Wertschöpfungsketten für Nutzhanf geschaffen
Nordhessisches Projekt gewinnt EU-Innovationspreis
Wie das Hessische Landwirtschaftsministerium mitteilte, gewann die Operationelle Gruppe (OG) Hanfanbauer Werra-Meißner den EIP-Agri Innovation Award 2024 in der Kategorie „Geschäftsmodelle in Lebensmittelversorgungsketten“. Die Preisverleihung fand am 7. Mai bei der europäischen Konferenz des EU-GAP-Netzwerks „Operationelle Gruppen von EIP-AGRI: Innovation in der Praxis“ in Estoril, Portugal statt.

Foto: BLE
Projekt nach Abschluss weitergeführt
Die Hanfpflanze gilt als eine der ältesten Nutzpflanzen der Erde, dennoch sind die Anbaugebiete in Hessen begrenzt. Ein zentrales Hindernis ist laut Ministerium der Mangel an standortangepassten Hanfsorten sowie die fehlende Erfahrung zu Wertschöpfungsketten und Absatzmöglichkeiten. Um diesem Problem zu begegnen, haben sich neun Landwirte aus dem Werra-Meißner-Kreis zusammengeschlossen, um den Nutzhanfanbau in Nordhessen zu etablieren.
Gemeinsam wurden neue Produkte wie beispielsweise Hanföl entwickelt. Es sei ein Projekt von Landwirten für Landwirte, sagte Fehr bei der Preisverleihung. Denn auch nach Abschluss des Projekts im Dezember 2023 arbeiten die Landwirte im Werra-Meißner-Kreis im Rahmen einer Gesellschaft eng zusammen. Jährlich werden zwischen 60 und 120 ha Nutzhanf im ganzen Werra-Meißner-Kreis angebaut, schreibt das Landwirtschaftsministerium.
Die Hanfnüsse und das Stroh werden vermarktet: Die Nüsse werden zu Lebensmitteln roh, geschält oder geröstet verarbeitet (Hanföl, Brotaufstriche oder zu hochwertigem Tierfuttermittel) verarbeitet. Das Stroh wird pelletiert und kann vielfältig eingesetzt werden, beispielsweise als Einstreu in der Tierhaltung. Die Leitung des Projekts wurde vom Kreisbauernverband Werra-Meißner übernommen und durch den Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) sowie die Universität in Gießen unterstützt.
LW – LW 21/2024