50 Jahre im Amt – Landfried tritt zurück

Jagdvorsteher in drei Jagdgenossenschaften

Rudolf Landfried aus Alsenz ist bei der jüngsten Versammlung der Jagdgenossenschaften Alsenz-Oberndorf und Alsenz-Sitters von seinem langjährigen Amt als Jagdvorsteher aus Altersgründen zurückgetreten. Bereits im vergangenen Jahr hat Landfried bei der Neugliederung der Jagdgenossenschaft Alsenz-Kalkofen nicht mehr für den Jagdvorsteherposten kandidiert. Damit geht eine Ära von über 50 Jahren Jagdvorsteher, gleichzeitig in drei Jagdgenossenschaften, zu Ende.

Rudolf Landfried aus Alsenz hat sich ein halbes Jahrhundert als Jagdvorsteher engagiert.

Foto: Löffel

Mit den Worten „Wenn man ein solches Amt über 50 Jahre lang begleitet, darf man sich auch irgendwann einmal verabschieden – und dieser Zeitpunkt ist jetzt gekommen“, erklärte der 82-jährige Rudolf Landfried in der Jagdgenossenschaftsversammlung seinen Rücktritt.

Ehrlichkeit brachte den Jagdvorsteher weiter

„So lange kann man nur ein Amt inne haben, wenn man ehrlich ist und die Wahrheit sagt, ansonsten wäre man niemals so oft wiedergewählt worden“, stellte der scheidende Jagdvorsteher in seiner Abschiedsrede heraus. Zur Würdigung seiner Verdienste sprachen die Ortsbürgermeister Hermann Spieß aus Hochstätten, Willi Schattauer aus Kalkofen und VG-Bürgermeister Arno Mohr dem scheidenden Jagdvorsteher Dank und Anerkennung aus. Die Bürgermeister waren voll des Lobes. Es sei eine große Ausnahme, dass jemand ein halbes Jahrhundert lang ununterbrochen ein solches Amt wahrnehme. Landfried habe stets vorausschauend gedacht. Landfried sei auch maßgeblich dafür verantwortlich, dass immer ein guter Kontakt sowohl zu den Jagdpächtern, zu den Grundstückseigentümern und zu den Nachbargenossenschaften bestanden habe. 50 Jahre Jagdvorsteher in drei Jagdgenossenschaften seien einmalig. Sichtlich gerührt bedankte sich Landfried für die lobenden Worte sowie bei den Grundstückseigentümern für das gute Miteinander.

Im Mai 1964 wurden nacheinander die Jagdgenossenschaften Alsenz-Sitters, Alsenz-Hochstätten-Kalkofen und Alsenz-Oberndorf aus der Taufe gehoben. Rudolf Landfried, damals 30 Jahre alt, wurde jeweils zum Jagdvorsteher gewählt und war bis 2016 Jagdvorsteher dieser Jagdgenossenschaften. Rudolf Landfried, am 1. Februar 1934 in Alsenz geboren, hat den elterlichen landwirtschaftlichen Betrieb übernommen und bis zur Abgabe an dessen Sohn weitergeführt. Sein ganzes Leben lang war und ist Landfried ehrenamtlich engagiert: So war Landfried 40 Jahre lang Ratsmitglied im Ortsgemeinderat Alsenz, davon zehn Jahre erster und zweiter Ortsbeigeordneter. Zwei Legislaturperioden war Landfried Mitglied im Verbandsgemeinderat Alsenz-Obermoschel. Als Ortsvorsitzender des Bauern- und Winzerverbandes Alsenz von 1961 bis 1993, als Mitglied im Kreisvorstand des Bauern- und Winzerverbandes Donnersbergkreis von 1971 bis 1993 sowie über zehn Jahre Mitglied im Aufsichtsrat der Volksbank Alsenz-Obermoschel war Landfried tätig. Im Aufsichtsrat der Molkereigenossenschaften „Nahemilch“, anschließend „Hochwald-Erbeskopf“ fungierte Landfried von 1982 bis 1998 und den Vorsitz in der Teilnehmergemeinschaft des Flurbereinigungsverfahrens Alsenz hatte Landfried über 20 Jahre inne. Fünf Jahre lang war Landfried Vorstandsmitglied im Verband der Teilnehmergemeinschaften Rheinland-Pfalz (VTG) sowie weitere fünf Jahre stellvertretender Präsident des VTG. 1999 wurde Landfried vom Regie­rungs­präsidenten Rainer Rund die Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz für sein politisches Engagement verliehen.

Landfried hilft tatkräftig im landwirtschaftlichen Betrieb seines Sohnes Klaus mit und übt sein letztes verbliebenes Ehrenamt als aktiver Präsident der Landsenioren Rheinland-Pfalz Süd mit Freude aus.

vg – LW 23/2016