Jährlich findet anlässlich des Mannheimer Maimarktes eine Tierschau im Reiterstadion statt und auch dieses Jahr nutzten viele Besucher dieser großen, regionalen Schau die Gelegenheit und informierten sich über die einzelnen Tierarten. Ein wichtiger Bestandteil des Maimarktes ist auch jedes Jahr die Lehrschau für die gesamte Tierhaltung, bei der die Informationen aus dem gesamten Spektrum dieses Themenfeldes den Verbrauchern zur Verfügung gestellt werden.
Dabei wird es immer wieder deutlich, dass viele Besucher der Messe auch Grundsatzfragen zur Tierhaltung stellen, die am „Objekt“ besser beantwortet werden können, als in der „Theorie.“
Die Fleckviehzüchter aus dem südhessischen Raum beteiligten sich auch dieses Jahr wieder mit sehr guten Kühen an dem züchterischen Wettbewerb, der von Thomas Schmidt, Creglingen-Schön, sehr sachkundig rangiert wurde.
In der zweiten Klasse der Jungkühe wurde die Waldemar-Tochter Loja von der Handke GbR aus Leisenwald vorgestellt und das harmonische Erscheinungsbild dieser Kuh, die gleichzeitig ein bestechendes Euter zeigte, wurde mit dem 1a-Preis gewürdigt. Direkt dahinter folgte mit Edelmaid Pp eine Votary-Tochter aus dem Zuchtbetrieb der Familie Schäfer aus Airlenbach, die in vielen Merkmalen das gewünschte Erscheinungsbild einer jungen Fleckviehkuh zeigte und durch ihre Qualität im Körperbau, Beinwerk und Euter zu überzeugen wusste.
Die hervorragende Qualität in dieser Altersgruppe wird dadurch unterstrichen, dass die Rau-Tochter Playa von Richard Jäger, Mörlenbach, im Mittelfeld platziert wurde, eine korrekte Kuh mit bestem Seitenbild und hervorragendem Eutersitz.
Einen weiteren 1a-Platz bekam der Betrieb Jäger für seine Waldbrand-Tochter Comtess, eine langgestreckte, harmonische Kuh, die auch durch das sehr festsitzende Euter zu gefallen wusste. Im Mittelfeld der Klasse wurde dann die Romario-Tochter Grazia von Karl Meisinger, Hippelsbach, eingeordnet, ebenfalls mit absoluten Vorzügen im Seitenbild und Eutersitz ausgestattet.
Bei der Vergabe des Siegertitels bei den jungen Kühen ging dann kein Weg an Loja vorbei und Preisrichter Thomas Schmidt würdigte nochmal ausdrücklich das komplette Gesamterscheinungsbild dieser Kuh, die mit ihrem sehr langen und gleichmäßigen Euter die Maßstäbe setzen konnte. Als Höhepunkt bekamen die Zuschauer in der ältesten Kuhklasse eine hervorragende Darbietung geboten, bei der Christian Zimmermann aus Beerfelden seine Hof-Tochter Lilo mit elf Abkalbungen präsentierte. Nicht nur die Frische und Festigkeit im Körperbau, vor allen Dingen das noch absolut korrekte und trockene Fundament setzte hier Maßstäbe, wie man sie sonst bei Kühen mit drei Abkalbungen ansetzen muss.
Betriebssammlungen und Jungzüchterwettbewerb
Am Schluss der Richtentscheidungen wurden dann fünf Betriebssammlungen vorgestellt, hier war das Trio aus dem Betrieb von Richard und Maike Jäger aus Mörlenbach nicht zu schlagen und setzte durch die auffallende Einheitlichkeit in allen wichtigen Typ- und Eutermerkmalen klar die Maßstäbe.
Auch bei der Lehrschau war der Betrieb Jäger aktiv und präsentierte dort eine Fleckviehkuh mit einem Kalb bei Fuß, die einen hervorragenden Kontrast zu der ausgestellten Highlandkuh aus Nordbaden darstellte.
Ein fester Bestandteil ist jedes Jahr in Mannheim der Wettbewerb der Jungzüchter sowie die Vorführung der Kälber durch die Kinder im großen Ring. In der mittleren Altersklasse war Ilka Meisinger aus Hippelsbach die Beste bei der Tierbeurteilung und Nils Jäger aus Mörlenbach stand mit seinem Kalb beim Vorführwettbewerb vorn.
Grünhaupt, LLH Kassel – LW 19/2017