Bundesjungzüchtertreffen

Spitzenplätze für Hessens Jungzüchter verdeutlichen Engagement

In den Jahren zwischen den DHV-Schauen ist es inzwischen zum festen Rhythmus geworden, das Bundesjungzüchtertreffen mit den entsprechen­den Wettbewerben wie Vorführwettbewerb, Auswahl des besten Typtieres, Tierbeurteilungswettbewerb und Clipping-Wettbewerb durchzuführen.

Eike Spangenberg und Christian Michel zeigten beim Clipping-Wettbewerb in Bismark, dass sie das Metier beherrschen und wurden zum Reservesieger erklärt.

Foto: Jost Grünhaupt, LLH Kassel

Als Veranstaltungsort hatte der VDJ das Vermarktungszentrum des Rinderzuchtverbandes Sachsen-Anhalt in Bismark in der Altmark ausgewählt. Eine deutliche Aufwertung erhielt das Jungzüchtertreffen durch die Nachzuchtschau und Sonderkollektion, so dass dadurch erhebliches Zuschauerinteresse aus Sachsen-Anhalt und sogar dem Ausland gegeben war. Um an den Wettbewerben teilnehmen zu können, mussten sich in den einzelnen Regionen die Interessenten qualifizieren.

Zunächst wurde die Auswahl der besten Typfärsen vorgenommen, hier konnte jeder Zuchtverband fünf Tiere in den Wettbewerb schicken, die zum größten Teil auch für den Vorführwettbewerb gemeldet waren. Die heterogene Altersstruktur im ersten Ring machte die Arbeit für den Preisrichter Dirk Hassbargen, Barstede, offensichtlich nicht einfach, denn die stark eingeschätzte Advent-Tochter Red-Rose von Andrea Uhrig, Sulzbach, gefiel auch im Ring durch ihren erstklassigen Milchtyp und das klare Skelett und wurde hier im Mittelfeld eingeordnet. Im nächsten Ring trat Christian Allendörfer, Wehrheim, mit seiner Jasper-Tochter Samanta an, die mit ihrem hervorragenden Typ und besten Seitenbild die Klasse klar gewinnen konnte.

Mit ihrer Halbschwester BT Marylin aus der Herde Hauck, Schiffelbach, stand in dem nächsten Ring eine weitere absolute Spitzenfärse im Wettbewerb, auch diese noch sehr junge Färse überzeugte durch ihre enorme Ausstrahlung und das hervorragende Skelett, sie musste lediglich einer sehr stark entwickelten Bolton-Tochter aus dem WEU-Gebiet den Vortritt lassen. Einen weiteren deutlichen Klassensieg verbuchte dann die vom Betrieb Volke/Hauck ausgestellte Ross-Tochter Atlee im nächsten Ring für sich. Eine Färse mit ungemein viel Ausstrahlung, offener Rippenstruktur und absolut eleganter Erscheinung. Auch die fünfte hessische Teilnehmerin, die Wildman-Tochter Fabienn von Ortfried Jäger, Bockendorf, gefiel wiederum durch ihren korrekten Körperbau und die vorhandenen Proportionen und wurde in der abschließenden Altersklasse Ic platziert. Mit drei Färsen in der Endrunde waren die hessischen Jungzüchter sehr stark präsent. Die Entscheidung fällte Dirk Hassbargen zugunsten der ersten Klassensiegerin, eine Advent-Tochter aus Brandenburg, die sich als stärkste Konkurrentin erwies und die Siegerschärpe umgelegt bekam.

