Der Parkplatz war bestens gefüllt und auf den Gängen in der Alsfelder Hessenhalle herrschte emsiges Treiben und Werkeln, als sich die Jungzüchter am letzten Wochenende im November zum jährlichen Höhepunkt ihrer Tätigkeit, dem Tag der Züchterjugend, trafen. Das organisatorische Konzept, das die Jungzüchter gemeinsam mit ZBH und LLH umsetzten, funktionierte auch dieses Mal reibungslos.
Dabei muss man bedenken, dass die Wettbewerbe fast den ganzen Tag in drei Ringen parallel ausgerichtet wurden. Die bewährte Änderung vom vorigen Jahr; die Verlegung des offenen Typwettbewerbes auf den Freitagabend, zeigte sich auch dieses Mal als absolut richtig. Zu Beginn der Vorführwettbewerbe trat eine sehr große Zahl an Newcomern an und stellte sich dem Urteil der Preisrichterin Carina Nölker, Melle, die mit viel Routine und Sicherheit die Ergebnisse fand und dabei nicht vergaß, auch den nicht in der Spitze Platzierten wichtige Hinweise und Tipps zu geben.
In den einzelnen Klassen setzten sich Joy Sophie Emde, Berndorf, Lea-Marie Burk, Eckelshausen, Zoe Eckert, Landau, Hanna Fiege, Hofgeismar, Michel Hillebrand, Helmarshausen, Justin Schmidt, Auengrund, und Anna-Lena Harms, Linden, mit ihren Rindern als 1a-Platzierte durch und traten gemeinsam mit den 1b-Platzierten der einzelnen Ringe zum spannenden Finale an.
Die hervorragenden Leistungen wurden auch hier von der Preisrichterin Carina Nölker gewürdigt und sie nominierte drei Teilnehmer für das Finish. Die Siegermedaille ging an Justin Schmidt, Auengrund, der die McCoy-Tochter Celeste besten vorstellte und mit Joy Sophie Emde, Berndorf, folgte eine sehr talentierte junge Vorführerin auf dem Platz der Reservesiegerin, die mit ihrer Barnabas-Tochter Riva eine absolut komplette Vorführleistung zeigte. Die Vorführerinnen und Vorführer der jüngeren Alterskategorie stellten sich dem Auge von Nils Kolkhorst-Kahle, Belm, der mit sicherer Entscheidungsfindung und treffenden Kommentaren die Urteile fällte.
In den ersten beiden Ringen setzten sich Louisa Schwarz und Emily Meier aus Wetterburg durch, so dass die 1a-Plätze in der Familie blieben und auch in den Klassen drei und vier ging der Siegertitel an die gleiche Adresse, denn Laura sowie Marc Schlömer aus Berndorf wurden für ihre hervorragende Vorführleistung mit dem 1a-Platz belohnt. Sie konkurrierten im Finale gemeinsam mit den 1b-Platzierten um die Siegerehre und auch hier gehörte das Tauschen der Vorführrinder zu den Anforderungen, die sie zu erfüllen hatten.
Marc Schlömer zeigte mit seiner Goldsun-Tochter Pink auch in der Schlussrunde eine sehr professionelle Darstellung und beherrschte alle Details, er wurde zum Sieger erklärt. Den Titel der Reservesiegerin bekam Emily Meier mit ihrer Veltins-Tochter Rosalie zugesprochen. Dabei betonte Nils Kolkhorst-Kahle, dass ihn das hohe Niveau dieses Finales sehr beeindruckte. Auf dem erwartet hohen Niveau wurden die einzelnen Klassen bei den Vorführern ab 16 Jahre ausgetragen und hier kam es zwangsläufig zu einem Aufeinandertreffen von erfahrenen jungen Leuten, die bei früheren Wettbewerben sehr erfolgreich waren.
