Am Milchmarkt innovativ sein

„Milch aus Deutschland schmeckt chinesischen Kindern“

Der Präsident des Hessischen Bauernverbandes, Friedhelm Schneider, hebt die Bedeutung von Exporten für die deutsche und die hessische Milchwirtschaft hervor. „Die Verflechtungen der globalen Warenströme seien heute so groß, dass sich nach Auffassung Schneiders die heimischen Bauern beziehungsweise die genossenschaftlichen Molkereiunternehmen diesem Markt zwingend stellen müssen, um vernünftige Auszahlungspreise für die Milchbauern zu erwirtschaften“, so Schneider.

Für Friedhelm Schneider, Präsident des HBV und Vorsitzender der Landesvereinigung Milch Hessen, müssen Chancen des Milchmarktes beginnend beim Exportgeschäft bis hin zur Direktvermarktung genutzt werden, um mehr Wertschöpfung zu erzielen.

Foto: Moe

Wenn heute chinesische Kinder mit deutscher Milch ernährt werden, sei dies Ausdruck sowohl dieser weltweiten Verflechtung und begrüßenswert als auch ihrer hervorragenden Qualität. Die Möglichkeiten, im Export Geld zu verdienen, sei daher für unsere Molkereien und für uns Bauern von existentieller Bedeutung. Jede Form der Produktionsbeschränkung auf den heimischen oder den europäischen Markt sei ein Ausstiegsprogramm für heimische Milchbauern. „Ein solches Programm wird es mit mir nicht geben", so Schneider. „Mit einiger Verwunderung nehme ich allerdings die extrem breite Berichterstattung zu dem Thema zur Kenntnis,“ sagte der HBV-Präsident weiter. Zu verstehen sei dies nicht, besonders nicht vor dem Hintergrund, dass dabei niemand mehr frage, was angesichts stark gestiegener Vorkosten und Auflagen in der Tierhaltung ein auskömmlicher oder ge­winnbringender Milcherzeugerpreis ist. Daher sei bei den Erzeugerpreisen noch sehr viel Raum nach oben. Die derzeitige Situation zeige, dass der Exportmarkt neben der regionalen Belieferung und dem europäischen Binnenmarkt enorm wichtig für die gesamte Wertschöpfungskette der Molkereien, und damit für die Bauern sei. An den Märkten seien für deutsche Qualitätsprodukte bei sehr gutem Absatz auch gute Preise zu erzielen. Eine Absage erteilte Schneider allen politischen Bestrebungen, bei Produktion und Vermarktung von Milchprodukten regionale Grenzen zu setzen. „Wir können nicht global handeln und regionale Grenzen setzen.“ Das verhindere eine Belebung der Agrarmärkte und trage nicht zur Bekämpfung der nach wie vor bestehenden Hungersnöte in der Welt bei. hbv – LW 19/2013