Wer wird Deutschlands bester Pflüger?

Bundesentscheid 2010 am 11./12. September in Hammersbach

Die Deutschen Meisterschaften im Pflügen finden dieses Jahr in Hessen statt. Landwirte, ihre Familien und Freunde sollten sich das Ereignis am Samstag und Sonntag, dem 11./12. September, auf der Hessi­schen Staatsdomäne Baiersröderhof nicht entgehen lassen. Drei Wochen vor der Austragung skizzierten vorige Woche die Organisatoren, der Deutsche Pflüge­rat gemeinsam mit dem hessischen Landwirtschaftsministerium und dem Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen, neben Ablauf und Regle­ment des Wettpflügens ein ansprechendes Begleitprogramm. Der Eintritt ist frei.

Die Deutschen Meisterschaften am 11./12. September werden durch einen Pflughersteller-Wettbewerb ergänzt, bei dem sich Firmen in Pflugarbeit, Technik und Handhabung im modernen Ackerbau messen.

Foto: Moennig

Der Bundeswettbewerb wird im zweijährigen Turnus in den Kategorien Beet- und Drehpflügen ausgetragen. „Nachdem zuletzt in Hessen im Jahr 1992 der  Bundespflügerwettbewerb durch­geführt wurde, ist es jetzt an der Zeit, dass wir wieder dran sind“, meinte Staatssekretär Mark Wein­meister vom Landwirtschaftsmi­nisterium in Wiesbaden bei der Vorstellung der Meisterschaften. Für die Deutschen Meisterschaften im Leistungspflügen 2010 einschließ­lich der parallel dazu laufen­den Brauch­tums­ver­an­stal­tung der Interessengemein­schaft Historische Land­­ma­schi­nen Wet­terau-Main-Kinzig auf dem circa 300 ha großen Baiersröderhof stellt Betriebsleiter Georg Scheu­erle eine Stoppelfläche von über 60 ha zur Verfügung.
Infos zu den Meisterschafte

Durch die groß­zügige Flächenausstattung des Baiersröderhofes können beim diesjährigen Bundeswettbewerb erstmals neben den Zwei- und Drei-Schar­pflügen auch Vier-Scharpflüge zugelassen werden. Die Bestplatzierten im Beet- und Drehpflügen nehmen im nächsten Jahr an der Weltmeisterschaft in Lindevad, Schweden, teil. 44 Teilnehmer sind zum Bundesentscheid zugelassen. Die Teilnehmer in der Kategorie Beet­pflügen, und Wettbewerbsteilnehmer im D­rehpflügen aus dem gesamten Bundesgebiet haben sich zuvor als Sieger auf Länderebene qualifiziert.

Neben der Deutschen Meis­terschaft, deren Träger das Bundeslandwirtschaftsministerium ist, gibt es auch einen Wettbewerb von Pflug­her­stel­lern, bei dem sich vier Fabrikaten entsprechend den heutigen Ansprü­chen in Pflugarbeit, Technik und Hand­habung messen, erläu­terte Klaus-Dieter Sens, Vorsit­zender des Organisationskomitees des diesjährigen 32. Bun­des­ent­scheid im Leistungspflügen.

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Mit den 15 Wertungsrichtern startet für die Pflüger das Programm bereits am Donnerstag, 9. September, in Friedrichsdorf mit einem Empfang durch den Präsidenten des Hessischen Bauernverbandes und dem Staatssekretär des hessischen Landwirtschaftsministeriums.

Während am Veranstaltungs-Freitag Deutschlands Wettpflüger zunächst die Möglichkeit zum Kennenlernen des Gastgeberlandes Hessen haben, wird es Samstag, 11. September, dann für sie ernst. Dann beginnt der Wett­bewerb mit einem theoretischen Teil zunächst in Friedrichsdorf. Dabei geht es mittels eines 140 Fragen umfassenden Aufgabenkataloges bis ins feinste Detailwissen des Landwirtes. Denn neben praktischen Fragen aus der Bodenkunde werden außerdem Fachkenntnisse, beispielsweise über Cross Compliance im Landwirtschaftsbetrieb oder auch zur Dorf­­­erneuerung abgefragt.  Währenddessen finden auf dem Baiersröderhof bereits Trainingspflügen, Probenbewertung sowie ein Wettpflügen bedeutender Pflughersteller statt. Bevor es dann am Samstagabend einen  großen Landjugendabend auf der Staatsdomäne gibt.

Sonntag, 12. September, wird im Anschluss des Gottesdienstes auf dem Baiersröderhof (um 9.30 Uhr mit Pfarrer Otto Löber) der Praxisteil des Bundesentscheides im Leistungspflügen ausgetragen. Die Siegerehrung ist um 16.30 Uhr, bevor Sonntag-Abend zum „Pflügerfest“ ins Haus der Hessischen Landwirtschaft in Friedrichsdorf geladen wird.

Zu der am Baiersröderhof zeitgleich stattfindenden Brauchtumsveranstaltung der IGHL werden über 300 Oldtimer, historische Ackergeräte und Erntemaschinen erwartet. Darüber informierte Dr. Theo Jachmann, Vorsitzender der IGHL.

„Der Bundesentscheid im Leistungspflügen trägt dazu bei, das große Engagement der Land­wirte zu verdeutlichen“, so Staats­sekretär Weinmeister. Auch denjenigen, die nicht nur am Pflü­gen interessiert seien, werde viel geboten. Weinmeister dankte der Familie Scheuerle und den Orga­ni­satoren für ihre aufwändige Vorbereitung  und freut sich auf einen span­nenden Bundeswettbewerb in Hessen. Moe