Mit pfiffiger Idee zum Sieg

Erster Platz für Tüftler Karl-Heinz Itter aus Bad Emstal im Landkreis Kassel

Die Jury im Tüftlerwettbewerb 2010 des LW Hessenbauer, Pfälzer Bauer, Der Landbote, der zum Motto „Stall, Hof und Werkstatt“ ausgetragen worden ist, hat aus den vielen eingesandten interessanten und innovativen Ideen den ersten Platz nach Bad Emstal im Landkreis Kassel vergeben. Der Sieger Karl-Heinz Itter wird mit 1 500 Eu­ro Prämie belohnt. 1 000 Euro sowie 500 Euro gehen an den Zweit- und Drittplatzierten.

Im Wolfhager Land bewirtschaftet der Tüftler-Landwirt Karl-Heinz Itter (71) gemeinsam mit seinem Sohn Karsten Itter (Landwirt, 42 Jahre) dessen Ehefrau Ramona einen 75 ha großen Ackerbaubetrieb mit Mastschweinehaltung von 600 Plätzen. Neben Karl-Heinz Itter und seiner Frau Brunhilde wohnt die junge Landwirtschaftsfamilie von Sohn Karsten und Schwiegertochter Ramona mit ihren zwei elf und neun Jahre alten Töchtern, Jessica und Franziska, auf den im Jahre 1936 aus Kassel ausgesiedelten Betrieb, der sich in einer Siedlungs-Bauernschaft von vier Betrieben nördlich von Fritzlar befindet.

Auf dem Hof der Familie, von links: Landwirt Karl-Heinz Itter ist der Sieger im LW-Tüftlerwettbe­werb 2010; Schwieger­tochter Ramona mit Ehemann und Juniorchef Landwirt Karsten Itter sowie Brunhilde Itter, Ehefrau von Karl-Heinz.

Foto: Moennig

Raffiniert: Eine Kette im Breiautomaten reicht bis circa 20 cm in die Trogwanne. Beim Fressen spielen die Schweine mit dieser Kette und durch das Bewegen bilden sich keine Hohlschichten mehr im Schrot. Das Mehl kann laufend nachrutschen und verklebt nicht.

Foto: Moennig

Die Automaten mussten zuvor oft mit der Hand­ frei gemacht werden, damit das Schrot nachlief. Auch das tägliche Kontrollieren war aufwändig.

Foto: Moennig

Vor rund einem Jahr hatte der Tüftler Karl-Heinz Itter die Idee, im Breiautomaten eine Kette anzubringen, weil zuvor häufig das Schrot im Futterautomaten nicht bis zur Trogöffnung nachgerutscht war und der Futterspalt im Breiautomat für die Schweine sowohl durch das Wasser in der Trogwanne als auch durch Lecken der Schweine stark verklebte und oft nur mit größerem Zeitaufwand wieder frei zu bekommen war. Außerdem mussten die Tröge intensiv zweimal täglich auf Verstopfen überprüft werden, so dass ein Kontrollgang mit Blick von den Stallgängen auf die Futterautomaten nicht genügte, sondern der Landwirt jeweils in die Buchten steigen musste. Die Kette wird nun oben im Breiautomaten eingehängt, durchläuft das Mehl, welches per Futterautomatik mit Kettenförderung und Zeitschaltuhr sechsmal am Tag im Automaten zur Ad-libitum-Fütterung gefüllt wird und hängt etwa 20 cm aus dem Futterautomat im Trog. Beim Fres­sen können nun die Mastschweine auch an der Kette spielen und diese bewegen, wodurch gleichzeitig verhindert wird, dass das Mehl verstopft und eine Hohlschicht im Automaten entsteht. Die Hohlschicht hatte zuvor auch dazu geführt, dass sich die Fütterungsautomatik vorzeitig abgestellt hat, obwohl die Breiautomaten nicht gleichmäßig befüllt waren. Karl-Heinz It­ter erläuterte, dass er die eingehängten Ketten seit einem Jahr in mittlerweile allen Breiau­to­maten im Maststall angebracht hat und seitdem kein Verstopfen der Automaten mehr aufgetreten ist. Eine Halterung im Breitautomaten kann für das Einhängen der Kette genutzt werden. Glückwunsch zum Sieg. Moe