Bauernverband legt Forderungen an Lebensmittelhändler vor
Rukwied: Deutschland-Bonus für die heimische Landwirtschaft
Der Deutsche Bauernverband und seine Landesbauernverbände haben ein gemeinsames Forderungspapier vorgelegt, das an die vier großen Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels (Aldi, Lidl, Rewe, EDEKA) gerichtet ist und diese auffordert, die Beziehungen zwischen Handel und der deutschen Landwirtschaft langfristig und grundsätzlich zu verändern. Dies teilte der Deutsche Bauernverband am Mittwoch (9. Dezember). „Die mangelnde Wertschätzung der Arbeit der deutschen Bauern seitens des LEH muss endlich ein Ende haben. Dauerniedrigpreispolitik hat keine Zukunft und gefährdet bäuerliche Existenzen, so DBV-Präsident Joachim Rukwied. „Wir brauchen einen Deutschland-Bonus für Lebensmittel, die aus unserer heimischen Landwirtschaft kommen und in der Regel mit deutlich höheren Standards erzeugt wurden als Produkte aus dem Ausland“, so Rukwied weiter. Diese Qualität müsse ein anderes Preisschild haben.
Der Deutsche Bauernverband fordert die Lebensmittelhändler in dem Papier auf, sich zu einem Verhaltenskodex zu verpflichten, indem beispielsweise die Ausrichtung der Verbraucherkommunikation nicht nur auf niedrige Preise ausgerichtet ist. Auch eine Selbstverpflichtung zum Aufbau langfristiger und verlässlicher Liefer- und Vertragsbeziehungen müsse Bestandteil sein.
Landwirtinnen und Landwirte seien bereit, in höhere Standards und Anforderungen ihrer Abnehmer zu investieren. Voraussetzung sei eine volle Honorierung höherer Erzeugungskosten. Beispiele dafür sind laut DBV höhere Tierwohl- und Nachhaltigkeitsanforderungen, besondere Erzeugungsbedingungen wie „ohne Gentechnik“ oder vergleichbare Zertifizierungen und besondere Anforderungen an Pflanzenschutzanwendung oder -einsatz.
– LW 50/2020