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Nicht erfolgte Kalkung unbedingt nachholen

Stoppelkalkung im Herbst 2019

Wenn die Mähdrescher die Flächen verlassen haben und das Stroh gehäckselt oder abgefahren wurde, ist es Zeit für eine Stoppelkalkung und für eine Grunddüngung. Die Felder sind dann meist gut befahrbar und die Bodenbearbeitung steht bevor, dieser Zeitpunkt sollte für eine Düngung genutzt werden.

Eine Kalk-Gabe sollte vor allem dann erfolgen, wenn die Befahrbarkeit gegeben ist. Foto: Breuer

Das Calcium ist nicht nur zur Sicherstellung der Versorgung der Pflanze da, sondern zur Erhaltung und Sicherstellung der Bodenfruchtbarkeit. Aus diesem Grund ist es für den Boden förderlich, wenn der Kalk mit den Stoppelresten in den Boden eingemischt wird. Diese Kalkungsmaßnahmen eignen sich besonders auf Flächen, die einer Erhaltungskalkung bedürfen.

Kalkdüngung nach Bodenuntersuchung

Wenn die Flächen nach der Bodenuntersuchung in Gehaltsklasse C liegen, reicht eine Kalkung je nach Bodenart alle drei Jahre aus. Die Höhe der Menge liegt bei etwa 900 bis 2000 kg CaO/ha für die dreijährige Fruchtfolge. Die Ausbringung der Kalkdüngung sollte zur tragenden Frucht wie Rüben, Mais und vor allem Raps erfolgen, denn Raps hat einen Bedarf von bis zu 240 kg CaO/ha als Pflanzennährstoff.

Erhöht man den pH-Wert auf 6,5 bis 7,2 bringt die Kalkung einen zusätzlichen Effekt gegen Kohlhernie, da diese Pflanzenkrankheit dann nur eingeschränkt aktiv ist. Pflanzen wie die Rübe oder der Mais danken eine Kalkung mit einer schnelleren Keimung und einer raschen Jugendentwicklung im Frühjahr und somit auch einem höheren Ertrag.

Joachim Breuer, Rheinkalk, Landesarbeitskreis Düngung Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland  – LW 27/2019
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