Details geben den letzten Schliff fürs schaufertige Rind

Guter Scherwettbewerb der Jungzüchter in Waldeck

In Waldeck-Sachsenhausen fand dieses Mal der in Nordhessen tradi­tionell „zwischen den Jahren“ durchgeführte Scherwettbewerb der Jungzüchter statt. Zu dieser gemeinsamen Veranstaltung der Clubs Waldeck-Frankenberg und Marburg-Biedenkopf kommen ebenfalls Landwir­te aus der Region und weitere Interessierte als Gäste hinzu.

Ziel des gemeinsamen Wettbewerbes der Jungzüchterclubs Waldeck-Frankenberg und Marburg-Biedenkopf ist es, ein Rind für eine Schau oder Auktion bestmöglich vorzubereiten.

Foto: Cornelia Höhne

Dazu summten dieses Mal die Schermaschinen im Betrieb der Familie Drebes um die Wette. Mit Föhn und Bürste gaben die Jungzüchter ausgewählten Rindern „den letzten Schliff“. Ziel des gemeinsamen Scherwettbewerbs der Jungzüchterclubs aus den Landkreisen Waldeck-Frankenberg und Marburg-Biedenkopf ist es, die Tiere schaufertig vorzubereiten. 14 Teilnehmer im Alter von elf bis 21 Jahren gingen in Zweier-Teams an den Start. Die Rinder wurden ihnen zugelost.

Die Aufgabe beginnt mit einem kritischen Blick. „Wer sich das Tier vorher gut anschaut, sieht genau, was beim Frisieren kaschiert oder hervorgehoben werden muss“, erläutert Ann-Kathrin Wolff, Vorsitzende der Waldeck-Frankenberger Jungzüchter. Beispielsweise falle eine nicht ganz perfekte Oberlinie kaum auf, wenn die Haare geschickt gestylt werden, nennt Wolff ein Beispiel. Minuten später herrscht rege Betriebsamkeit. Schermaschinen wühlen sich durch das schwarz-weiße Fell, vorsichtig werden empfindliche Hautpartien abgetastet. „Bei Falten und Adern muss man besonders aufpassen“, erläuterte Fenja Eckart. Auch die Euter werden geschoren. Nicht alle Tiere lassen die Prozedur geduldig über sich ergehen. Luisa Schwarz und Milena Haupt haben alle Mühe, ihre Kuh ruhig zu halten. „Sie hält einfach nicht still.“ Richterin Janine Vogler bewertete die Arbeit der Jungzüchter und achtete unter anderem auf Kriterien wie Teamarbeit und Scherbild. Urteil der Jurorin: „Sie sind gut ausgestattet und richtig fit – Hut ab, dass sie schon so viel können.“ Einige bringen mit Föhn und Bürste auch die Haare auf dem Rückgrat, die so ge­nannte Toplinie, in Form. „Das ist aber kein Muss“, sagte Vogler. Mit Schauerfahrung bis auf europäischer Ebene konnten bereits einzelne Teilnehmer punkten. Andere machten erstmals bei dem jährlichen Wettbewerb der Jungzüchter mit. Für sie wurde ein sogenannter Newcomerwettbewerb durchgeführt. Am Ende waren die Rinder kaum wieder zu erkennen und wirkten edel.

Gruppenbild der Teilnehmer des Wettbewerbes auf dem Betrieb der Familie Drebes.

Foto: Ann-Kathrin Wolff

Sieger des Scherwettbewerbes

Die Teilnehmer erfuhren bei der abschließenden Manöverkritik, wie gut sie ihr Rind für eine Schau vorbereitet hatten und was sie noch verbessern können. Der Applaus der Gäste belohnte die Jungzüchter für ihr Engagement. Die Sieger des Scherwettbe­wer­bes der Jungzüchter in Sachsenhausen wurden für ihre Erfolge geehrt. Für ihre Leistung gab es außerdem Preise, die von den Veranstaltern und Unternehmen aus der Region bereitgestellt wurden. Den Wettbewerb ge­wann das Team um Nicholas Mei­­er aus Wetterburg mit Wiebke Pohlmann aus Welleringhausen vor Henning Engelhard aus Külte mit Selina Schmidt aus Dehausen und Emily Meier aus Wetterburg mit Franziska Hensche aus Bad Arolsen.

Auf den weiteren Plätzen landeten folgende Zweier-Teams: Milena Hauck/Louisa Schwarz (beide aus Wetterburg), Zoe Eckert aus Landau/Fenja Eckart aus Immenhausen, Alina Schäfer aus Laisa/Fiona Morawa aus Wetter, Johannes Hellwig aus Hillershausen/Dennis Kirchheiner aus Rosenthal.

Höhne  – LW 2/2018