Heike Bißbort führt die Landfrauen der Südwestpfalz

Beate Schnur gab Amt nach 21 Jahren ab

Bei der Kreisvertreterinnenversammlung der Landfrauen der Südwestpfalz im September in Winterbach wurde ein neuer Vorstand gewählt. Neue Vorsitzende ist Heike Bißbort vom Ortsverein Windsberg mit einem bunt gemischten Team aus wenigen Erfahrenen und vielen jungen Neuzugängen.

Dem neuen Vorstand des Kreisverbands Südwestpfalz der Landfrauen gehören an (v.l.): Sophie Wilhelm, Waltraud Schreblowski, Martina Lauer, Kreisgeschäftsführerin Nelli Walder, erste Vorsitzende Heike Bißbort, Maren Büchner, Andrea Steuer-Anstädt, Marie Mayer – auf dem Foto fehlen Rita Bißbort und Sophia Mohring.

© v.Waldow

„Landfrauen sind unentbehrlich für den ländlichen Raum“, davon ist Heike Bißbort felsenfest überzeugt. Die 56-jährige Windsbergerin ist nicht nur Bäuerin mit Herz und Seele, sondern seit 25 Jahren auch Landfrau. Seit elf Jahren führt sie den Ortsverein Windsberg und bringt mit ihren kreativen Ideen und Aktionen viele zum Staunen. Seit zwölf Jahren engagiert sie sich – trotz Ackerbau, Grünland, Ferkelerzeugung und Hofladen in Windsberg – zudem als Beisitzerin im Kreisvorstand Südwestpfalz. Nachdem dessen Vorsitzende, Beate Schnur aus Bottenbach, in diesem September endgültig ihr Amt, das sie 21 Jahre lang inne hatte, altersbedingt zur Verfügung stellte, fasste sich die engagierte Windsbergerin ein Herz.

Lächelnd bestätigt sie: „Ich habe freiwillig kandidiert.“ Ohne Alternativkandidatin wurde sie im September bei der Kreisvertreterinnenversammlung zur neuen Vorsitzenden gewählt. „Ich bin so neugierig auf das, was mich erwartet“, lacht sie. Heike Bißbort ist überzeugt: „Auf Kreisebene lässt sich vieles einfacher umsetzen als auf Dorfebene.“ Einfach, weil sich im Kreisvorstand eine Vielzahl an Talenten aus den unterschiedlichen Orten und Regionen bündelt.

Dank an Beate Schnur für langjähriges Engagement

Nicht nur Beate Schnur wurde dankbar und wertschätzend für ihr Jahrzehnte langes Herzblut­engagement verabschiedet. Auch ihre langjährige Stellvertreterin Barbara Stöckle aus Stambach, zog sich altersbedingt zurück. Die Stellvertretung übernimmt neu Rita Bißbort aus Krähenberg. „Nicht verwandt und nicht verschwägert“, schmunzelt die Vorsitzende. Von neun Vorstandsmitgliedern blieben alters- oder familienbedingt am Ende noch vier, die in unterschiedlichen Ämtern weiter machen. Eine große Chance für den neuen Vorstand, neue Wege zu beschreiten und die Segel anders zu setzen – und zugleich eine enorme Herausforderung. Da auch Kreisgeschäftsführerin Nelli Walder (Hochstadt) nicht nur neu im Amt ist, sondern zudem erstmals gleich drei Kreisverbände koordiniert und betreut, sind alle überglücklich, mit ihrer Vorgängerin Waltraut Schreblowski (Rieschweiler-Mühlbach) eine vor allem organisatorisch wie administrativ erfahrene Landfrau als neue Beisitzerin gewonnen zu haben.

Das Landfrauen-Motto in die Tat umsetzen

In einem Begrüßungsbrief stellte sich Heike Bißbort den Landfrauen vor und greift dabei das Landfrau-Motto „Modern – Offen – Aktiv“ auf. „Modern, das wünsche ich der Landfrauenarbeit.“ Dazu zähle, aktuelle Themen aufzugreifen oder moderne Arbeitstechniken wie die Digitalisierung anzuwenden.

Heike Bißbort geht selbst als bestes Beispiel voran, trägt ihr Tablet stets bei sich, ist auf Facebook ebenso bewandert wie bei Zoom-Konferenzen oder Online-Kursen. Sie findet: „Das Angebot in den Ortsvereinen, im Kreisverband, im Landesverband und der LEB (Ebernburg) ist so vielfältig und interessant.“ Umso bedauerlicher sei, wenn Veranstaltungen mangels Teilnehmerinteresse abgesagt werden müssten. Heike Bißbort ermuntert: „Gebt euch einen Schubs und zweifelt nicht daran, ob ihr euch anmelden sollt.“ Offen bedeute für sie, Angebote auch bei anderen Landfrauenortsvereinen wahr- und vor allem anzunehmen. Im Umkehrschluss bedeute dies Offenheit für Gäste, egal ob Mitglieder oder Nichtmitglieder, und sie herzlich willkommen heißen in dem größten Weiterbildungsverband für Frauen im ländlichen Raum.

Am Bildungsangebot teilnehmen

Wie und womit jeder einzelne Ortsverein aktiv werde, müsse ganz individuell gestaltet werden. Hilfreich seien der neue Bildungskatalog mit einer Vielzahl an Referentinnen und facettenreichen Themen, die sozialen Medien oder Angebote der Institutionen rund um die Landfrauen, um ein attraktives Jahresprogramm zu gestalten. Sie verspricht den rund 1 200 Landfrauen im Kreisverband Südwestpfalz: „Perfekt bin ich nicht. Versuche aber diplomatisch die Geschicke des Kreisverbandes zu leiten, dankbar für konstruktive Anregungen.“

Nun ein gutes Team mit dem neuen Vorstand schaffen

Ihre erste Aufgabe sieht die neue Vorsitzende darin, aus dem neu gewählten Vorstand mit ganz jungen Neuzugängen und erfahrenen Wiedergewählten ein funktionierendes Team zu bilden, in dem jede ihre Stärken einbringen und Talente entfalten kann. Zum Wohl der Landfrauenarbeit in der Südwestpfalz und darüber hinaus.

Der neue Vorstand im Kreisverband Südwestpfalz der Landfrauen auf einen Blick:

1. Vorsitzende Heike Bißbort aus Windsberg, Stellvertreterin Rita Bißbort aus Krähenberg, Schriftführerin ist noch unklar, Beisitzerinnen: Maren Büchner aus Bottenbach, Martina Lauer aus Hengsbach, Marie Mayer aus Winzeln, Sophia Mohring aus Althornbach, Waltraud Schreblowski (Kreismitglied), Andrea Steuer-Anstätt aus Kleinsteinhausen, Sophie Wilhelm aus Weselberg und Kerstin Winter aus Kröppen.

I.v. Waldow – LW 41/2022