Deutschlands Gallowayzüchter trafen sich in der Hessenhalle
10. „Galloway Open“ in Alsfeld erfolgreich ausgerichtet
Die hessische Interessengemeinschaft der Gallowayzüchter hat Anfang Mai zur zehnten „Galloway Open“ nach Alsfeld geladen. Zu dieser bedeutenden Veranstaltung der Robustrinderzüchter wurden knapp 150 Tiere jeglicher Couleur aufgetrieben. So viele Meldungen gab es noch niemals zuvor bei einer Galloway-Open-Schau in Alsfeld.

Foto: Heinrich Schulte
Ernst beurteilte die Galloways als das, was sie sind – eine extensive, robuste, langlebige Rinderrasse. Er betonte vor allem die Funktionalität und Korrektheit, Oberlinie sowie die Fähigkeit, Muskulatur anzusetzen. Ernst forderte gelegentlich die Vorsteller auch dazu auf, die Tiere noch etwas raumgreifender ausschreiten zu lassen, um den BewegungsÂablauf besser beurteilen zu können. Es wurden auch der Kopf, der Ausdruck und bei den Kühen das Euter in der Bewertung nicht vergessen. Und so standen unabhängig vom Rahmen mal größere und mal kleinere Tiere auf den vorderen Plätzen. Im Anschluss an die Rangierungen erläuterte Ernst die Vor- und Nachteile eines jeden Tieres, so dass jeder den Entscheidungen folgen konnte. Die Endauswahl fiel nicht leicht, lag doch an der Spitze die hervorragende Qualität sehr nah beieinander. Ernst stellte in jeder Kategorie Vertreter ihrer Rasse heraus, die den Sieger- oder Reservesiegertitel absolut würdig verliehen bekamen.
Titel „Junior Champion“ bei den Färsen vergeben
So erhielt den Titel des Junior Champions der Färsen die schwarze „Scottish Queen 187th of Miefield“ der Zuchtgemeinschaft Kraft/Bock, die eine breite Schulter/Vorhand, stabiles FunÂdament, korrektes Becken und einen schönen Kopf besitzt. Die weiße Reserve-Championesse „Cleo vom Sonnenberg“ von Steffen Kempenich wartete mit einem perfekten Fundament und besten Übergängen auf. Bei den älteren Färsen konnte sich die elegante, feminine und äußerst typvolle schwarze „Spessart Leska“ der Mützel-Geiger GbR durchsetzen – dicht gefolgt von der ebenfalls schwarzen „Steffi vom Burgwald“ von Harald Battefeld, einer mittelrahmigen Färse, die mit sehr viel Breite und Tiefe aufwartete und sehr typvoll auftrat.
Bester junior Bulle ist „Melvin vom Rennsteig“
Bei den Junior Bullen siegte eindeutig „Melvin vom Rennsteig“, ein black belted Bulle von Steffi Heller. Er weist ein starkes Fundament, ein hervorragendes Becken, eine tiefe Keule, eine tiefe sowie breite Brust und einen kurzen und breiten Kopf auf. Ihm folgte der rote „Merlo vom Struthof“ der Struthof GbR, welcher mit einem guten Becken, einer guten Rippe und auffälligen Rassemerkmalen auffiel. Die Senior Bullen dominierte der schwarze „Pascha vom Haidhof“ von Hans Werner Seehusen, der mit Typ, Harmonie und Geschlossenheit glänzte, während der ebenfalls schwarze Reservesieger „Highland Laddy of Gall-Way“ der Zuchtgemeinschaft Kraft/Bock mit gutem Becken sowie guter Lende und einer guten Vorderpartie punktete. Auch in der Klasse „Kuh mit Kalb“ stachen die schwarze Siegerin und Reservesiegerin mit allem hervor, was die Rasse ausmacht. Den Siegertitel holte „Yvonne vom Bechtelsberg“ von der ZG Kraft/Bock, da sie ein herausragendes Kalb bei sich führte, welches noch eine Nuance besser war als das Kalb der Zweitplatzierten „Merci aus dem Suletal“ von Friedrich Wiegmann.
Miss Beltie 2017 heißt „Martha vom Lindenhof“
Die Belted Galloway Interessengemeinschaft hatte zusätzlich die Titel der Mr. und Miss Beltie sowie einen Gesamtsiegertitel der Belted Galloways ausgelobt. Miss Beltie wurde die black belted Galloway Dame „Martha vom Lindenhof" von Manfred Möller. Sie bestach durch eine perfekte Vorhand, eine runde Rippe und ein hervorragendes Becken. Über den Titel der Miss Beltie durfte sich die ZG Kraft/Bock aus Ottrau mit ihrem Belted Galloway „Madita Hof alte Eesch“ freuen. „Mr. Beltie und Gesamtsieger der Belted Galloways wurde „Melvin vom Rennsteig“. Bei den Vorzügen dieses Bullen wundert es nicht, dass ihm beide Titel ebenfalls zugesprochen wurden. Es stellten sich vier Betriebe mit jeweils drei Tieren der Wahl zur besten Betriebssammlung. Hier bekamen die Zuschauer ein buntes Bild zu sehen. Neben schwarzen sowie black belted Tieren waren auch weiße und dunfarbene Galloways im Ring. An Qualität und HomoÂgenität war die Auswahl der ZG Kraft/Bock nicht zu schlagen, gefolgt von den Tieren der ZG Sölzer/Schmidt. Mit diesen Ergebnissen ging ein ereignisreicher Tag zu Ende. Zuvor wurden die Gewinner der Tombola ermittelt. So gab es unter anderem Mineralleckschalen, zwei Weidezaungeräte, Gutscheine des BDG Shops, Horn21 und der Pflegeprodukte für Fleischrinder zu gewinnen.
„Fressia W vom Wispertal“ vom Züchter Arno Molter
Den Hauptpreis stellte Arno Molter mit der schwarzen Färse „Fressia W vom Wispertal“ von dem bewährten Bullen „Oleg vom Bechtelsberg“ und aus seiner hoch bewerteten „Franzi“. Sie hatte keinen sehr weiten Weg in die neue Heimat, ihr Los wurde von Niklas Heller aus Eisenach gezogen. „Fressia“ wird sich uch unter belted Züchtern wohl fühlen und möglicherweise eine neue erfolgreiche Zuchtlinie gründen. Züchterische Ereignisse wie diese leben vom Engagement aller Beteiligten, so dass die zehnte Galloway Open insgesamt sehr gelungen war.
IG Galloway Hessen – LW 21/2017