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Innovationen in allen Technikbereichen

Gold- und Silbermedaillen für Neuheiten – Teil II

Vom 10. bis 14. November 2015 (Exklusivtage am 8. und 9. November) findet auf dem Messegelände in Hannover die Agritechnica statt. Eine von der veranstaltenden DLG eingesetzte Expertenkommission hat von den zahlreichen Neuheiten fünf mit Goldmedaillen und 44 mit Silbermedaillen ausgezeichnet. 24 mit einer Silbermedaille prämierte Innovationen haben wir im letzten Heft vorgestellt, weitere 20 und die fünf Goldmedaillen-Gewinner folgen in dieser Ausgabe.

Kuhn AutoLoad-Funktion gewährleistet eine vollautomatische Nonstop-Einstretchung von Quader- und Rundballen. Foto: DLG
Der Topsoil Mapper erfasst berührungslos Bodenparameter. Foto: DLG
„Connected Crop Protection“ mit „Pflanzenschutz-Anwendungs-Manager“ ist ein intuitives Entscheidungsunterstützungssystem zur zielorientierten, termingerechten und präzisen Applikation von Pflanzenschutzmitteln. Foto: DLG

Das LW stellt die mit Gold und Silber ausgezeichneten Neuentwicklungen anhand der DLG-Pressemitteilungen in zwei Schwerpunkt-Ausgaben zur Agritechnica vor. Weitere Silbermedaillen gibt es für:

Hybrid-Mähdrescher an die Leistungsgrenze führen

Claas-Vertriebsgesellschaft, Harsewinkel, Deutschland, Halle 13, Stand C05

Viele Mähdrescher werden aus Furcht vor möglichen Verstopfungen und dem zu deren Beseitigung hohen Arbeitsaufwand nicht bis zur technischen Leistungsgrenze ausgelastet. Die Fa. Claas hat mit der automatischen Gutflusskontrolle für Hybridmähdrescher ein Warn- und Regelsystem entwickelt, das eine Mähdrescherauslastung bis an die technische Grenze zulässt. Sämtliche erfassten Sensorwerte, von der Schichtdicke im Einzugskanal bis zur Rotordrehzahl werden kontinuierlich mit dem für diese Baugruppe maximal möglichen Durchsatz- und maximalen Schlupfwert im Antrieb verglichen. Wird ein Wert geringfügig überschritten, so wird der Fahrer gewarnt. Darüber hinaus reagiert die Gutflusskontrolle je nach Intensität der Grenzwertüberschreitung mit automatisch reduzierter Fahrgeschwindigkeit oder dem Schnellstopp des Erntevorsatzes. Folglich kann der Fahrer ohne Verstopfungsgefahr auch mit extremen Einstellungen, wie beispielsweise großen Dreschspaltweiten bei der Rapsernte oder geringen Rotordrehzahlen zur Langstrohbergung, dauerhaft am technischen Limit ernten. Der Nutzungsgrad des Mähdreschers nimmt bei reduzierten Ausfall- und Reparaturkosten zu.

Hangausgleich auch für Bandlaufwerk-Mähdrescher

Claas-Vertriebsgesellschaft, Harsewinkel, Deutschland, Halle 13, Stand C05

Bei der Ernte am Seitenhang nehmen die Kornverluste in der Reinigung bei hohem Durchsatz zu, weil das von den Rotoren beziehungsweise dem Rücklaufboden mehr talseitig auf den Vorbereitungsboden geförderte Korn-Spreu-Gemisch die Reinigung talseitig überlastet. Bekannte Radfahrwerk-Hangausgleichstechniken lassen sich bei meistens mit bodenschonenden Bandlaufwerken ausgerüsteten Groß-Mähdreschern nicht realisieren. Um die Druschleistung von Hybrid-Mähdreschern auf hügeligen Feldern in Längs- und Querrichtung zu stabilisieren, hat Claas die sogenannte 4D-Reinigung entwickelt. Die auf drei Segmente erweiterten Rotorkorb-Verschlussklappen können pro Segment halbseitig angesteuert werden. Abhängig von der Seitenhangneigung werden sie passend geöffnet oder geschlossen, um das abgeschiedene Korn-Spreu-Gemisch nur bergseitig auf den Rücklauf- und somit auf den Vorbereitungsboden zu leiten. Eine talseitige Überlastung der Reinigung mit der Folge schlagartig zunehmender Reinigungsverluste wird dadurch vermieden. Das bautechnisch einfache, aber regeltechnisch komplexe System erhöht die Leistungsstabilität und damit die Effizienz von Groß-Mähdreschern beim Einsatz in Hanglagen.

