Wer ernten will, sollte seinen Boden kalken
Stoppelkalkung wirkt sauren Mineraldüngern entgegen
Schon die Kelten erkannten 500 v. Chr. die Notwendigkeit des „Mergelns“, das heißt Aufbringen von Kalkmergel. In der Neuzeit um 1800 war das „Mergeln“ die wichtigste Maßnahme, um die „ausgemergelten“ (entkalkten) Felder wieder fruchtbar zu machen.

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Unterschiedliche Düngesysteme
Die Auswahl von Düngemitteln beeinflusst den pH-Wert im Boden: Ammoniumdünger (Ammonsulfat, Diammonphosphat) sowie Harnstoff (Amiddünger) wirken aufgrund der Nitrifikationsvorgänge (Umsetzung von Ammonium- zu Nitratstickstoff im Boden) stark versauernd. Kalkstickstoff wirkt hingegen alkalisch. Kalkammonsalpeter (KAS) wirkt leicht versauernd. Die Tabelle 1 zeigt den Kalkwert einzelner Düngemittel.
Neben dem Ausgleich zur Säureneutralisation, Ernteentzügen und saurem Niederschlag sind die heutigen Düngesysteme meistens kalkzehrend, wie die Tabelle 3 zeigt. Das Düngesystem 1 verbraucht bei seiner Anwendung 180 kg CaO. Beim Düngesysten 2 wurde nur die Stickstoffform geändert und der Kalkbedarf steigt auf das Doppelte an. In diesem Fall benötigt der Boden zusätzlich rund 600 kg eines Kohlensauren- oder Kieselsauren Kalks.
Joachim Breuer, Rheinkalk GmbH, Landesarbeitskreis Düngung Baden-Württemberg – LW 26/2020