Das Beste aus dem Gadde
„Frankfurter Grüne Soße“ ist schützenswert
Im Frühjahr 2016 wurde die „Frankfurter Grüne Soße“ als geschützte geografische Angabe (g.g.A.) eingetragen. Für die kräuteranbauenÂden Betriebe im Raum Frankfurt ist der Schutz ihres regionalen Produktes ein erster Erfolg. Aber auch eine Herausforderung für Anbau und Vermarktung, die mit dem Siegel verbundenen Anforderungen zu erfüllen. Dazu wurde den Betrieben ein Jahr lang Zeit gegeben.

Foto: Moe
Für die Eintragung der Frankfurter Grünen Soße ins EU-ReÂgisÂter der g.g.A. Erzeugnisse hat der Gärtnermeister gemeinsam mit dem Verein zum Schutz der Frankfurter GrüÂnen Soße e.V. und der MGH Gutes aus Hessen GmbH sowie dem GartenbauverÂband Hessen gekämpft. Auf dem Betrieb wird zudem in Kürze mit der erstmaligen Saisoneröffnung für die Frankfurter Grüne Soße auf das geografisch, geschützte Produkt aufmerksam gemacht. Rainer Schecker baut auf sechs HekÂtar Kräuter an, rund ein Hektar wird in Gewächshäusern gezogen. Zur Fruchtauflockerung wechselt er seine Flächen im FreilandÂanÂbau mit einem benachbarten Landwirtschaftsbetrieb.

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Seit einem Jahr gibt es das EU-Siegel, das die geografiÂsche Herkunft der Grüne Soße Kräuter schützt. Erzeuger Rainer Schecker hat viel Ausdauer bewiesen. Denn schon vor gut zehn Jahren hat er den Verein zum Schutz der Frankfurter Grünen Soße gegründet und gleich den Antrag bei der EuropäiÂschen Union eingereicht. Nach der Anerkennung führte nun die entsprechende Prüfung Rainer Ohling vom RP Gießen durch. Der Experte prüft zum Beispiel, ob alle Kräuter wirklich im Betrieb angebaut werden. Es geht auch um die Zusammenstellung und Verpackung dieser sieben typischen Kräuter. Rainer Schecker freut sich, dass ein zweiter Berufskollege am Siegel teilnimmt. Interessanterweise ist dies ursprünglich ein Tomatenanbauer gewesen. „Es ermöglicht also auch Chancen für Betriebe. Ich freue mich über jeden Anbauer, der mitmachen will, Frankfurter Grüne Soße Kräuter zu erzeugen und zu verkaufen.“ Theoretisch sind seiner Einschätzung nach im Frankfurter Raum knapp zwei Dutzend Betriebe dazu in der Lage. „Ich sehe in ihnen keine Konkurrenz, je mehr teilnehmen, umso bekannter wird unser PremiumproÂdukt“, meint Schecker. Man solle teilnehmenden Betrieben aber genügend Zeit lassen, denn das Frischeerzeugnis sei schon eine nicht zu unterschätzende HerÂausÂforÂderung: „Anbau, Absatz und Geschäft sind als Punktlandung hinzubekommen und setzen Fachwissen, Feingefühl und nicht zuletzt die Gunst von Mutter Natur voraus.“ Die Kräuter brauchen teils ein Jahr bis zur ersten Ernte, andere wie Kresse, müssen zur Hochsaison im Wochenrhythmus neu gesät werden.
Silke Schiller, Teamleiterin Geoschutz beim RP Gießen, erläuterte das g.g.A. Siegel. Schiller sieht darin vor allem ein QualiÂtätsmanagment der EU, um kleine Betriebe und AnbauregioÂnen zu schützen. Derzeit seien etwa 1 500 Produkte unter geografiÂschen Schutz gestellt.