Ballenwickeln ohne anzuhalten

Kuhn Maschinen-Vertrieb GmbH, Genthin-Schopsdorf, Deutschland, Halle 12, Stand C04

Aufnehmen und Absetzen zu wickelnder beziehungsweise eingestretchter Siloballen kosten Zeit. Die Kuhn AutoLoad-Funktion gewährleistet eine vollautomatische Nonstop-Einstretchung von Quader- und Rundballen, ohne dass der Fahrer in irgendeiner Form eingreifen muss. Der im Hauptrahmen integrierte Laser scannt beim Fahren den nahenden Ballen, erfasst automatisch seine Länge und bringt die Ladearme in Ladeposition. Der Ballen wird exakt aufgenommen, mit Folie umwickelt und während der Fahrt abgeladen. Das steigert den Arbeitsfluss und erhöht die Verfahrensleistung.

Automatisches Einstellen entlastet Mähdrescherfahrer

John Deere GmbH & Co. KG, Mannheim, Deutschland, Halle 13, Stand E30

Die Arbeitsqualität und -leistung des Mähdreschers über längere Zeit konstant hoch zu halten kann den Fahrer schnell überfordern. John Deere hat daher die Einstelltechnik Interactive Combine Adjustment um komplexe Regeltechnik erweitert, die nun Integrated Combine Adjustment (ICA2) genannt wird. Kernstück des Regelsystems sind je eine Kamera im Körner- und im Überkehrelevator sowie neue, genauere Kornverlustsensoren. Die Bilder der beiden Kameras kann der Fahrer getrennt oder gemeinsam am Bildschirm anschauen. Entspricht das Arbeitsergebnis nach der eigenen Einstellung oder der mit Hilfe des Einstellassistenten erfolgten Optimierung der Mähdreschereinstellungen seinen Vorstellungen, speichert er es als Sollwert. Sobald das Arbeitsergebnis von diesem Sollwert abweicht, korrigiert ICA2 alle entsprechenden Non-Stopp-Ein-stellungen automatisch, von

der Rotordrehzahl und der Dreschspaltweite bis zur Gebläsedrehzahl, den Siebeinstellungen und den Durchsatz, entsprechend der vom Fahrer gewählten Priorität von Leistung und Qualität. Die Einstelländerungen werden zur Kontrolle gelistet. Das Dreschen wird erstmals automatisch an Sollvorgaben angepasst, ein weiterer Schritt zur Optimierung des Gesamtprozesses.

Automatisch kalibrieren, Ertragsmessung optimieren

John Deere GmbH & Co. KG, Mannheim, Deutschland, Halle 13, Stand E30

Die Daten der Ertragsmessung von Mähdreschern sind oft ungenau, weil nicht bei jeder Veränderung der Erntebedingungen neu kalibriert werden kann oder der Kalibriervorgang den Ernteablauf stört. Folge sind ungenaue Ertragskarten. John Deere ergänzt daher die Ertragsmesseinrichtung um das Kalibriersystem Active Yield. Im Kornbunker sind drei Wiegezellen zur Messung der Vertikalkräfte bei zunehmendem Füllstand angeordnet. Basierend auf einer Grundkalibrierung vergleicht das System diese Kräfte mit den Werten des Ertragssensors unter Berücksichtigung der Feuchtemessung. Mit zunehmender Anzahl Bunkerfüllungen nimmt die Genauigkeit des Kalibrierwertes zu, so dass im Ergebnis eine Ungenauigkeit von plus/minus drei Prozent verbleibt, die nur durch geübte Fahrer bei mehrmaligem täglichen Kalibrieren erreicht wird. Zunehmende Ungenauigkeiten durch Verschleiß der Elevatorkette über Erntekampagnen werden kompensiert. Das neue System vermeidet den Arbeitsaufwand für die Kalibrierung und schafft die Basis für eine konstant hohe Genauigkeit der Ertragsmessung im Mähdrescher.

