Mehr Freilandhaltung für Legehennen

Mehr Laufstallhaltung für Rinder

Landwirtschaftliche Betriebe in Rheinland-Pfalz verfügten im Jahr 2020 über knapp 1,3 Millionen Haltungsplätze für Legehennen, 320 000 Rinder und 168 000 Schweine. Das teilt das Statistische Landesamt in Bad Ems anhand der endgültigen Ergebnisse der Landwirtschaftszählung 2020 mit.

Die Freilandhaltung wird mehr und mehr betrieben bei den Legehennen.

Foto: Joujou/pixelio

Rinderhaltung: In Rheinland-Pfalz verfügten die 3 500 rinderhaltenden Betriebe über rund 320 000 Haltungsplätze. Im Jahr 2010 waren es noch 410 000 (minus 22 Prozent). Diese verteilten sich zu 35 Prozent auf Milchkühe und zu 65 Prozent auf übrige Rinder. Insgesamt waren in Rheinland-Pfalz 88 Prozent der Haltungsplätze Laufstallhaltung, 3,9 Prozent andere Stallhaltungsverfahren. Acht Prozent der Plätze entfielen auf die sukzessive auslaufende Anbindehaltung. Bezogen auf die absolute Anzahl der Plätze dieser Haltungsform entspricht dies einem Minus von 69 Prozent seit 2010.

Etwa 47 Prozent der Rinder hatten im Jahr 2019 Zugang zu einer Weide. Im Jahr 2009 lag dieser Anteil noch bei rund 65 Prozent. Im Jahr 2019 weideten rund 43 Prozent aller Milchkühe durchschnittlich 26 Wochen im Jahr für 15 Stunden am Tag. Dieser Mittelwert wurde aus den Angaben aller Betriebe mit Weidehaltung bei Milchkühen ermittelt. Im Vergleich hierzu verbrachten knapp 50 Prozent der übrigen Rinder im Durchschnitt 33 Wochen im Jahr für 13 Stunden am Tag auf der Weide.

Schweinehaltung: Zum Erhebungsstichtag 1. März 2020 hatten in Rheinland-Pfalz 580 Betriebe Haltungsplätze für rund 170 000 Schweine. Im Jahr 2010 waren es noch 1 300 Betriebe (minus 55 Prozent) mit etwa 280 000 Haltungsplätzen (minus 40 Prozent). Bei Schweinen spielt die Freilandhaltung nur eine sehr untergeordnete Rolle: 3,6 Prozent der Tiere hatten Zugang zu einem Auslauf. Mit einem Anteil von zwei Drittel (110 000 Haltungsplätze) standen in Rheinland-Pfalz die meisten Haltungsplätze auf Vollspaltenboden zur Verfügung. Plätze auf Teilspaltenböden hatten einen Anteil von 18 Prozent (30 000 Haltungsplätze). Weitere Haltungsverfahren wie Tiefstreu oder planbefestigter Boden waren in Rheinland-Pfalz von geringerer Bedeutung und kamen zusammen auf einen Anteil von 16 Prozent (27 000 Haltungsplätze). Damit lagen sie geringfügig unter dem Anteil der Teilspaltenböden. Zum Vergleich: Im Jahr 2010 waren knapp die Hälfte der Haltungsplätze auf Vollspalten- und 30 Prozent auf Teilspaltenböden. Die Schweinehaltung auf Vollspaltenböden ist seit 2010 damit deutlich ausgebaut worden.

Legehennenhaltung: Im Jahr 2020 hatten etwa 1 500 Betriebe Haltungsplätze für Legehennen. Insgesamt stieg die Anzahl der Legehennen-Haltungsplätze seit 2010 um rund 55 Prozent von 811 000 auf 1,3 Millionen an. Bodenhaltung (910 000 Haltungsplätze) war mit einem Anteil von 72 Prozent in Rheinland-Pfalz die vorrangige Haltungsform bei Legehennen. Deutlich gestiegen ist der Anteil der Haltungsplätze im Freiland, der sich seit dem Jahr 2010 verfünffachte. Insgesamt 315 000 Legehennen (25 Prozent) wurden im Jahr 2020 im Freiland gehalten.

Stat. Landesamt RLP – LW 35/2021