Beseitigung von Schossern auch im Conviso-Smart-System
Beim Blick über die diesjährigen Rübenflächen fallen aktuell leider immer wieder Schläge auf, auf denen noch keine Schosserbereinigung stattgefunden hat oder eine weitere Welle an Schossern herangewachsen ist. Bei der in den letzten Wochen vorherrschenden Witterung entwickeln sich die Schosser zügig und es kommt schnell zu keimfähigen Samen.
Ein Schosser kann bis zu 5 000 Samen pro Pflanze produzieren, die auch nach 20 Jahren noch zu 50 Prozent keimfähig sein können. Das Vermehrungspotenzial durch eine unterlassene Schosserbekämpfung ist also immens.
Leider kursieren Aussagen von Rübenanbauern, dass die vorhandenen Schosser nicht beseitigt werden müssten, wenn im Betrieb der Umstieg auf das Conviso-Smart-System geplant ist. Auch wenn das Herbizid Conviso Smart eine sehr gute Wirkung auf Schosser aus Standardrüben aufweist, so ist dieses Denken zu kurzfristig und gefährlich. Sollte das Conviso-Smart-Verfahren in folgenden Rotationen nicht mehr zur Verfügung stehen (Verlust der Zulassung) oder nicht mehr erfolgreich eingesetzt werden können (Resistenzbildung), bleibt das Samenpotenzial im Boden.
Werden Conviso-Smart-Rüben angebaut, so ist die vollständige Entfernung der Schosser sogar noch wichtiger als bei herkömmlichen Sorten, da die daraus entstehenden Unkrautrüben ebenfalls resistent gegenüber Sulfonylharnstoffen sind und somit in Folgekulturen nur noch schwer zu bekämpfen sind.
Auch wenn die Arbeit lästig ist, müssen die Rüben-Flächen kontrolliert und vorhandene Schosser beseitigt werden. Verfärben sich die Blüten/Samen bereits braun, so müssen diese Pflanzen vom Feld entfernt werden, um das Samenpotenzial im Boden nicht zum Problem werden zu lassen.
Warndienst Ackerbau,
Pflanzenschutzdienst Hessen