Bodenschonung für die nachhaltige Hackfruchternte

ROPA, Herrngiersdorf, Deutschland, Halle 25, Stand G12 und Michelin Reifenwerke AG & Co. KG, Karlsruhe, Halle 20, Stand C02

Noch vor fünf Jahren war Rübenroden mit 1,4 bar Reifendruck und das in allen Rädern bei dreiachsigen Maschinen undenkbar. ROPA und Michelin haben im neuen Köpfrodebunker „ROPA Tiger 5“ die Basis für mehr Bodenschutz und somit eine nachhaltige Landbewirtschaftung geschaffen. Erstmals wurde ein neues dreiachsiges, vernetztes Fahrwerkssystem (R-Soil Protect) mit hydraulischem Lastausgleich auch am Seitenhang (bis 10 Prozent Neigung) entwickelt und auf den neuen, großvolumigen Reifen CerexBib IF 1000/55 R32 von Michelin angepasst. So werden gerade im unebenen Gelände Lastspitzen auf einzelnen Rädern vermieden und die Masse ähnlich einem Bandlaufwerk jederzeit auf alle Räder gleichmäßig verteilt. In Verbindung mit der neuen Reifentechnologie wird die Gesamtmasse auf einer größeren Aufstandsfläche abgestützt. Der Kontaktflächendruck der Räder wird trotz bis zu 49 Prozent mehr Masse auf den Hinterrädern dort um 33 Prozent verringert. Diese Innovation zielt vorrangig auf die Bodenschonung, wirkt aber zusätzlich positiv auf Traktion und Effizienz.

Neue Dimensionen zur Fahrerassistenz

Fendt, AGCO GmbH, Marktoberdorf, Deutschland, Halle 20, Stand B08f und John Deere GmbH & Co. KG, Mannheim, Deutschland, Halle 13, Stand E30 mit Continental Automotive Austria GmbH, Wien, Österreich, Halle 16, Stand G05 und Same-Deutz-Fahr, Lauingen, Deutschland, Halle 4, Stand C36

Die Nutzung bildgebender Systeme zur Erfassung des Umfelds einer landwirtschaftlichen Maschine bietet durch die digitale Bildverarbeitung erweiterte Anwendungspotenziale und deutliche Verbesserungen gegenüber Lösungen, die sich auf rein visuelle Darstellungen beschränken. Ab Werk maschinenintegrierte Lösungen können nun durch die Verarbeitung digitaler Bilder den Blickwinkel des Fahrers aus verschiedenen Perspektiven deutlich erweitern oder zusätzliche Informationen in das Bild sowie Bildverarbeitungsalgorithmen integrieren. Die Verwendung mehrerer Kameras eröffnet den Rundumblick, das heißt die 360° Darstellung der Landmaschine und deren Umfeld aus verschiedenen Perspektiven inklusive Draufsicht („John Deere 360 Grad 3D Kamerasystem“ zusammen mit Continental Automotive, „Fendt 360° Mähdrescherkamera“). Zusätzliche Informationen zur Fahrerassistenz wie beispielsweise die Projektion von Fahrspuren oder von Schwenkbereichen des Hecks (bei John Deere) können integriert werden. Das Potenzial der digitalen Bildverarbeitung wird durch die Verarbeitung der Rohdaten mehrerer Kameras zur Personenmarkierung bei den „Driver Extended Eyes“ von Same Deutz-Fahr deutlich. Die Aspekte Sicherheit, Fahrerunterstützung und Automatisierung erhalten durch diese Innovationen neue Impulse.

Blick in den Boden während der Überfahrt

Geoprospectors KG, Mödling, Österreich, Halle 14, Stand F44

Der Topsoil Mapper ist ein Messsystem zur berührungslosen Erfassung von Bodenparametern in Echtzeit. Das Gerät wird im Frontanbau des Schleppers montiert und ermittelt automatisch während der Bearbeitungsfahrt verschiedene Bodenparameter wie Verdichtungszonen, Wasser-sättigung und Bodenart. Über Sende- und Empfangsspulen wird die scheinbare Leitfähigkeit bis in eine Tiefe von 1,1 m ermittelt, aus der sich die Bodenparameter berechnen lassen. Die im Gerät integrierte Auswertesoftware ermöglicht nicht nur die Erstellung von 3D Bodenkarten, sondern vor allem auch die online Ansteuerung zum Beispiel Tiefenführung von Bodenbearbeitungsgeräten. Das Gerät erlaubt eine hohe Flächenleistung, ist witterungsunabhängig einsetzbar und kann vom Landwirt selbst bedient werden.

