Früher Saisonstart für Bundzwiebeln

Marktkommentar Bundzwiebeln

Früher Saisonstart für Bundzwiebeln

Der überdurchschnittlich warme Februar sorgte für einen frühen Saisonstart bei den Pfälzer Frühlingszwiebeln.

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Frühlingszwiebeln aus der Pfalz sind traditionell das erste Frischgemüse aus dem deutschen Freilandanbau. Aufgrund des überdurchschnittlich warmen Februars startete die Ernte in diesem Jahr frühzeitig. Bereits Mitte Februar wurden in der Pfalz die ersten Bunde geerntet. Zunächst nur regional, gaben Bundzwiebeln aus deutscher Produktion ab Mitte März den Ton an.

Erzeugerpreise liegen knapp unter Vorjahr

Im Schnitt wurden sie an den deutschen Großmärkten Mitte März für knapp 71 Cent je Bund gehandelt. Damit steigen sie wie in den Vorjahren höherpreisig als ägyptische Ware ein. Ende März waren dann die Restmengen an ägyptischen Bundzwiebeln verkauft worden. Damit ist seit Ende März Deutschland nun wieder führender Anbieter. Die Kondition der Ware wird als sehr ansprechend beurteilt, mit fortschreitender Saison nehmen die Kaliber der einzelnen Zwiebeln sowie das Angebot insgesamt zu.

Während sich die Erzeugermarktpreise in den vergangenen vier Wochen auf einem stabilen Niveau eingefunden haben und leicht unter Vorjahresniveau liegen, geben die Preise am Großmarkt weiter nach. Das deutsche Angebotsvolumen wird dabei noch durch Ware aus Italien ergänzt, was mengenbedingt zu sinkenden Preisen führt. Zuletzt lag der durchschnittliche Großhandelsabgabepreis für deutsche Bundzwiebeln bei rund 66 Cent je Bund, italienische Bundzwiebeln mit 57 Cent je Bund lagen preislich darunter. Im Vergleich zum Vorjahr fallen die aktuellen Preise damit leicht niedriger aus.

Auch niederländische Bundzwiebeln am Markt

Ähnlich wie bei Radieschen räumen die Supermarktketten den deutschen Bundzwiebeln mehr Platz in den Regalen ein. Dementsprechend steigt die Anzahl an Werbeaktionen. Seit März tauchen Bundzwiebeln im Mittel insgesamt acht Mal pro Woche in den Werbeprospekten auf. Jüngst lagen die Aktionspreise in weiter Spanne zwischen 49 und 89 Cent je Bund. Vergangenes Jahr hatte die Spanne mit 59 bis 99 Cent leicht darüber gelegen. Neben Ware aus Deutschland werden aktuell noch niederländische Bundzwiebeln beworben.

Der Bundzwiebelanbau in Deutschland ist im vergangenen Jahr wieder gestiegen, nachdem die Flächen im Jahr 2022 eingeschränkt worden waren. Insgesamt wurden Bundzwiebeln 2023 auf

2 340 Hektar angebaut, eine vergleichbare Ausdehnung wie 2019 und 2020. Nach wie vor entfällt auf Rheinland-Pfalz mit 79 Prozent der Großteil der Flächen. Dort waren 2023 rund 79 500 Tonnen geerntet worden, in der Betrachtung der vergangenen zehn Jahre eine überdurchschnittliche Menge. Mit deutlichem Abstand und 95 Hektar Fläche folgt Baden-Württemberg. Ware in Bio-Qualität wurde 2023 insgesamt auf lediglich 130 Hektar angebaut.

ami, Kommentar Obst und Gemüse – LW 16/2024