Das Preisrichter-Duo nominierte zunächst Wiebke Pohlmann aus Welleringhausen, Margarethe Fieseler aus Ottlar, Ann-Kathrin Wolff aus Korbach, Sebastian Schleitzer aus Gernewitz und Anna-Lisa Cramer aus Geismar für das Finale, auch hier selbstverständlich komplettiert um die 1b-Platzierten aus den einzelnen Runden. Schnell wurde klar, dass es hier um Nuancen gehen würde und der obligatorische Rinderwechsel wurde auch hier als zusätzliches Entscheidungskriterium genutzt. Die Medaille für den Siegertitel bekam Anna-Lisa Cramer, Geismar, umgehangen, die auch in der Schlussrunde ihre Tequila-Tochter DM Sammy exzellent präsentierte und jedes Detail bei den Anforderungen erfüllte. Ihre engste Konkurrentin war Ann-Kathrin Wolff, Korbach, mit der Attic-Tochter Snoopie, die sich gegen die sehr starke Konkurrenz durchsetzen konnte und bei ihrem abschließenden Jungzüchtertag ihre Titelsammlung noch einmal erweitern konnte.
Hervorragend vorgestellte Fleckviehnachzucht
Mit Dominik Busch aus Hechlingen stand ein erfahrener Fleckviehzüchter im Ring und er hatte es mit drei Altersklassen zu tun. Die 1a-Plätze gingen an Ida Birkenstock, Airlenbach, Felix Weinfurtner, Engelrod, und Moritz Schäfer, Airlenbach. Aus dem Sextett in der Schlussrunde ließ Dominik Busch Ida Birkenstock mit der Manigo-Tochter Imka als Siegerin anziehen und belohnte ihre gleichmäßige konzentrierte Vorführleistung mit dem Spitzenplatz des Wettbewerbes. Die stärkste Konkurrenz kam aus dem gleichen Ort, denn Moritz Schäfer konnte sich mit der Helderberg-Tochter Indiana gegen die weiteren Kandidatinnen und Kandidaten aus der Schlussrunde durchsetzen. Der Vorführwettbewerb beim Züchternachwuchs der Fleischrinder wurde von Friederike Nagel, Stendal-Wahrburg, rangiert, eine erfahrene Jungzüchterin, die durchaus zu würdigen wusste, wenn einzelne Tiere im Handling nicht einfach zu nehmen waren. Im Finale traten Vanessa Friedel, Zöllnitz, Jannik Döhne, Wolfhagen, Antonia Würtz, Schotten, und Cathleen Battefeld, Burgwald, an. Auch Friederike Nagel setzte den Rindertausch als zusätzliches Kriterium bei ihrer Entscheidungsfindung ein. Die kompletteste Vorstellung gelang Vanessa Friedel mit ihrer Atlas-Tochter Wanda aus dem Zuchtbetrieb von Mario Walther, Frankfurt, und wurde mit der Siegermedaille belohnt. Das Geschick von Jannik Döhne, Wolfhagen, bei der Präsentation seiner Ben-Tochter Julchen wurde mit dem Reservesiegertitel unterstrichen.
Die jüngsten Teilnehmer sind ebenso sehr engagiert
Speziell für die jüngsten Teilnehmerinnen und Teilnehmer war es sicherlich ein besonders aufregender Tag. Nach intensiver Vorbereitung traten sie mit ihren Kälbern zum Vorführwettbewerb an und stellten ihre bestens vorbereiteten Tiere den Preisrichterinnen Marina Lang aus Stockhausen und Ute Hinz aus Grebenstein vor. Dabei mussten die Tiere sicher und gekonnt ihre Runde gehen und natürlich zum abschließenden Foto professionell aufgestellt werden.
Auf drei Altersgruppen aufgeteilt, wurden an die erfolgreichsten Kinder im Rahmen der Siegerehrung dann Pokale verteilt und Urkunden mit einem Erinnerungsfoto bekamen alle mit auf den Heimweg. Die beste Punktzahl in der Gruppe bis sechs Jahre erreichte Mia Therese Schmutzler, Rauschenberg, vor Amelie Wuchert, Immighausen, und Emma Habermehl, Allmenrod. Ein siebenjähriges Trio folgte dann in der nächsten Gruppe, hier war Maya Rudolph, Vahlhausen, die Erfolgreichste und Lennard Hauck, Wetterburg, sowie Kerstin Hohmann, Leisenwald, kamen ihr am nächsten. Auch in der abschließenden Gruppe der acht- bis zehnjährigen Kinder gab es schon kleine Profis und hier sicherte sich Fenja Eckart, Immenhausen, den Titel, die nächsten Plätze gingen an Sophie Woltert, Sickendorf, und Mara Schmidt aus Neudorf.