Kornaufschluss durch reiben, schneiden, scheren

Claas-Vertriebsgesellschaft, Harsewinkel, Deutschland, Halle 13, Stand C05

Mit Corncrackern werden Maiskörner bereits beim Häckseln voraufgeschlossen. Ihr hoher Energie- und Nährstoffgehalt ist somit sowohl für Rinder als auch in Biogasanlagen schneller und effizienter verfügbar. Der Multi Crop Cracker MCC MAX ist ein neues Aufbereitungssystem, bei dem die Aufbereiterwalzen mit jeweils 30 Ringsegmenten ausgerüstet sind. Die Anordnung und spezielle Geometrie der Ringsegmente führen dazu, dass das Häckselgut nicht nur durch Reibung, sondern auch durch Schneid- und Scherkräfte aufgeschlossen wird. Dies ermöglicht eine intensivere Aufbereitung der Maiskörner und zusätzlich einen fasernden Aufschluss des Stängel- und Blattmaterials, unabhängig von der Häcksellänge. Für Milchviehhalter und Biogasanlagenbetreiber ergibt sich damit eine höhere Energieausbeute.

Kreiselschwader elektrisch antreiben

Fendt, AGCO GmbH, Marktoberdorf, Deutschland, Halle 20, Stand B08f

Der Antrieb von Kreiselschwadern erfolgt bislang mechanisch über die Gelenkwelle oder hydraulisch. Der Fendt-Integralantrieb bietet erstmals einen kompakten elektrischen Torque-Antrieb, der direkt in die Schwaderglocke integriert ist. Jeder Mo-tor wird über eine eigene Leistungselektronik unabhängig geregelt,

was eine automatische Überlastregelung und einen Schnellstopp ermöglicht. Jeder Kreisel kann separat drehzahlgesteuert werden und ist dadurch auf die speziellen Erntebedingungen direkt einstellbar. Der notwendige spezifische Energieverbrauch ist über den Direktantrieb niedriger.

Häcksler trifft Anhänger GPS-gesteuert

John Deere GmbH & Co. KG, Mannheim, Deutschland, Halle 13, Stand E30

Es ist beim Häckseln nicht immer einfach, den parallelfahrenden Anhänger auch sicher zu treffen und effizient zu beladen. Die John Deere „Active Fill Control Sync“ nutzt die Positionsdaten von Häcksler und nebenherfahrendem Schlepper, erfasst gleichzeitig Wagenkontur und Füllhöhe und steuert über die Kommunikation zwischen den Maschinen den nebenherfahrenden Schlepper autonom. Damit ist eine automatische Befüllung der Transportfahrzeuge bei Vermeidung von Ernteverlusten gegeben. Die GNSS Daten unterstützen dabei das Kamerasystem zur Positionierung des Auswurfkrümmers. Sind alle Fahrzeuge mit GPS ausgestattet, ist eine automatische Wagensynchronisation durch die Optimierung der In-Feld-Logistik möglich.

Dokumentieren mit Bluetooth-Technologie

Fliegl Agrartechnik GmbH, Mühldorf, Deutschland, Halle 4, Stand A33

Um eine hohe Lebensmittelsicherheit zu erreichen, ist eine lückenlose Dokumentation der Herstellungskette vom Acker bis zum Teller notwendig. Mit der Beacon-basierten Fahrzeugerkennung „Fliegl Tracker“ kommt man ihr ein gutes Stück näher. Der Beacon ist ein kleiner, kostengünstiger Bluetooth-Sender, der ständig seine Kennung aussendet und von Antennen im Nahbereich empfangen werden kann. Der Fliegl Tracker ist in Fahrzeugen aller Herstel-ler einsetzbar, zum Beispiel auch in Mähdreschern. Beim Abtanken auf einen Überladewagen erfährt der Überladewagen die Beacon-Kennung des Mähdreschers. Bei der Übergabe des Getreides auf den LKW für den Straßentransport wird die Kennung des LKW-Beacons an

den Überladewagen übermittelt. Am Silo wird die Beacon-Kennung des LKWs erfasst. Damit kann der Getreidestrom vom Acker bis zum Silo eindeutig nachvollzogen werden. Als universelles System ist der Einsatz des Fliegl Trackers nicht allein auf den Erntebereich beschränkt, sondern kann vielmehr Informations- und Dokumentationslücken verschiedenster Art schließen.

