Starker Auftritt hessischer Züchter bei der „Best Of“
Heimische Betriebe beim Bundeschampionat erfolgreich
Im brandenburgischen Groß Kreutz fand kürzlich die neunte Auflage des nationalen Färsenchampionats „Best Of“ statt, bei der Spitzenrinder von acht verschiedenen Fleischrinderrassen im Angebot stehen. Für viele Züchter ist es eine hervorragende Möglichkeit, erstklassige Rinder am breiten Markt zu offerieren und auf der anderen Seite haben immer wieder Käufer, die einen groben Standard suchen, die Möglichkeiten zur Selektion in Groß Kreutz genutzt.

Foto: Jost Grünhaupt
Der erfolgreichste hessische Verkäufer war Karl-Friedrich Flamme aus Rhenegge, der mit seiner Code-Red-Tochter Monja in direktem Wettbewerb zur Gesamtsiegerin stand und dieses Rind für 3 400 Euro nach Thüringen verkaufen konnte.

Foto: Jost Grünhaupt
Bei der Rasse Charolais beschickten die Zuchtbetriebe Gries GbR, Laubach, und Lars und Tatiana Duclos, Dohrenbach, das Championat mit tragenden Färsen. Das Siegerrind stellte dabei Jan Christoph Gries vor und er erhielt für seine Excellent-Tochter Airport, mit besten Rassemerkmalen versehen, von einem brandenburgischen Interessenten 3 400 Euro. Ein Züchter aus Bayern erkannte die Qualität der hervorragend entwickelten, tiefrumpfigen Noval-Töchter aus dem Betrieb Duclos und erwarb sie im Paket. Die Gesamtkollektion bei der Rasse Charolais war dieses Mal nicht so homogen wie in den zurückliegenden Jahren, so dass der Durchschnittspreis von 2 207 EuÂÂro den Marktverlauf treffend widerspiegelte.

Foto: Jost Grünhaupt
Galloway-Züchter mit von der Partie
Zum zweiten Mal mit von der Partie waren die Galloway-Züchter und hier wurde der Spitzenpreis von 3 200 Euro für die bereits tragende Figaro-Tochter Cremona aus dem Zuchtbetrieb Kraft aus Ottrau ausgegeben, ein sehr vielversprechendes Rind. Auch die weiteren hessischen Galloway-Rinder aus den Zuchtbetrieben Kraft und der ZG Sölzer und Schmidt, Gudensberg, passten sehr gut ins Angebot und fanden zügig ihre Käufer.
Die vom Umfang her beachtlich starke Kollektion der Rasse Fleckvieh-Simmental bestand mehrheitlich aus jüngeren Rindern, die mehrfach viel Potenzial zeigten. Bestens vorbereitet und mit viel Rumpf versehen, präsentierte der Zuchtbetrieb Scheuermann und Schleich, Erbenhausen, die bereits tragende Leif-Tochter Biene PP, die sich ein nordhessischer Zuchtbetrieb für die Ergänzung seiner Herde sicherte. An die gleiche Adresse ging auch die leistungsstarke Schiller-Tochter Ina von Michael Jakob, Bad Homburg, die mit ihrem hervorragenden Zuchtwert und der interessanten Belegung viel Potential mitbringt. Ihre Herdengefährtin und Halbschwester Helma PP erwarb ein osthessischer Zuchtbetrieb zur Erweiterung seiner Herde. Im Gesamtangebot der Rasse Fleckvieh-Simmental befanden sich mehrere züchterisch interessante Tiere, von denen einige an aktive hessische Betriebe gingen und dazu beitrugen, dass sich der Durchschnittspreis des Angebotes bei 2 576 Euro einpendelte.
Briana nach Fleischrindertag ein weiteres Mal erfolgreich
Den Abschluss machte wie jedes Jahr die Rasse Limousin und auch hier waren eine Reihe absolut erstklassige Tiere im Angebot. Zu den absoluten Hinguckern in der Kollektion gehörte die Goldcard-Tochter Briana, die aktuelle Reservesiegerin vom Fleischrindertag, aus dem Zuchtbetrieb von Stefan Kohlmann, Buchenau. Dieses sehr schicke Rind, aufgewertet durch die interessante Blutführung und einen erstklassigen Zuchtwert, stand auf dem Wunschzettel mehrere Interessenten und wurde von einer aktiven Adresse aus Osthessen für 4 500 € erworben.
Die hochinteressant gezogene Faignant-Tochter Juwel Pp stellte eine absolute Rarität am Markt der natürlich hornlosen Limousin dar und wird das Zuchtprogramm einer Züchtergemeinschaft ergänzen und die aus einer besten Kuhfamilie stammende, viel Potential zeigende Halbschwester Nancy erwarb ein niedersächsischer Züchter.
Auch bei der Rasse Limousin war eine konstant gute Nachfrage zu verzeichnen, die mit dem Durchschnittspreis von 2 911 EuÂro auch zahlenmäßig entsprechend abgebildet wird. Ein weiteres Mal zeigte sich, dass „Best Of“ in Groß Kreutz eine erstklassige Plattform ist, um hervorragende Tiere aus dem Jahrgang anzubieten und auch entsprechend zu verkaufen.
Nicht zu übersehen ist der Werbeeffekt, den Spitzentiere bei diesem bundesweiten Championat mit sich bringen. Daher kann das Feedback von „Best Of 2017“ nur lauten: Bereits jetzt die entsprechenden Rinder für den kommenden Jahrgang vorzumerken und die Vorbereitungen der Tiere konsequent umzusetzen.
Grünhaupt, LLH Kassel – LW 19/2017