Einsatz für die Bauern
Am Anfang als fachfremde Politikerin belächelt und unterschätzt, hatten sie nach der Bundestagswahl 2009 die Wenigsten auf der Rechnung für eine nächste Amtszeit. Doch sie hat in ihrem Amt eine enorme Entwicklung durchgemacht. Krisen wie die schlimme EHEC-Epidemie hat sie politisch ebenso durchgestanden wie den Skandal um die mit Dioxin belasteten Futtermittel oder den harmloseren Pferdefleischskandal.
Zu den Bauern hat sie sich immer bekannt, auch die landwirtschaftliche Tierhaltung, die in der Kritik steht, verteidigt. Gleichwohl hat sie den Berufsstand auch irritiert mit ihrer Charta für die Landwirtschaft. Allerdings hat sie dabei auch geschickt alle gesellschaftlichen Gruppierungen in Fragen der Tierhaltung eingebunden. Immerhin werden die Leistungen der Landwirtschaft in der Charta anerkannt und es wird für eine vernünftige Weiterentwicklung plädiert.
Viel gebracht hat der Einsatz ihres Hauses in aller Welt für die deutschen Nahrungsmittelexporte mit den Markenzeichen hohe Qualität und Sicherheit. Mit Aigner verbunden bleiben wird die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik. Sie hat gegen eine einseitige Kürzung des EU-Agrarhaushalts gekämpft, darauf gedrungen, dass es keine zu große Umverteilung zwischen den EU-Mitgliedern auf Kosten Deutschlands gibt und dass auf den ökologischen Vorrangflächen im Rahmen des Greenings eine Produktion möglich bleibt. Aigner hat großen Anteil daran, wenn es in der Förderpolitik keine zu großen Brüche gibt. Entscheidend dabei wird allerdings auch der Ausgang der Bundestagswahl sein.
Cornelius Mohr – LW 28/2013