Behandlung von Nachgeburtsverhaltung und Metritis

Auch wenn sich noch Nachgeburtsteile in der Gebärmutter befinden – nach drei Tagen schließt sich der Gebärmutterhalskanal und noch heraushängende Teile werden fest umschlossen. Durch diese können Bakterien einwandern und eine Metritis auslösen. Wenn ein Abnahmeversuch mit leichtem Zug nicht vollständig gelingt, sollten die heraushängenden Teile gekürzt werden. In diesem Fall muss die Gebärmutter nach Rücksprache mit dem behandelnden Tierarzt antibiotisch versorgt werden, und die Behandlung sollte nach 24 h wiederholt werden.
Bereits 60 Stunden nach der Geburt ist der Gebärmutterhals soweit verschlossen, dass sich keine Stäbe mehr einlegen lassen und Spülungen werden schwierig. Das wird erst wieder am Tag 11 nach der Geburt möglich und Reste können leicht herausgenommen werden. Selbstverständlich sollte sich dann eine weitere Gebärmutterbehandlung anschließen.
Wer den Tag 11 bei einer Kuh mit NGV verpasst hat, wird sich mit langwierigen Problemen auseinandersetzen müssen. Generell sollten Kühe nach einem misslungenen Abnahmeversuch in Einzelboxen gehalten werden, um eine Keimverschleppung durch den ganzen Bestand zu vermeiden. Kühe mit NGV gelten von vorneherein als Risikokühe und sollten zehn Tage lang eine Temperaturkontrolle in Form von Fieber messen erfahren. Kommt es zum Fieber, ist eine systemische Antibiotikumbehandlung das Mittel der Wahl.
Auch wenn der Abnahmeversuch mit leichtem Zug gelingt, sollte die Gebärmutter sofort antibiotisch behandelt werden. Erst ab der vierten Woche pp ist die Involution nach einer Normalgeburt abgeschlossen und es sollte eine Kontrolle der Rückbildung stattfinden. Eine Prostaglandingabe vor dem 28.Tag erscheint nicht sinnvoll.        Innovationsteam Milch Hessen