CNH: Strategische Partnerschaften mit Start-Ups

Innovationsplattform vereint verschiedene Lösungen

Unter dem Namen AGXTEND vereint CNH verschiedene Start-Ups und Technologieunternehmen, um das Thema Precision Farming weiter voranzubringen. Das Unternehmen setzt auf eine offene Innovationsplattform, um Innovationen durch strategische Partnerschaften auf einfachem und schnellem Wege in die Praxis zu bringen.

XLab: Niels Grabbert (links) und Dominic Roth haben den XLab-Bodensensor entwickelt, mit dem Bodenproben in Echtzeit ausgewertet werden können. Das Senden der Proben in ein Labor ist nicht mehr nötig. Ermittelt werden unter anderem pH-Wert, Bodenart und Nährstoffe.

Foto: Brammert-Schröder

AGXTEND - hinter diesem Namen verbirgt sich die neue Innovationsplattform von CNH Industrial, die neue Technologien schneller für den Landwirt nutzbar machen soll. „Mit AGXTEND wollen wir das riesige Potential von Precision Farming-Anwendungen weiter ausschöpfen. Eine Vielzahl von Sonderlösungen, fehlende Ver­netzung unterschiedlicher Marken sowie eine mangelhafte Verfügbarkeit neuer Technologien lassen noch große Spielräume für Verbesserungen offen. Sie bietet einen neuen Ansatz, der sich dieser Herausforderung stellt und den landwirtschaftlichen Arbeitsalltag vereinfacht“, erklärte Maximilian Birle, Head of Product Management AGXTEND, kürzlich bei der Vorstellung des Unternehmens und der Partner in Mechernich.

Mehrwert für alle Beteiligten schaffen

Der Ansatz: Durch schlanke Strukturen, eine enge Zusammenarbeit mit innovativen Start-Ups und ein offenes Innovations-Konzept einen Mehrwert für alle Beteiligten schaffen. Dafür nutzt CNH Industrial seine Konzernstrukturen und das Händlernetzwerk und verknüpft sie mit Start-Up-Technologien, um diese schnell in den Markt zu bringen.

Birle erläuterte, dass das Unternehmen Anfang des Jahres 2019 offiziell in den Markt eingeführt wurde. Aktuell seien bereits eine Vielzahl von innovativen Start-Ups unter Vertrag. Ein partnerschaftliches Verhältnis sei elementar für den Erfolg: „Wir bringen Menschen und Kompetenzen zusammen. Daraus entstehen neue Lösungen. Wir profitieren auch durch den Eintrag von Expertise aus benachbarten Branchen.“ Auch erfahrene Partner aus unterschiedlichen Bereichen der Wirtschaft zählen dazu. Nach Aussage von Birle ist CNH Industrial nicht an den einzelnen Unternehmen beteiligt, arbeitet vertraglich zusammen und integriert die Produkte in das bestehende Vertriebsnetz von CNH. AGXTEND wird auf der Agritechnica 2019 zusätzlich zur Präsenz in Halle 3 mit einem eigenen Stand in Pavillon 11 vertreten sein.

AGXTEND vereint bisher sieben Unternehmen, die unterschiedliche Produkte anbieten. Die Innovationsplattform sei auch weiterhin für Start-Ups offen, so Birle.

AppsforAgri: Gemeinsam mit AppsforAgri bietet AGXTEND die FARMXTEND Lösung an, die auf Umweltsensoren basiert. Mit der Wetterstation WeatherXact Pro werden Temperatur, Feuchtigkeit im Bestands- und Umgebungsklima sowie Sonneneinstrahlung erfasst und verarbeitet. Damit erhält der Anwender über die Wetterstation eine verlässliche 14-tägige Wettervorhersage, sowie auch Informationen zu Infektionsdruck und Entscheidungshilfen zum Anwendungszeitpunkt für Pflanzenschutzmittel über eine App auf dem Smartphone. Das Zusatzmodul Beexpert, das zur Agritechnica vorgestellt wird, liefert Informationen zum Bienenflug um gezielt Nützlinge zu schonen.

Geoprospectors: Der Anbieter für Bodensensorik bietet den SoilXplorer sowie das ISOBUS-Kit DepthXcontrol an. Der SoilXplorer misst mit einem elektromagnetischen Signal die Bodenparameter und bestimmt die Bodenzonen mit Wassergehalt und Verdichtungen. Darüber können Anbaugeräte wie Grubber und Sämaschinen in Echtzeit gesteuert werden. Mit DepthXcontrol bietet AGXTEND einen nachrüstbaren Bausatz an, mit dem die Tiefenführung des Grubbers oder Tiefenlockerers möglich ist.

Zasso: Der Anbieter für nicht-chemische Unkrautbekämpfung präsentiert gemeinsam mit AGXTEND das elektronische System Electroherb zur komplett herbizidfreien Beikrautbekämpfung. Bei Kontakt mit dem Electroherb wird das Chlorphyll der Pflanze zerstört, was zum Absterben führt.

Fritzmeier Umwelttechnik: Fritzmeier Umwelttechnik ist AGXTEND Partner für die Pflanzensensoren CropXplorer Basic sowie CropXplorer. Der CropXplorer Basic wird zur Agritechnica vorgestellt. Der kompakte Pflanzensensor wird auf den Spiegelhalterungen des Schleppers montiert und wurde für den Einsatz bei Tageslicht entwickelt. Er misst die Biomasse und die Nährstoffversorgung des Pflanzenbestandes um die Düngerausbringmenge zu regeln. Das System ist auch ohne Isobus einsetzbar und bietet einen günstigen Einstieg in die sensorgestützte Bestandesführung.

Stenon: Mit XLab powerd by stenon bietet AGXTEND in Zusammenarbeit mit der Stenon GmbH ein Gerät zur Echtzeit-Bodenanalyse an. Das XLab-Gerät hat ähnliche Proportionen wie ein Spaten und wird an der Stelle, die beprobt werden soll, in den Boden gestochen. Sensoren messen die Bodenzusammensetzung und die Inhaltstoffe im Bereich 0-30 cm. Direkt nach der Messung werden GPS-Position, Zeitstempel und Messdaten in die Cloud übertragen. Alle Daten lassen sich in einer App visualisieren und für die teilflächenspezifische Düngung verwenden. Das Gerät wird auf der Agritechnica vorgestellt und ist voraussichtlich ab März 2020 bei den AGXTEND-Händlern verfügbar.

Dinamica Generale: Das weltweit agierende Unternehmen ist auf elektronische Lösungen, Wiegesysteme und NIR-Sensortechnik spezialisiert. Mit NIRXact bieten sie einen präzisen Nah-Inftrarot-Sensor für den flexiblen Einsatz bei Erntegut und Gülle an, der Parameter wie beispielsweise Feuchtigkeit und Nährstoffzusammensetzung misst. Der Sensor kann auch in Futtermischwagen eingesetzt werden. Die Daten werden in einer Cloud gespeichert. Zur Agritechnica wird eine App vorgestellt, mit der die Daten vom Anwender abgerufen werden und für andere Anwendungen verwendet werden können.

ISOMAX: Mit Isomax stellt AGXTEND ein Isobus-System vor, das günstig ist, eine einfache Installation ermöglicht und viele Möglichkeiten für den Praxiseinsatz bietet. Im Lieferumfang sind ein Isobus-Stecker, Kabel und ECU enthalten. Die komplette Hardware ist AEF-zertifiziert, die Software komplett quelloffen. Das System arbeitet markenübergreifend.

ibs – LW 42/2019