Große Kulisse beim Maimarkt in Mannheim

Erfolgreicher Auftritt hessischer Fleckviehzüchter

Seit vielen Jahren gehört der Maimarkt in Mannheim zu den größten Verbraucherausstellungen im gesamten süddeutschen Raum und entsprechend viele Besucher mit Schwerpunkt aus der Rhein-Neckar-Region nutzten dieses Jahr die Gelegenheit, sich über viele Themenfelder des täglichen Gebrauchs zu informieren.

In bester Manier präsentierte Johanna Handke ihre Wille-Tochter Liba, die sich elegant mit bestem Skelett und tollem Euter als 1b-Kuh zeigte.

Foto: Jost Grünhaupt

Einen großen Anziehungspunkt stellen dabei die Tierschauzelte dar, wo viele Personen einmal im Jahr die Gelegenheit haben, landwirtschaftliche Nutztiere zu erleben und auch beispielsweise beim Melken einer Kuh zusehen zu können. Manches Missverständnis, was bei Verbrauchern zum Thema Viehhaltung vorliegt, kann dabei im persönlichen Gespräch ausgeräumt werden. Großen Zuspruch hatte auch dieses Jahr wieder die Rinderschau im Reitstadion, bei der erstklassige Fleckviehkühe aus Südhessen und dem nördlichen Baden-Württemberg dem Preisrichter Hubert Schönenberger aus Stockach zur Prämierung vorgestellt wurden.

Einen sehr starken Eindruck hinterließ die Gruppe der jüngsten Kühe, wo die sehr elegante, leistungsbetonte Wille-Tochter Liba von der Handke GbR, Leisenwald, in direkter Konkurrenz zur späteren Siegerin, einer Tochter des aktuellen Vererbers Wettendass, den Ib-Platz erhielt und wegen des vorzüglichen Euters auch zur Auswahl der besten Euterkuh nominiert wurde.

Mark und Julia Habermehl aus Allmenrod präsentierten in Mannheim ihre Wichtl-Tochter Tantchen in so starker Form, dass sie sogar zwei Siegertitel erhielt (Sieger alt, Fleischsiegerin).

Foto: Jost Grünhaupt

Hervorragenden Eindruck hinterließen auch die beiden folgenden Kühe aus den hessischen Zuchtbetrieben Schäfer, Airlenbach, und Jäger, Mörlenbach, die als Töchter des bekannten Vererbers Waldbrand die Exterieurstärke dieses Bullen sehr gut darstellten.

Ein tadelloses Bild zeigte ein weiteres Mal die Washington-Tochter Gerda von Karl Meisinger, Hippelsbach, die mit ihrer herausragenden Gesamtqualität in Körperbau, Fundament und Euter viel Werbung für ihren Vater machte und im Vorderfeld der Klasse platziert wurde. Die Stärken der Didimus-Tochter Pray von Richard Jäger, Mörlenbach, sind ohne Zweifel ihr hervorragender Typ und das fest ansitzende, sehr drüsige Euter, auch sie wurde bei starker Konkurrenz im Mittelfeld der Klasse eingeordnet.

Eindeutig war dann die Platzierung in der Klasse der Kühe mit drei Kälbern, wo die mehrfach erfolgreich ausgestellte Rocky-Tochter Cayenne von Pia u. Bernhard Hillerich, Ueberau, einen exzellenten Eindruck hinterließ und eindeutige Siegerin in dieser Alterskategorie wurde.

Top-Kuh in Mannheim: Die Rocky-Tochter Cayenne von Pia und Bernhard Hillerich aus Ueberau wurde mit ihrer Ausstrahlung und Korrektheit Siegerkuh mittel und Eutersiegerin der Schau.

Foto: Jost Grünhaupt

Im Mittelfeld der Gruppe wur­de die von Christian Zimmermann, Beerfelden, ausgestellte Wichtl-Tochter Liebe eingeordnet, die vor allem durch ihre erstklassige Qualität in Fundament und Euter zu überzeugen wusste. Bei der Vergabe des Siegertitels für die mittleren Altersklassen sparte Hubert Schönenberger nicht mit Lob und stellte Cayenne als seine eindeutige Favoritin an die Spitze und würdigte ihre Eleganz, den harmonischen Körperbau und die Gesamtqualität im Euter mit der Bezeichnung „traumhaft“.

Im abschließenden Ring der ältesten Kühe stellte Mark Habermehl, Allmenrod, seine Wichtl-Tochter Tantchen vor, die sich nach sieben Abkalbungen noch sehr frisch, mit bestem Bewegungsablauf und hervorragenden Zweinutzungseigenschaften zeigte und den Siegertitel bei den ältesten Kühen erhielt.

Einen sehr starken Eindruck hinterließ die hessische Kollektion in Mannheim mit Kühen aus den Betrieben Hillerich, Jäger, Schäfer, Handke, Meisinger, Habermehl und Zimmermann.

Foto: Jost Grünhaupt

Zur eindeutigen Angelegenheit wurde auch die Auswahl der besten Euterkuh, denn hier setzte Cayenne klar die Maßstäbe und konnte sich gegen die jüngeren Wettbewerberinnen mit ihrem sehr drüsigen, gleichmäßigen Euter durchsetzen und die Schärpe für die Fleischsiegerin ging an Tantchen, da diese Kuh eine Durchschnittsleistung von fast 10 000 kg Milch und gleichzeitig mit ihrer Breite im Oberkörper und ausgeprägten Bemuskelung in der Keule sichtbar die Maßstäbe setzen konnte. Neben der starken Fleckviehkonkurrenz vertraten die Zuchtbetriebe Richard Jäger aus Mörlenbach und Ottmar Roth aus Airlenbach die Rassen Braunvieh bzw. Pinzgauer mit hervorragenden Einzelkühen und leisteten damit einen wertvollen Beitrag zur Gesamtausstellung, bei der die Vielfalt der Tierrassen einen wichtigen Programmteil darstellt.

Beim Tierbeurteilungswettbewerb der Jungzüchter, der auch dieses Jahr wieder stark angenommen wurde, waren in ihren Altersgruppen Finn Roth und Ida Birkenstock aus Airlenbach sowie Liz Meisinger und Moritz Schäfer aus Airlenbach, die erfolgreichsten Teilnehmer aus Hessen.

Grünhaupt, LLH Kassel – LW 19/2016