Rinder-Union West auch 2011/12 erfolgreich
Gesamtumsatz mit minus 1,4 Prozent leicht rückläufig
Zufrieden zeigten sich der Aufsichtsratsvorsitzende Heinrich Buxtrup, die Geschäftsführer Werner Wilkes und Dr. Jürgen Hartmann sowie der Vorstandsvorsitzende Josef Hannen der Rinder Union-West eG (RUW) bei der ordentlichen Vertreterversammlung am 21. März. Sie konnten den Vertretern und Gästen eine gute Geschäftsentwicklung für 2011/12 präsentieren. Die zweitgrößte Zucht- und Besamungsorganisation Deutschlands führe damit ihren erfolgreichen Weg der letzten Jahre kontinuierlich fort, so eine Pressemitteilung der RUW.
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Nahezu stabiles Ergebnis
Trotz der Belastungen beim Rinderexport durch das Auftreten des Schmallenbergvirus könne die RUW auf ein nahezu stabiles Ergebnis zurückblicken. Die erneuten Umsatzausweitungen in den Geschäftsbereichen Besamung (plus 5,2 Prozent) und Zucht (plus 2,6 Prozent) konnten die rückläufigen Erlöse in der Tiervermarktung von 5,7 Prozent jedoch nicht in vollem Umfang kompensieren. Der Gesamtumsatz sei daher mit 58 Mio. Euro oder minus 1,4 Prozent leicht rückläufig. Aufgrund der Ertragsentwicklung sei für das Geschäftsjahr 2011/12 wiederum eine nennenswerte Warenrückvergütung von 2,2 Mio. Euro in der Bilanz eingestellt worden, die allerdings um 515 000 Euro niedriger liege als im Vorjahr.
4,7 Prozent mehr Gesamtbesamungen
Die Anzahl der Erstbesamungen erhöhte sich von 422 969 im Vorjahr auf 426 447 im Geschäftsjahr 2011/12. Mit einem Plus von 0,7 Prozent oder 3 148 Erstbesamungen kann nun schon zum fünften Mal in Folge eine positive mengenmäßige Entwicklung gemessen an der Erstbesamungszahl ausgewiesen werden. Eine größere Zahl an Erstbesamungen wurde letztmalig im Geschäftsjahr 2004/05 – also vor acht Jahren – erreicht. Stärker noch als die Zahl der Erstbesamungen stieg laut RUW die Zahl der Gesamtbesamungen, nämlich um 36 038 Besamungen oder 4,7 Prozent auf 800 907 Gesamtbesamungen an. Mehr als 800 000 Gesamtbesamungen wurden letztmalig im Geschäftsjahr 1999/2000 gezählt. Die Umsatzerlöse im traditionellen Besamungsgeschäft konnten im abgelaufenen Geschäftsjahr 2011/12 noch einmal deutlich um 1 Mio. Euro auf den Rekordwert von insgesamt 20,7 Mio. Euro zulegen, so die RUW. Dies sei insbesondere auf die durchgeführten Rabattaktionen für Sperma hochwertiger Vererber aus dem RUW-Zuchtprogramm von 1,2 Mio. Euro zurückzuführen.
Schmallenbergvirus senkte Vermarktungsrate
Durch das Auftreten und die Verbreitung des Schmallenbergvirus konnte die erfolgreiche Entwicklung in der Tiervermarktung während der letzten Geschäftsjahre im Geschäftsjahr 2011/12 nicht fortgesetzt werden. Mit 45 400 verkauften Tieren lag der Mengenumsatz im Vergleich zum Vorjahr um 3,7 Prozent niedriger, so die RUW. Während die Nachfrage nach und die Vermarktung von Zuchttieren im RUW-Zuchtgebiet in 2011/12 nochmals um 7 Prozent zugenommen hat, ist demgegenüber die Zahl der umgesetzten Zuchttiere innerhalb Deutschlands und insbesondere in Drittländern spürbar um 21,9 Prozent zurückgegangen. Damit hätten die Verkaufszahlen beim Zuchtvieh um 10 Prozent auf 22 077 Stück im Geschäftsjahr 2011/12 stark abgenommen. Die Stückzahlen beim Nutzvieh entwickelten sich in 2011/12 erfreulich, sie lagen mit 23 312 Tieren um 3,2 Prozent höher als im Vorjahr, so die Besamungsorganisation weiter. Durch die Auswirkungen der Schmallenbergrestriktionen und die damit verbundenen Exportrückgänge gestalteten sich die Umsatzerlöse beim Zuchtvieh um 8,9 Prozent rückläufig. Die erfreuliche Umsatzerlösentwicklung beim Nutzvieh um plus 15,4 Prozent konnte den Erlösrückgang beim Zuchtvieh nicht kompensieren. Der Gesamtumsatz im Vermarktungssegment reduzierte sich von 35,5 Mio. Euro im Vorjahr auf 33,5 Mio. Euro 2011/12, so die RUW.
Wachstum des Herdbuchbestandes
Das starke Wachstum des Herdbuchkuhbestandes hat angehalten. Mit einem Zuwachs von weiteren 6 668 Herdbuchkühen (plus 2,3 Prozent) würden nun fast 300 000 Herdbuchkühe in den Mitgliedsbetrieben der RUW gehalten. Die Umsatzerlöse im Geschäftsbereich Zucht waren mit 1,5 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr leicht steigend (plus 2,6 Prozent). Die Einnahmen in diesem Bereich betreffen im Wesentlichen mit 1,28 Mio. Euro die Herdbuchbeiträge.
– LW 15/2013