Knoter im Blick und Pressdruck geregelt

Claas-Vertriebsgesellschaft, Harsewinkel, Deutschland, Halle 13, Stand C05

Kontinuierlich den Pressdruck und die Knoterfunktion bei der Packenpresse im Blick zu behalten, stellt eine hohe Belastung für den Fahrer dar. Das neue elektronische Regel- und Überwachungssystem (APC) für Packenpressen umfasst zum einen die automatische Pressdruckregelung, bei der Pressdruck und Pressdichte erstmals nicht nur über den Belastungszustand der Maschine, sondern auch über den Parameter Bindegarnqualität geregelt werden. Zugleich werden mit der Knoterüberwachung die Funktionen der Garnbindung überwacht und der Fahrer vor dem Auftreten von Problemen automatisch gewarnt. Für den Fahrer bedeutet dies eine große Entlastung, vor allem bei hohem Arbeitsanfall in witterungsbedingt engen Erntezeitfenstern.

Systemschlepper jetzt auch im Forst

Pfanzelt Maschinenbau GmbH, Rettenbach/Allg., Deutschland, Freigelände, Stand A08

Im Gegensatz zum Einsatz in der Landwirtschaft sind Schlepper im Forst durch fest verbaute Anbaugeräte eher Spezialisten als universelle Arbeitsmaschinen. Der Pfanzelt Pm Trac 2380 4f zeichnet sich durch einen großen An- und Aufbauraum über der Hinterachse mit einem werkzeuglosen Schnellwechselsystem aus. Ein eigenes Chassis mit Brückenrahmen und hydraulischer, automatisch blockierbarer Federung sorgt für eine Erhöhung der Standstabilität, die Panoramakabine mit um 340° elektrisch drehbarem Bedienerstand ermöglicht Arbeiten mit optimaler Sicht und ergonomischer Bedienung. Der Pfanzelt Pm Trac 2380 4f kann somit kurzfristig in unterschiedlichen Arbeitsbereichen eingesetzt werden und ist als universeller Systemschlepper für den flexiblen Einsatz in der Land- und Forstwirtschaft sowie in der Landschafts- und Umweltpflege konzipiert.

Reißfestere Knoten entschärfen Schwachpunkt

Rasspe Systemtechnik, Wermelskirchen, Deutschland, Halle 13, Stand D26B

Bislang setzen die Knoten als schwächstes Glied das Limit für die Garnbindung bei Ballenpressen. Der neue Doppelknoter von Rasspe besitzt keine Knüpferscheiben mehr, sondern zwei Knoterhaken. Damit wird die Zugfestigkeit von Garnen besser ausgenutzt, da Schlaufenknoten eine höhere Ausnutzung der maximalen Reißkraft des jeweiligen Pressengarns zulassen. Der neue Knoter hat einen geschlossenen wartungsarmen Hauptantrieb mit nur einer Welle für den gesamten Bindeprozess. Die kompakte Bauweise erlaubt den Einbau von bis zu acht Knotern auf 1,20 m Presskanalbreite. Andererseits kann durch die höhere Reißkraft der Knoten eventuell auf eine Umschlingung mit Bindegarn verzichtet werden.

