heimatadresse, sowie die dritte aus dem Betriebe Kohlmann, die Accent-Tochter Candy, die unmittelbar hinter dem Siegerrind als 1b-Platzierte einen sehr starken Eindruck hinterließ, gingen nach außerhalb. Auch die weitere Limousinfärse, die Maxim-Tochter Emmi von Reinhold Watz, Vollnkirchen, wurde stark beachtet und trug zu dem sehr starken Verkaufsergebnis der Rasse Limousin bei, das auch durch den Durchschnittspreis von 3 071 Euro zum Ausdruck gebracht wird. Offensichtlich reicht auch bei der Rasse Limousin das Angebot an hervorragenden Tieren nicht aus, um die sich in vielen Regionen entwickelte Nachfrage nach Top-Genetik abzudecken.
Besonders stark war der Auftritt der hessischen Charolaiszüchter bei „Best of“, denn mit der natürlich hornlosen Excellent-Tochter Amalie vom Zuchtbetrieb Gries, Laubach, und der sehr typischen, rumpfigen Samuel-Tochter Valetta von Johannes Rabenau, Londorf, standen gleich zwei 1a-Tiere in der Endausscheidung. Die exzellenten Typmerkmale, aber auch die absolute Korrektheit in allen wichtigen Merkmalen verhalfen Amalie zum Siegertitel in der Rassekonkurrenz und beim Vergleich aller Champions zur Vergabe des Grand-Champion-Titels setzte sie sich ein weiteres Mal durch und Jan-Christoph Gries durfte den Wanderpokal für den Grand-Champion beim nationalen Färsenchampionat „Best of“ von der Vorgängerin Thekla Zarat entgegennehmen. Ein herausragender Erfolg für den Zuchtbetrieb Gries, der erstmalig bei „Best of“ vertreten war. Ein Interessent aus dem Süden ließ sich diese Färse nicht entgehen und investierte den Tageshöchstpreis von 3 700 Euro in dieses Rind, aber auch die Samuel-Tochter Valetta aus dem Betrieb Rabenau war stark umworben und fand ihre neue Heimat in einer aktiven Zuchtstätte im Südwesten. Das hervorragende Endergebnis der Rasse Charolais kommt auch sehr gut mit dem Duchschnittspreis von 2 838 Euro zum Ausdruck. Mehrere Zuchtbetriebe aus Hessen nutzten die Gelegenheit und erwarben gezielt erstklassige Färsen und nutzten dabei das Angebot der ZBH zur Organisation des Rücktransportes, das auch dieses Jahr deutlich zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen hat.
Damit war die fünfte Beteiligung hessischer Fleischrinder bei „Best of“ eine Fortsetzung der bisherigen Erfolge und schon jetzt haben die ersten Planungen für das Frühjahr 2015 angefangen, um auch dann wieder mit Spitzentieren auf dem nationalen Parkett dabei zu sein.
Grünhaupt, LLH, Kassel – LW 18/2014