Wildsaison 2011 eröffnet

Drei Jagdreviere und zwei Forstämter erhalten MGH-Urkunden

Die herbstliche Jagdsaison hat begonnen und damit ist reichlich Wildfleisch im Han­del. Zur offiziellen Eröffnung der Wildsaison 2011 in Hessen hat Landwirt­schaftsstaatssekretär Mark Weinmeister mit der Marketing-Gesellschaft (MGH) Gutes aus Hessen vorige Woche in Gravenbruch bei Frankfurt auf die Vorzüge von Wildbret aus Hessens Regionen hingewiesen und drei Jagdrevieren sowie zwei Fors­tämtern Urkunden für ihre Teilnahme an der Qualitätsmarke „Geprüfte Qualität – Hessen“ überreicht.

Der Konsum von Wildbret stehe für fettarme, gesunde Ernährung, so der Staatssekretär. Die Landesregierung habe ein Interesse daran, dass Verbraucher ebenso wie die landwirtschaftlichen Produkte aus der Region auch Wildfleisch aus heimischen Jagden beim Kauf bevorzugten. Bei Wildbret, das nach den Anforderungen der Qualitätsmarke „Geprüfte Qualität – Hessen“ in den Handel komme, wis­se der Verbraucher, woher das Wildbret stamme und er könne auf ein hochwertiges Nah­rungsmittel vertrauen. Wein­­meister sprach auch über die Notwendig­keit der Jagd, insbesondere mit Blick auf die weiter anwachsende Schwarzwildpopulation und den damit zu­­nehmenden Wildschäden.

Eröffneten die Wildsaison in Hessen, von links: Staatssekretär Mark Weinmeister (HMUELV), Walter Schütz (MGH Gutes aus Hessen) sowie 2. und 1. von rechts: Landesjagdpräsident Dietrich Möller (LJV Hessen) und Jörg van der Heide (Hessen-Forst). Revierförster Michael Faust (M.) nahm für die Waldgesellschaft der Riedesel Freiherren zu Eisenbach in Ludwigsau die Urkunde entgegen.

Foto: Moe

Außer zwei Forstämtern aus Hessen erhielten drei Jagdreviere eine Urkunde für ihre Teilnahme an der Qualitätsmarke. Zu sehen ist die Jagdgemeinschaft Dr. Hans-Christoph Noack (l.) und Hilmar von Schenck (r.), hier im Bild mit HBV-Vizepräsident Armin Müller (M.).

Foto: Moe

Der Staatssekretär zeichnete mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden der MGH Gutes aus Hes­sen, Walter Schütz und Geschäftsführer Wilfried Schäfer die Forst­­­ämter Hofbieber und Ro­ten­­­burg a.d. Fulda, ferner die Waldgesellschaft der Riedesel Freiherren zu Eisenbach sowie die Jagdgemeinschaft Noack und von Schenck und das Jagdrevier Wald­ems-Esch für die Teilnahme an dem Qualitäts- und Her­kunftszeichen „Geprüfte Qualität – Hessen“ aus. Das Kem­pinski Hotel Gravenbruch erhielt außerdem eine Urkunde für besonderen Einsatz bei der Verwendung und Verarbeitung von Wildfleisch aus Hessen.

Vom Schuss bis zur Ladentheke

Walter Schütz informierte zu den Anforderungen der Zertifizierung der Qualitätsmarke „Ge­prüfte Qua­lität – Hessen“ und wies darauf hin, dass diese den Landwirten und Jägern und allen beteiligten Betrieben in dieser Kette Chancen biete, ihren Absatz zu sichern und die Wertschöpfung zu erhöhen. Es freut ihn, wenn Verbrauchern regionale Produkte angeboten werden, ein Beitrag zur Erhaltung von Hessens Kulturlandschaften erfolgt und damit die Betriebe des ländli­chen Raums gestärkt werden.

Das Qualitäts- und Herkunftszeichen „Geprüfte Qualität – Hesssen“, gibt es seit 2003 und es steht für eine Erzeugung, die über den gesetzlichen Standards liegt und für nachweisbare hessische Herkunft vom Erzeuger bis in die Ladentheke garantiert. Beim Wildbret sind insbesondere die Hygienevorschriften und eine geschlossene Kühlkette bis zum Verkauf zu beachten.

Der größte Teil des Wildbrets komme im Herbst und Winter auf den Markt, sagte der Prä­sident des Landesjagdver­bandes (LJV) Hessen, Die­t­rich Möller. Er teilte mit, dass die circa 22 000 Jä­ger in Hessen hervorragendes Wildbret liefern. Wichtig sei, sich für die Vermark­tung des Fleisches aus hessischer Jagd einzusetzen und dem Käufer von Wild­bret auch die vielen Vorzüge des heimischen Wildfleisches deutlich zu machen.

Ohne Bleischrot ins Revier?

Möller ging ferner auf aktuelle Diskussionen zur Jagdpraxis ein. Für ihn ist die Debatte über ein Verbieten von Blei­schrot auf Wild nicht nachvollziehbar. Es sei nicht erwiesen, dass Bleikugeln in der geringen Menge die Natur beeinträchtigten. Auch die Argumente, stattdessen mit Eisenschrote auf Wild zu schießen, sind für den Lan­­des­jagd­prä­si­den­ten nicht überzeugend.

Die Förs­ter in Hessen küm­mer­ten sich außer um nach­halti­ge Nut­­zung des Waldes ebenso um angemessene Wild­­be­stände, sagte Jörg van der Heide vom Lan­des­­­be­trieb Hessen-Forst. Dazu nutze Hessen-Forst das regionale Vermarktungskonzept der MGH und man biete Wildbret unter dem Motto „Kurze We­ge – hohe Qualität aus Hessen Wäldern“ an, stellte van der Heide heraus.

Kempinski-Direktor Thomas Fischer erläuterte, dass sein Haus in der Wildsaison mit der Raiffei­sen Vieh und Fleisch Hessen aus Bad Hersfeld zusammenarbeitet. Ein Unternehmen, das seit Jahren nach den Anforderun­gen der Qualitätsmarke „Geprüfte Qualität – Hes­sen“ Wildbret aus Hessen anbietet.

Moe