Kartoffellager gleichmäßiger belüften

Mooij Agro BV, Hegelsom, Niederlande, Halle 24, Stand C10

Zur Verbesserung der Lagersicherheit erntefrischer Kartoffeln belüftet man in den letzten Jahren auch vermehrt offene Großkisten mit einem Zwangsdruck- oder -saugsystem. Dabei kommt es in längeren Kistenreihen je nach Arbeitsweise des Ventilators zu einer ungleichmäßigen Luftverteilung innerhalb des Stapels, was wiederum zu Qualitätsverlusten führen kann. Mit Hilfe des neuen und einfachen Luftleitsystems Every-Air von Mooij Agro BV in Form einer vertikal zwischen den Kistenreihen hängenden, perforierten Plane werden bestehende Zwangsdruck-Belüftungssysteme offener Großkisten ergänzt. Es gewährleistet so eine gleichmäßigere Verteilung der Luft über die gesamte Stapellänge im Lagerraum. Die so erreichten konstanten Klimabedingungen und die damit verbundene homogenere Abtrocknung und Abkühlung der Kartoffeln tragen zur Qualitätssicherung und Energieeffizienz der Lagerhaltung bei.

Temperaturauswertung im Spargelanbau

Robert Bosch Start-Up GmbH, Ludwigsburg, Deutschland, Halle 9, Stand F02

Für den Spargelanbau wird mit dem „Deepfield Connect – Spargel Monitoring“ durch die Kombination von Sensor- und Kommunikationstechnologien eine praxisorientierte Lösung für Qualitäts- und Ertragsverbesserungen vorgestellt. Die Daten von drahtlosen Temperatursensoren in verschiedenen Tiefen der Spargelfelder stehen dem Anwender auf einer Plattform der Robert Bosch Start-Up GmbH zur Verfügung. Mittels in die Lösung integrierter Kommunikationstechnologien wie Smartphone-App und Kommunikationsmöglichkeit für die Beteiligten, können die Messwerte interpretiert und in Handlungsanweisungen überführt werden. Durch die zusätzliche Berücksichtigung der Historie und externer Daten können Prognosen beispielsweise zum Erntebeginn erstellt werden. Die praxisorientierte Lösung verbessert die Informationsbasis des Landwirts und bietet Erweiterungsmöglichkeiten sowohl hinsichtlich des Spargelanbaus als auch der Übertragung in andere Kulturen.

Effizienz durch optimale Fahrwege steigern

Claas-Vertriebsgesellschaft, Harsewinkel, Deutschland, Halle 13, Stand C05 und 365FarmNet Group GmbH & Co. KG, Berlin, Deutschland, Halle 15, Stand J 13 und European GNSS Agency, Prag, Tschechien, Halle 15, Stand K36

Gerade bei großen, unregelmäßig geformten Schlägen stellt sich immer die Frage nach der Bearbeitungsrichtung und einer möglichst effizienten Anlage der Fahrspuren. Die Claas-Feldroutenoptimierung ist ein Softwaresystem, das die optimale Bearbeitungsroute für die Geometrie jedes Feldes errechnen kann. Als Ergebnis werden dem Nutzer eine Aufteilung des Feldes und Fahrspuren ausgegeben, die es ihm ermöglichen, das Feld zeit- und streckenoptimiert zu bearbeiten. Der Anwender erhält weiterhin eine Prognose, wie viel Zeit für die Bearbeitung benötigt wird. Er kann damit Soll-/Ist-Vergleiche durchführen und gegebenenfalls nötige Optimierungsschritte einleiten. Die Software ist als Planungswerkzeug in die Internet-Plattform 365FarmNet integriert. Die Feldroutenoptimierung ist für alle Feldprozesse im Acker- und Futterbau einsetzbar. Auf Basis der Berechnungsergebnisse kann der Zeitbedarf zur Bearbeitung des Feldes nach Angaben des Herstellers um durchschnittlich sechs Prozent reduziert werden.

Goldmedaillen Traktorreifen schnell für Straßenfahrt gefüllt

Fendt, AGCO GmbH, Marktoberdorf, Deutschland; Halle 20, Stand B08f und MITAS a. s., Prag, Tschechien, Halle 3, Stand E29

