In 2023 wurden in Rheinland-Pfalz erneut Landessortenversuche (LSV) im frühen und mittelfrühen Sortiment im Silomais durchgeführt. Die diesjährigen Ergebnisse erläutern im folgenden Beitrag Sebastian Thielen (DLR Eifel) und Dr. Herbert von Francken-Welz (DRL RNH).
Erneut geht ein Jahr der Extreme zu Ende und wer sich zum Jahresausklang mit der jeweils zurückliegenden Witterung auseinandersetzt, dem gehen allmählich die Superlative aus. Hier macht das Jahr 2023 leider keine Ausnahme. Zwar lässt sich Stand heute sagen, dass es irgendwie dann doch noch einmal gut ging dieses Jahr. Allerdings sah es phasenweise bei vielen Ackerkulturen gar nicht nach einer guten Ernte. Vor allem beim Mais hatte das Jahr 2023 in Phasen auch das Potential als eines der Schlechtesten in Erinnerung zu bleiben. Aber der Reihe nach.
Der Witterungsverlauf forderte die Landwirte heraus
Der Jahreswechsel 2022/2023 war wie in weiten Teilen des Landes wie in den Vorjahren tendenziell eher nass und teils deutlich zu warm. Ab Mitte Januar wurde es zunehmend trockener und ab etwa Mitte Februar konnte vereinzelt bereits mit der Aussaat von Sommerungen begonnen werden.
Anfang März schlug das Wetter dann schlagartig um. Es begann teils ausgiebig zu regnen und bis zum Monatsende waren vielerorts 100 Liter und mehr je Quadratmeter gefallen und ein Ende war nicht in Sicht. Bis Ende April blieben nur einige kurze Zeitfenster zur Aussaat von Sommergetreide. Während in den südlichen Landesteilen die Aussaat von Zuckerrüben und Körnermais voranschritt, brauchte man in den mittleren bis höheren Lagen, wo der meiste Silomais angebaut wird, noch etwas Geduld. Da häufig vor der Maisaussaat noch organische Dünger wie Gülle oder Gärreste ausgebracht werden mussten, und viele Flächen einfach nicht tragfähig waren, verzögerte sich die Frühjahrsbestellung in vielen Regionen bis in den Juni.