Pflanzenschutz-Sachkundelehrgang 2013 in Bad Homburg

Als Lehrgangsleiter Thomas Jäger vom Amt für den ländlichen Raum die zahlreichen Teilnehmer am 15. Januar 2013 im Landratsamt Bad Homburg begrüßte, standen wir noch vor dem umfangreichen Lernstoff und dem zeitintensiven Lernen.

Abbildung 1

Foto: Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Fachbeirat Naturhaushalt/Fachbeirat Nachhaltiger Pflanzenbau) und RLP

Die Hierarchie der gesetzlichen Regelungen und Verordnungen im Bereich des Pflanzenschutzes sowie der Weg hin bis zur zonalen Zulassung von Pflanzenschutzmitteln haben mich beeindruckt (Abbildung 1).

Beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) muss der Antragsteller (Hersteller, Vertreiber oder Einführer) von Pflanzenschutzmitteln den Zulassungsantrag stellen.

Nach chemischer und physikalischer Prüfung durch das BVL erfolgen durch das Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Julius Kühn-Institut, Untersuchungen auf Nachhaltigkeit, Nutzen, Wirksamkeit und Pflanzenverträglichkeit.

Das gesundheitliche Risiko untersucht und beurteilt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und das Umweltbundesamt (UBA) analysiert das Verhalten in der Umwelt und die Auswirkungen auf den Naturhaushalt.

Jeder Anwender von Pflanzenschutzmitteln muss eine nachgewiesene Sachkundigkeit vorweisen, damit er die Umwelt, die Verbraucher und sich selbst schützt und damit die Mittel auch optimal eingesetzt werden.

Die Teilnehmer am Sachkundelehrgang im Landratsamt in Bad Homburg an der überbetrieblich genutzten computergesteuerten Feldspritze mit Spülbehälter, Spülanlage, Einspülschleuse und Dreifachdüsenstock von Kreislandwirt Georg Kopp aus Obererlenbach.

Foto: Manfred Renth

Von den im Jahr 2010 zugelassenen 918 Pflanzenschutzmitteln in Deutschland sind in ihrer Originalsubstanz nur ca. 4% als giftig bzw. sehr giftig eingestuft. 150 Präparate sind sogar ganz ohne Gefahrenbezeichnung.

Abbildung 2

Foto: Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Fachbeirat Naturhaushalt/Fachbeirat Nachhaltiger Pflanzenbau) und RLP

Eine der Maßnahmen des nationalen Aktionsplans der Bundesregierung ist u.a. die Weiterentwicklung des integrierten Pflanzenschutzes. Mit der Kombination von Verfahren aus mechanischer, biologischer, biotechnischer, pflanzenzüchterischer sowie Anbau- und kulturtechnischer Maßnahmen sollen die Anwendung von chemischen Pflanzenschutzmittel (PSM) auf das notwendige Maß beschränkt werden (Abbildung 2).

Da die Pflanzenschutzmittel zu den bestuntersuchten Umweltchemikalien gehören, hat es jeder von uns als Anwender in der Hand, sich sachgerecht zu Verhalten und der Öffentlichkeit keinen Anlass eines Vergehens zu bieten. Denn wir alle tragen über die öffentliche Meinung über den Pflanzenschutz bei.

Ein besonderer Dank gilt der Lehrgangsleitung, allen Dozenten (Dr. Bretschneider-Herrmann, Ralf Brune, Rainer Cloos, Thomas Jäger und Wilhelm Möller) und den Prüfern (Landwirte Bernd Bierwirtz, Thomas Herr, Georg Kopp, Rainer Launhardt, Jürgen Pauly, Stefan Wagner) der schriftlichen, praktischen und mündlichen Prüfung.

Ein gemütlicher Ausklang fand auf dem in der Nähe gelegenen Kronenhof in Bad Homburg mit einer Bierprobe und kulinarischen Leckereien statt.

Markus Distler, Niederlauken (Teilnehmer am Sachkundelehrgang in Bad Homburg)