Trotz unbestritten vieler Vorteile haben Reifendruckregelanlagen den Nachteil, dass die Wiederbefüllung der Reifen vor einer Straßenfahrt teilweise lange Zeit in Anspruch nimmt. Für eine hohe Kompressorleistung muss in dieser Standzeit auch teilweise noch eine erhöhte Motordrehzahl gehalten werden. Beim Fendt „VarioGrip Pro“ befindet sich im Innern des neu entwickelten Reifens des Traktors ein zweiter Hochdruckreifen, der als Druckspeicher für die schnelle Reifendruckanpassung dient. Zur Druckluftversorgung genügt eine einfache Drehdurchführung, über die der Innenreifen kontinuierlich gefüllt gehalten wird. Sowohl die Schaltenergie der Ventile als auch die Energie für die Drucksensoren und die Steuerimpulse werden innerhalb der Achse induktiv übertragen. Auf zusätzliche Luftpresser, Druckbehälter und Druckluftsteuerleitungen kann verzichtet werden. So kann der Reifeninnendruck durch den direkten Druckaustausch innerhalb von 30 Sekunden von 0,8 auf 1,8 bar erhöht werden, ohne die Motordrehzahl zu ändern. Durch die schnelle Luftdruckanpassung reduziert sich die Fahrzeit und die Befahrung des Feldes mit bodenschonendem niedrigem Luftdruck wird möglich.

Umfassendes Nährstoffmanagement

John Deere GmbH & Co. KG, Mannheim, Deutschland; Halle 13, Stand E30 und Land-Data Eurosoft, a BayWa Company, Pfarrkirchen, Deutsch-land, Halle 15, Stand G30 und Vista Geowissenschaftliche Fernerkundung GmbH, München, Deutschland, Halle 15, Stand G31j und Rauch Landmaschinenfabrik GmbH, Sinzheim, Deutschland, Halle 9, Stand A63 und Sulky Burel, Chateaubourg, Frankreich, Halle 11, Stand C23

Die Nährstoffbilanz von Ernte zu Ernte bedeutet zurzeit für den Landwirt noch einen großen händischen Rechen- und Planungsaufwand. Connected Nutrient Management ist ein benutzerfreundliches Nährstoffmanagementsystem zur bedarfsgerechten und präzisen Stickstoff- und Phosphat-Applikation mit organischen sowie mineralischen Düngern. Das System erlaubt die Planung und Optimierung als gesamtheitliche Betrachtung von Ernte zu Ernte und bindet Technologien zur zielgenauen Düngerapplikation ein. Daten, Wissen und Schlüsseltechnologien der Innovationspartner John Deere, Land Data Eurosoft, Vista, Rauch und Sulky werden intelligent miteinander verknüpft und ermöglichen dem Anwender eine agronomisch optimierte sowie düngeverordnungskonforme, teilschlagspezifische Nährstoffapplikation. So werden eine höhere Präzision in der organischen und mineralischen Düngeplanung und -anwendung, eine Kostenreduktion, eine Ertragsoptimierung in Quantität und Qualität sowie die gleichzeitige Einhaltung der Düngeregularien bei feldspezifischer Dokumentation erreicht. Es wird erstmals möglich, Nährstoffe wie N und P im Teilschlag exakt zu bestimmen, zu applizieren und zu dokumentieren unabhängig davon, ob organische und/oder mineralische Düngemittel eingesetzt werden. Die optimale Nährstoffverteilung pro Teilschlag und Vegetationszeitpunkt ermöglicht eine höhere Nährstoffeffizienz und gleichzeitig optimierte Nährstoffbilanzen. Eine vergleichbare integrierte Lösung hat es bisher nicht gegeben.

Anwendungs-Manager im Pflanzenschutz

John Deere GmbH & Co. KG, Mannheim, Deutschland; Halle 13, Stand E30 und BASF, Ludwigshafen; Halle 15, Stand G33A und Informationssystem Integrierte Pflanzenproduktion (ISIP) e.V., Bad Kreuznach und Zentralstelle für EDV-gestützte Entscheidungshilfen und Programme im Pflanzenschutz (ZEPP), Bad Kreuznach; Halle 15, Stand G31H und Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft (KTBL), Darmstadt; Halle 15, Stand H20 und Julius Kühn-Institut (JKI), Institut für Kulturpflanzen, Quedlinburg; Halle 15, Stand G31H