Vorführwettbewerb der Gruppen auf Top-Niveau
Er sucht überregional (vielleicht auch international) seinesgleichen und ist für viele das Herzstück des Tages der Züchterjugend: Der Vorführwettbewerb für Gruppen.
Nicht nur die Qualität der vorgestellten Rindergruppen in ihrer Ausgeglichenheit, sondern auch die Phantasie, mit der die Teams zusätzlich ein ausgewähltes Motto darstellen, ist immer wieder erstaunlich und wurde von den Zuschauern mit viel Anerkennung und Applaus bedacht. Der Wettbewerb wurde gemeinsam von Dominik Busch und Nils Kolkhorst-Kahle gerichtet, die aus 13 Teams in drei Runden zunächst ihre sechs Finalisten-Gruppen auswählten. Der erste Klassensieg ging an „Almabtrieb in Alsfeld“ (Jana Emde, Christian Engelhard, Nicholas Meier) mit einer sehr guten HF-Gruppe und die Fleckvieh-Simmental „Prinzessinnen“ (Johanna-Mina Eisert, Lara Celine Rahn, Vanessa Friedel) zeigten ein sehr homogenes Trio an Rindern und wurden mit dem 1b-Platz belohnt. Im Ring zwei ging der 1a-Platz an „Harry Potter im Land der Rinder“ (Franziska Hensche, Christin Wagner, Emily Meier), die einen sehr hohen Maßstab in Vorführleistung und Ausgeglichenheit zeigten.
Der 1b-Platz blieb in der direkten Nachbarschaft: „Die Minions erobern Alsfeld“ (Louisa Schwarz, Milena Hauck, Joy Sophie Emde) waren nicht nur souveräne Vorführer, sondern zudem ein optisches Sahnestück. In der dritten Runde war dann das Team „Holla die Waldfee“ (Ann-Kathrin und Corinna Wolff, Marc Schlömer) an der Spitze und ihre sehr gut zusammengestellte Rindergruppe wurde von ihnen allerbestens vorgeführt und aufgestellt. Unter dem Beifall der Zuschauer wurde das jüngste Team mit dem 1b-Platz belohnt, denn Arne Althoff, Pia Fackiner und Helene Hauptführer traten als „Eisköniginnen und Freunde“ an und stellten ihre Kälber sehr bravourös im Ring vor.
Im Finale spielten dann Ann-Kathrin und Corinna Wolff mit Marc Schlömer ihre Routine im Wettbewerb und Sicherheit beim Vorführen aus und bekamen den Siegertitel zugesprochen. Damit gelang ihnen die Titelverteidigung vom letzten Jahr. Dies unterstreicht gleichzeitig ihre Konstanz in der Teilnahme bei den Wettbewerben. Das starke Auftreten in der Schlussrunde des „Harry Potter-Teams“ (Franziska Hensche, Christin Wagner, Emily Meier) wurde mit dem Titel Reservesieger des Gruppenwettbewerbes gewürdigt. Als nächstes folgte dann der Family-Cup, der von Carina Nölker und Friederike Nagel rangiert wurde. Unter dem Motto „Golden Wings“ traten Emily und Claudia Meier mit Franziska Hensche als Vorführer an und wurden im Service von Wilmide und Anke Fischer sowie Martina Hensche unterstützt. Das Gesamtbild beim Vorführen und Handling der Tiere unterstützt durch das Motto ließ keine andere Entscheidung zu und der Siegertitel war ihnen sicher.
Auf dem 1b-Platz folgte das Drei-Generationen-Team Kurt-Chr. Biederbick, Bernd und Nicholas Meier mit dem Motto „Waldecker Werte über Generationen“ und auch die beiden weiteren Teams „Erlenhof, die Familie Walther“ (Silke und Johanna-Mina Eisert, Mario Walther) sowie „Wir einfach unverbesserlich“ (Mia Therese, Monika und Thomas Schmutzler) waren eine starke und wichtige Ergänzung des Wettbewerbes.
Grünhaupt, LLH Kassel – LW 48/2016