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Gesunde Bestände mit Mindererträgen

Sortenwahl zum Winterrapsanbau 2018

Ungünstige Witterungsbedingungen zur Aussaat im Herbst 2017, Fröste im März gefolgt von hohen Temperaturen im April, sowie Schädlingsbefall und die anhaltende Trockenheit haben den Winterrapsanbau in diesem Jahr vor große Herausforderungen gestellt, und es zeichnet sich ab, dass zumindest in einigen Regionen mit deutlichen Mindererträgen zu rechnen ist.

Bei der außergewöhnlichen Witterung wird wieder einmal deutlich, wie wichtig es ist, leistungsstarke Rapssorten zu wählen. Foto: agrarfoto

Die außergewöhnliche Witterung macht mehr als deutlich, wie wichtig es ist, über leistungsstarke Sorten zu verfügen, die auch unter Stresseinwirkung hohe Erträge aufweisen. Für die Sortenwahl sollten daher robuste Sorten im Vordergrund stehen, das heißt Sorten, die in der Lage sind, Krankheits- und Schädlingsbefall sowie ungünstige Witterungsbedingungen zu kompensieren und über verschiedene Standorte und Jahre gleichbleibend hohe Erträge zu erbringen.

Welche Sorten in der Anbauplanung berücksichtigt werden sollten, zeigen die Ergebnisse der Landessortenversuche (LSV), in welchen aktuelle Sorten unter verschiedenen Umwelten neutral geprüft werden. Belastbare Aussagen zur Leistung einer Sorte können jedoch erst nach mehrjähriger Prüfung getroffen werden. Erzielt eine Sorte im ersten beziehungsweise den beiden ersten Prüfjahren gute Ergebnisse, kann sie „zur Probe“ empfohlen werden. Eine endgültige Empfehlung erfolgt erst dann, wenn eine Sorte über drei Jahre eine konstant gute Leistung über alle Standorte erbracht hat.

Bereinigte Marktleistung ist relevanter Leistungsparameter

Abgesehen von dem Ertrag, der bei Sortenentscheidungen meist im Vordergrund steht, ist für den Praktiker die bereinigte Marktleistung (BML) der eigentlich relevante Leistungsparameter, welcher sich aus Ertrag und Ölgehalt abzüglich der Saatgutkosten errechnet. Ölgehalte über 40 Prozent führen zu einem Preisaufschlag von 1,5 Prozent je Prozentpunkt Öl, während Gehalte unter 40 Prozent mit einem entsprechenden Preisabschlag versehen werden.

Den ganzen Beitrag können Sie sich hier im PDF-Format herunterladen.Dr. Antje Herrmann, Fachinformation Pflanzenbau, LLH, Eichhof – LW 29/2018
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