Entscheidungen beim Pflanzenschutz bedeuten derzeit noch viele Einzelinformationen selbst zusammenzufassen. Durch die steigende Komplexität der zu berücksichtigenden Informationen und Auflagen kann es ungewollt zu Fehlanwendungen kommen. „Connected Crop Protection“ mit „Pflanzenschutz-Anwendungs-Manager“ ist ein intuitives Entscheidungsunterstützungssystem zur zielorientierten, termingerechten und präzisen Applika­tion von Pflanzenschutzmitteln. Bei diesem System werden Schlüsseltechnologien für die Pflanzenschutzempfehlungen, Fahrerunterstützung bei der Befüllung der Spritze und Ausbringung im Feld unter automatisierter Berücksichtigung von Abstandsauflagen sowie deren lückenloser Dokumentation integriert. So wird der „Pflanzenschutz-Anwendungs-Manager“ nahtlos in die Gesamtlösung integriert. Die Datenübergabe erfolgt im herstellerunabhängigen ISO-XML Format; auf Basis dieses Industriestandards können zukünftig auch Beiträge anderer Partner oder Entscheidungsunterstützungssysteme eingebunden oder die Planung mit der Pflanzenschutztechnologie anderer Hersteller umgesetzt werden. So werden alle notwendigen Informationen wie Daten, Wissen und Werkzeuge erstmalig zu einem Ganzen miteinander verknüpft, um dem Anwender eine agronomisch optimierte sowie rechtskonforme, teilflächenspezifische Pflanzenschutzapplikation zu ermöglichen. Der Anwender steuert den Kreislauf, plant und editiert teilschlagspezifische Anwendungen, dokumentiert erledigte Arbeiten und erteilt den Partnern Zugang zur Beratung. Der anschließenden Ausführung der definierten und rechtskonformen Anwendung, inklusive der berührungslosen Einfüllunterstützung durch Gesten- oder Sprachkontrolle sowie der integrierten TankFillCalculator Funktionalität steht nun nichts mehr im Wege. Zur Sicherheit kann der jeweilige Produktcode zur Vorbereitung und weiteren Automatisierung der Dokumentation gescannt werden. Zusammenfassend stellt dieses System erstmalig eine Option für den Praktiker dar, um den Pflanzenschutz von der Befallsdiagnose über die Mittelempfehlung und rechtskonforme Anwendung bis hin zur Dokumentation zeitnah und effizient zu erledigen.

Scharfe Einstellung beim Häckslereinsatz

John Deere GmbH & Co. KG, Mannheim, Deutschland, Halle 13, Stand E30

Auch unter Zeitdruck gilt es im Häckslereinsatz, die Messer an der Häckseltrommel scharf zu halten und eine korrekte Einstellung der Gegenschneide vorzunehmen. Das John Deere „ProCut“ nimmt die direkte Abstandsmessung der Gegenschneide zu den Messern nicht über Klopfsensoren, sondern über ein induktives Messverfahren mit zwei speziellen Sensoren vor. Außerdem ist eine automatische Schärfenmessung aller Messer einzeln möglich. Der Kundennutzen ist sehr hoch, da immer der optimale Betriebspunkt zum Einstellen der Gegenschneide und zum Schärfen der Messer mit den empfohlenen Schleifzyklen angegeben wird. Durch den optimalen Betriebszustand der betroffenen Aggregate lassen sich nicht nur Energiekosten einsparen, sondern auch Betriebsmittel wie Messer, Gegenschneide und Schleifstein.

Halmgutpellets im Feld produzieren

Bernard Krone GmbH, Spelle, Deutschland, Halle 27, Stand G20

Pellets von Halmgütern haben als Brennstoff, Einstreu, Futter und Beschäftigungsmaterial einen breitgesteckten Markt. Der PREMOS 5000 ist der erste mobile Pelletvollernter im Markt, der ohne Vorzerkleinerung Pellets mit 16 mm Durchmesser mit zwei ineinandergreifenden Matrizenwalzen erzeugt. Neben dem Einsatz direkt auf dem Feld ist auch ein stationärer Einsatz möglich. Hervorzuheben ist die hohe Schlagkraft des Gerätes bei gleichzeitig relativ günstigem spezifischem Energieverbrauch.

LW – LW 45/2015
Die Agritechnica prämiert Vier Gold- und 33 Silbermedaillen für Neuheiten
Die Landtechnik-Branche zeigt ihre Innovationskraft Agritechnica: Silbermedaillen für Neuheiten – Teil II
Prozessautomatisierung schreitet voran Neuheitenkommission prämiert Innovationen