Wenn im Sommer die Zellzahlen steigen

Oft bedeuten warme Sommertage Hitzestress bei den Kühen, und dass die Zellzahlen bei vielen Herden mit der Temperatur nach oben gehen. Denn wenn bei hohen Temperaturen auch die Luftfeuchte steigt, ist das gesamte Umfeld (Laufgänge, Liegeboxen) der Kuh feuchter, damit die Gefahr der Verschmutzungen an Klauen und Beinen höher. Damit steigt die Gefahr, dass Schmutz über die Klauen und Beine ans Euter getragen wird und somit Kontaminationsquellen sind. Kühe, die mit Sprinklern gekühlt werden, sind ebenfalls mehr Feuchtigkeit ausgesetzt und das bedeutet generell ein hoheres Gefährdungspotenzial. Erschwerend kommt hinzu, dass Bakterien bei warmen Temperaturen höhere Vermehrungsraten haben und so das Gefährdungspotenzial weiter steigt. Was kann man tun?
Die regelmäßige Reinigung der Laufgänge und Pflege der Liegeboxen muss auch während des Silierens durchgeführt werden. Liegeboxen müssen trocken und sauber und die Laufgänge so trocken wie möglich sein. Eine gute Luftzirkulation im Stall hilft gegen Hitzestress und hält die Umwelt trockener und damit die Kühe sauberer. Wenn Kühe stundenweise auf die Weide gehen können, hilft das in der Regel der Klauengesundheit und dem Abtrocknen der Klauen.
Eine ordnungsgemäße Melkroutine (vormelken, reinigen, ansetzen und am Ende dippen) und einwandfrei funktionierende Melktechnik sind ein Muss, um subklinische Infektionen und Zellzahlen zu minimieren. Außerdem immer daran denken: Kühe sind sensible Hochleistungssportler, sie sollten ruhig zum Melken getrieben werden.
Ãœberbelegungen im Stall, aber auch zu lange Wartezeiten im Melkstand erhöhen die Gefahr von steigenden Zellzahlen. Und falls es trotzdem zu Zellzahlerhöhungen kommt: Erregernachweis machen, damit die Behandlung in Zusammenarbeit mit dem Tierarzt schnell und zielgerichtet eingeleitet werden kann.    
I-Team-Milch Hessen