Rechtzeitig Leguminosen ordern

Körnerleguminosen waren im letzten Jahrzehnt stark auf dem Rückzug, allerdings konnte zuletzt wieder ein leichter Flächenanstieg bei Ackerbohne und Körnererbsen beobachtet werden. Neu in den Blickpunkt rückt seit einiger Zeit auch die Sojabohne, die aufgrund ihres hohen Eiweißgehalts Vorzüge hat. Wegen ihres erheblich höheren Wärmebedarfs kommt sie jedoch nur für Gunstlagen in Betracht.
Möglicherweise werden Körnerleguminosen zukünftig wieder verstärkt in den Anbau kommen, denn sie können mit dem Faktor 0,7 auf die über das Greening geforderten „ökologischen Vorrangflächen“ angerechnet werden. Eine regionale Eiweißversorgung zu verlässlichen Preisen anstelle der Abhängigkeit von importiertem Soja ist für einige Landwirte eine zusätzliche Motivation, sich mit dem Anbau von heimischen Körnerleguminosen zu beschäftigen. Denn in der innerbetrieblichen Verwertung können Erbsen völlig problemlos und Ackerbohnen zumindest in der Rinderfütterung ohne Einschränkungen eingesetzt werden, und der Futterwert liegt deutlich über dem am Markt zu erzielenden Preis.
Eine wesentliche Voraussetzung für hohe Erträge ist neben der Sortenwahl vor allem die rechtzeitige Aussaat der Erbsen möglichst im März. Ackerbohnen können, falls es die Witterung und die Bodenverhältnisse zulassen, bereits im Februar gesät werden. Bei der Auswahl geeigneter Standorte sollte auf eine gute Bodenstruktur sowie ein ausreichendes Wassernachlieferungsvermögen geachtet werden. Die Wasserversorgung während und nach der Blüte muss gesichert sein, wenn hohe Erträge angestrebt werden.
Interessierte Anbauer sollten zeitnah ihren Saatgutbedarf ordern. Denn wegen der aktuell stärkeren Nachfrage und der in den letzten Jahren rückläufigen Vermehrungsflächen wird die Saatgutversorgung in diesem Frühjahr knapper sein.  
Gabriele Käufler, LLH Eichhof