Gut ausgebildet und fit für die Zukunft im Betrieb
13 neue Betriebswirtinnen und -wirte für Agrarwirtschaft
13 junge Studierende starteten am 4. Juli 2025 in Fritzlar als „Staatlich geprüfte Betriebswirtinnen und Betriebswirte der Fachrichtung Agrarwirtschaft“ ins Berufsleben. In einem feierlichen Rahmen wurden die Absolventinnen und Absolventen der Fachschule für Agrarwirtschaft Fritzlar des Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) für ihre Leistungen geehrt und erhielten ihre Abschlusszeugnisse.

Foto: LLH
Umfänglich vorbereitet ins Berufsleben starten
Mit Norbert Klapp, Kreislandwirt und Vorsitzender des Regionalbauernverbandes Kurhessen, sprach anschließend ein ehemaliger Absolvent der Fachschule Fritzlar zu den frisch gebackenen Betriebswirtinnen und Betriebswirten. Diese seien in den letzten beiden Jahren umfänglich auf die Härten des Berufslebens und den vorherrschenden Wettbewerb vorbereitet worden. „Aber egal was Sie tun – tun Sie nie etwas, um anderen außerhalb des Betriebes zu gefallen, sondern tun Sie es für sich selbst“, appellierte Klapp. Denn der Erfolg eines landwirtschaftlichen Betriebes ließe sich insbesondere an der Zufriedenheit der Menschen messen, die dort leben und arbeiten.
Für den Agrartechnikerverband (ATV) Fritzlar übermittelte dessen Vorsitzender Tim Hilgenberg die besten Glückwünsche zum Abschluss. Er knüpfte an die Worte von Klapp an und unterstrich, dass die Absolventinnen und Absolventen alles gelernt hätten, um auf den eigenen Betrieben oder im vor- und nachgelagerten Bereich sehr gute Arbeit zu leisten. Auch in diesem Jahr verlieh der ATV Fritzlar wieder Preise an die drei besten Projektarbeiten.
Rückblick mit Weitblick
Karsten Schmal, Präsident des Hessischen Bauernverbandes, schlug in seinem Grußwort den Bogen von seiner Ausbildung vor rund 37 Jahren bis zur heutigen Situation junger Betriebsleitungen. Er selbst hatte die Technikerschule in Fritzlar besucht und ging auf die persönliche Orientierung nach dem Abschluss ein. Dabei betonte er die zentrale Rolle der Landwirtschaft für die Versorgungssicherheit. Darüber hinaus warb er für ehrenamtliches Engagement und stellte die hierzulande guten Voraussetzungen für Ackerbau und Tierhaltung heraus. Abschließend riet Schmal dazu, betriebliche Veränderungen gut zu planen und den Ist-Zustand realistisch zu analysieren.
Lernen, wachsen und Verantwortung übernehmen
In der traditionellen Rede des Schulleiters warf Dr. Jörg Bauer einen Blick zurück auf die vergangenen zwei Jahre mit den Absolventinnen und Absolventen – vom Kennenlerntag am Edersee über die Mitwirkung beim Hessentag in Fritzlar im Rahmen der Sonderschau „Der Natur auf der Spur“ bis hin zum Berufswettbewerb in Fritzlar. Besonders stolz zeigte sich Bauer über die Erfolge beim Wettbewerb: Wie schon in den drei Durchgängen zuvor stellte die Fachschule Fritzlar auch diesmal den Landessieger und konnte darüber hinaus zweimal sogar den Bundessieg erringen. In seiner Rede griff der Schulleiter ebenfalls aktuelle Herausforderungen in der Landwirtschaft auf, die im Unterricht behandelt wurden. So seien die Themen Hofübergabe im Fach Unternehmensführung wie auch das Spannungsfeld rund um Zeitmanagement, Resilienz und belastungsschaffende Bedingungen in der Landwirtschaft betrachtet worden. Mit Blick auf die Zukunft bestärkte Bauer die Absolventinnen und Absolventen darin, der Landwirtschaft mehr Gehör zu verschaffen. In einer Zeit, in der die Zahl aktiver Landwirtinnen und Landwirte jährlich zurückgeht, sei die öffentliche Kommunikation über die Bedeutung und Leistungen der Landwirtschaft umso wichtiger.
Innovative Projekte und genussvolle Einblicke
Als sich der Duft frisch zubereiteten Popcorns im Saal verbreitete, durfte Lukas Lehberger sein mit der Bestnote 1,0 ausgezeichnetes Projekt zum Thema Popcornmais präsentieren – inklusive einer Kostprobe für alle Anwesenden. Dabei teilte er nicht nur die inhaltlichen Schwerpunkte seines Projekts, sondern auch persönliche Erfahrungen aus der Versuchsdurchführung mit den Gästen. Im Anschluss folgte eine weitere eindrucksvolle Projektvorstellung: Unter dem Titel „Eder Flow Waterski Arena“ stellte Benedikt Jungermann sein Unternehmenskonzept rund um Wasserski auf der Eder vor.
Bildung, die den Blick auf Betriebe verändert
Bevor die Anwesenden zum Mittagessen geladen waren, bot Klassensprecher Fabian Fackiner in seiner Rede noch Einblicke in den Schulalltag der Absolventinnen und Absolventen. Diese hätten unter anderem gelernt, die heimischen Betriebe mit neuen Augen zu sehen: Nicht nur als Zuhause, sondern als Unternehmen, für das Strategien festgelegt und Zukunftsfragen geklärt werden müssen. Nach der feierlichen Zeugnisüberreichung wurden die besten Absolventen geehrt: Mattis Wiesemann schloss mit einem Notendurchschnitt von 2,1 ab. Gefolgt von Benedikt Jungermann mit 2,0 und dem Jahrgangsbesten Lukas Lehberger, der seinen Abschluss mit 1,7 erhielt.
Die Absolventinnen und Absolventen 2025
Fabian Fackiner (Dainrode), Nils-Henning Hocke (Malsfeld-Mosheim), Benedikt Jungermann (Edertal-Mehlen), Reto Kneußel (Alsfeld-Münch Leusel), Lukas Lehberger (Espenau), Jannik Lorenz (Vöhl), Marie Charlotte Siegel (Rauschenberg-Albshsn.), Jan Siegener (Söhrewald), Isabel Strack (Felsberg-Lohre), Christoph Luis Thiele (EschwegeOberhone), Simon Ullrich (Bad Sooden-Allendorf), Jonas Wagner (Wanfried) und Mattis Wiesemann (Vöhl-Obernburg).
LLH – LW 29/2025