Fruchtbarkeit bei gesextem Sperma

Ein Benchmark beim Einsatz von gesextem Sperma bei Färsen, das in den USA genutzt wird, ist: die Konzeptionsrate, die man bei Färsen mit konventionellem Sperma erzielt, x 85 Prozent.
Wenn die Konzeptionsraten bei konventionellem Sperma bei 60 Prozent liegt, sollte sie bei gesextem Sperma bei etwa 52 Prozent liegen. Die gleiche Berechnung kann auch für Kühe verwendet werden.
Als Tierhalter beeinflusst man die Fruchtbarkeit stark. Zum Beispiel sollten nur  Tiere gesext oder normal besamt werden, wenn sie sich im richtigen Zyklusstadium befinden.  Der Zeitpunkt der Besamung im Verhältnis zur Brunst und dem Eisprung ist bei gesextem Samen wichtiger als bei konventionellem Samen. Das liegt daran, dass eine Portion gesextes Sperma eine ganz andere Spermapopulation aufweist und diese Spermien haben eine kürzere fruchtbare Lebensdauer im weiblichen Genitaltrakt.  
Mehrere Faktoren
bestimmen die Fruchtbarkeit
Dies wurde unter anderem in einem Versuch an der Uni Madison überprüft. Färsen wurden entweder mit Hilfe der Farbmarkierung zur Brunstkontrolle (tail chalk) besamt oder anhand eines zeitgesteuerten Hormonprogramms besamt, das den Zeitpunkt der Besamung besser definiert.
Die Färsen, die dem zeitgesteuerten A.I.-Programm unterzogen wurden, hatten einen Vorteil von
7 Prozent bei der Konzeptionsrate gegenüber der anderen Gruppe. Wenn man nach optischer Brunst­überwachung besamt, hilft die zweimalige Besamung pro Tag. Aber auch bei der zeitgesteuerten A.I. kann der falsche Zeitpunkt zur Besamung gewählt werden.
Es gibt also mehrere Faktoren, die die Fruchtbarkeit mit gesextem Sperma beeinflussen.
Innovationsteam Milch Hessen