Der am zweiten Tag ausgerichtete Vorführwettbewerb zeigte insgesamt, auf welch hohem Niveau die deutschen Jungzüchter inzwischen ihre Tiere präsentieren. Zusätzlich aufgewertet wurde der Wettbewerb dadurch, dass für die Sieger der beiden Altersklassen Startplätze für den europäischen Wettbewerb in Cremona ausgelobt wurden. In der ersten Gruppe bei den Jungzüchtern bis max. 20 Jahre trat Justine Götte, Elleringhausen, mit der Färse BT Marylin an und hatte das Handicap, dass das Rind im Wettbewerb sehr viel Unruhe zeigte, sie aber dieses Handicap gut korrigieren konnte und dafür hinter einem starken Duo mit dem Ic-Platz belohnt wurde. In der nächsten Gruppe trat Oliver Jäger, Bockendorf, mit der Wildman-Tochter Fabienn an und zeigte eine starke Vorstellung beim Vorführen und Aufstellen, lediglich ein enorm bestechendes Duo aus dem WEU-Gebiet konnte an ihm vorbeiziehen. Auch in der älteren Kategorie gelang Ute Hinz, Grebenstein, mit der Ross-Tochter Atlee eine absolut bestechende Vorstellung, die Färse lief wie ein Uhrwerk und konnte ihre überragende Ausstrahlung bestens zur Geltung bringen. Die Vorstellung wurde mit dem Ib-Platz honoriert und als letzter Teilnehmer ging dann Christian Allendörfer an den Start, mit sehr viel Ruhe und passendem Tempo stellte er Samanta vor und wurde mit dem Ic-Platz ausgezeichnet. Somit traten Oliver Jäger und Ute Hinz in ihrer Altersklasse zur Siegerauswahl mit an und zeigten auch in der Schlussrunde eine enorm souveräne Vorstellung. In der Auswahl für die Siegertitel, und damit die Tickets für Cremona, griffen aber dann nur die Ia-platzierten ein und damit hatten die beiden hessischen Jungzüchter keine echte Chance mehr auf den Siegertitel, obwohl sie sich bravourös behaupten konnten.

Top-Auftritt beim Typwettbewerb, von links: BT Marylin (W. und E. Hauck), Atlee (Volke/Hauck), Fabienn (O. Jäger), Samanta (C. Allendörfer) und Red-Rose (GbR Uhrig). BT Marylin, Atlee und Samanta standen in der Siegerauswahl.

Foto: Jost Grünhaupt, LLH Kassel

Die Sieger der einzelnen Altersklassen (Anna Hobbie, Kiebitznest und Georg Jannsen, Haselünne) dürfen die deutschen Farben in Cremona vertreten. Für den Clipping-Wettbewerb hatten sich bei der hessischen Ausscheidung Eike Spangenberg, Sachsenhausen, und Christian Michel, Geismar, qualifiziert, die wie alle anderen Mitbewerber im Wettbewerb Rinder aus Sachsen-Anhalt zugewiesen bekamen, die vollkommen unvorbereitet angeliefert wurden. Jedes Zweierteam hatte nun zwei Stunden Zeit, aus dem Rind das Beste herauszuholen, es quasi schaufertig im „Sonntagskleid“ der Preisrichterin Erica Rijneveld vorzustellen. Das hessische Team holte das Maximum aus seinem Rind heraus und zeigte ein weiteres Mal, dass sie über sehr viel Können bei der Vorbereitung von Schautieren verfügen. Nur knapp am Siegerplatz vorbei, durften sich Eike Spangenberg und Christian Michel zum Schluss über den zweiten Platz bei diesem auf hohem Niveau ausgetragenen Wettbewerb freuen. Abgerundet wurde die Veranstaltung durch den Bundesentscheid in der Tierbeurteilung, bei dem wie üblich die lineare Beschreibung von zwei Kühen und das Richten einer Klasse zu erledigen war. Die besten Ergebnisse der hessischen Jungzüchter erreichten dieses Mal Marina Lang, Stockhausen, Justine Götte, Elleringhausen und Christina Gre­be aus Helmscheid.

Besonders positiv fiel der Stand der hessischen Jungzüchter auf: die Darstellung der Tiere war absolut professionell und mit der Vorbereitung und Ausgestaltung des Standes setzte das ZBH-Team hier klare Maßstäbe. Grünhaupt, LLH Kassel