Der Berufsstand freut sich über 16 Fuldaer Absolventen

Zweijährige Fachschule für Agrarwirtschaft Fulda

Die Zweijährige Fachschule für Wirtschaft der Fachrichtung Agrarwirtschaft Fulda verabschiedete kürzlich ihren Studierendenjahrgang 2011 bis 2013. Im Petersberger Probsteihaus überreichte Schulleiter Martin Grenzebach 16 Staatlich geprüften Betriebswirten/-innen ihre Zeugnisse. Alle besitzen die Hochschulreife.

Die Petersberger Fachschule für Agrarwirtschaft verabschiedete Studierende. Das Gruppenbild zeigt die diesjährigen Absolventen mit Schulleiter Martin Grenzebach (6.v.l.) und weiteren Gästen.

Foto: Karl-Heinz Burkhardt

Ein Novum sei in diesem Jahr, so Grenzebach vor Schülern und Gästen, dass die Studierenden zwei Zeugnisse erhalten werden, nämlich eines davon infolge der freiwilligen Zusatzprüfung in Berufs- und Arbeitspädagogik für die spätere Ausbildereignung. Er riet den Schulabgängern unter anderem sich klare Ziele und auch Prioritäten zu setzen was die Lebensphilosophie betreffe sowie diese umzusetzen.

In den eigenen Betrieben würde der Nachwuchs nach und nach „seinen Platz beanspruchen“, womit er dessen Eltern ansprach Veränderungen zuzulassen. „Sie können stolz darauf sein was sie erreicht haben“, betonte Michael Stein, Abteilungsleiter Ausbildung beim Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH). Die neue Ausbildungs- und Prüfungsverordnung habe es mit sich gebracht, dass in diesem Jahr die Prüfung schwerer verlief. Dies zeige auch das erforderte Leistungspotential, wodurch vier Schüler ihre Prüfung im Herbst nachholen könnten. Die die Fachschule verlassenden Studierenden seien „hervorragend fachlich aufgestellt, ganz gleich ob sie in den eigenen Betrieb oder einen mit der Landwirtschaft verwandten zurückkehren“, erklärte Stein. Gleich ob es sich um Betriebslehre, Pflanzenbau, Betriebswirtschaft, Themen wie Gewinnbereinigung, Produktion, Vermarktung oder schließlich um Gespräche mit der Bank handele, die jungen Frauen und Männer „haben ihr wichtiges Rüstzeug erhalten.“ Eine geteilte betriebliche Unternehmensführung mit Bereichen von Eigenverantwortungsübernahme gab er sowohl den Abgängern als auch deren Eltern mit auf den Weg. Er ermunterte die Junglandwirte/-innen zu einer positiven Grundhaltung. Wenn es zu Gesprächen wo immer auch komme, sollten sie erklären wie Landwirtschaft funktioniere, aber auch klar sagen „das ich Geld verdiene“ oder „im Moment sind die Preise schlecht“. Nur dadurch gewinne man an Glaubwürdigkeit. Die Glückwünsche von Landrat Bernd Woide zum Fachschulabschluss übermittelte Martin Sudbrock, Leiter des Fachdienstes Landwirtschaft beim Landkreis Fulda. Das nunmehr Erreichte bezeichnete er als ein Etappenziel. An Zielen festhalten, aber auch von ihnen loszulassen wenn sich etwa Rahmenbedingungen ändern – auch innerhalb der Familie – gab er mit auf den Weg.

Ausbildung der Landwirte in Hessen ist hervorragend

Man sei nun gewappnet, weiter ins Berufsleben einzusteigen, „jetzt geht´s erst richtig los“, meinte Dr. Hubert Baier, Geschäftsführer des Kreisbauernverbandes Fulda-Hünfeld. Er erinnerte an die derzeit guten Ausgangspositionen in der Landwirtschaft und für die hiesigen Betriebe, deren Betriebsleiter in der Vergangenheit eine gute Ausbildung in der Fachschule erhalten haben. Als sehr gut bezeichnete er die Rahmenbedingungen für die Landwirtschaft, die weiter wachsen werde und zugleich Perspektiven aufzeige, dass es sich lohne hier einzusteigen. „Bleiben sie dem Berufsstand verbunden, treffen sie Entscheidungen im Team und bringen sie sich in der Gesellschaft ein“, lautete die Bitte von Kreislandwirt Emil Funk. Für den Verein für landwirtschaftliche Fortbildung Fulda gratuliere dessen Vorsitzender Winfried Schäfer, der darum bat, sich künftig weiterzubilden. Sehr gute Ergebnisse in der Fachschulausbildung wurden durch Projektarbeiten erzielt, die jeder Studierende auf seinem Ausbildungsbetrieb erarbeiten musste. Mit Liane Bornemann (Ad libitum-Tränke bei Kälbern) und Lars Döppner (Fusariumerkrankungen im Winterweizen nach Silomais) stellten zwei der Schüler solche vor. Jan Hendrik Umsonst dankte abschließend Lehrern, Ausbildern und Eltern für deren Unterstützung während der Schulzeit.

Die Absolventen aus Fulda im Überblick

Die Staatlich geprüften Betriebswirte/-innen der Fachrichtung Agrarwirtschaft 2013: Andreas Dücker (Hilders-Eckweisbach), Christian Habermehl (Modlos), Marco Heil (Schlüchtern), Joachim Jockel (Steinau-Rabenstein), Steffen Link (Dipperz), Sarah Muth (Bad Soden-Salmünster Kath. Willenroth), Sebastian Schmidt (Friedewald-Lautenhausen), Ricardo Schulz (Haunetal-Wehrda), Christian Stieler (Rasdorf-Setzelbach), Maria Trost (Geismar im Eichsfeld), Jan Hendrik Umsonst (Echzell), René Wehnes (Ludwigsau/Hof Grunzbach) und Florian Weithofer (Schenklengsfeld-Hilmes). Zudem wurden Otto Lucas (Note 1,5 / Buseck-Beuern), Liane Bornemann (1,6 / Schenklengsfeld-Erdmannrode) und Lars Döppner (2,0 / Großenlüder-Bimbach) als beste Schüler geehrt.

Burkhardt  – LW 34/2013