Cross Compliance erörtert

Internationaler Erfahrungsaustausch des HMUELV durchgeführt

Zu einem internationalen Erfahrungsaustausch über Cross Compliance Themen trafen sich vom 29. Juni bis 1. Juli auf Einladung des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz und des HMUELV Fachleute aus vier EU-Mitgliedsländern in Friedrichsdorf.

Gruppenbild der Teilnehmer vor dem Taunus-Tagungshotel in Friedrichsdorf, v. l.: Joachim Diesner (HMUELV), Jan S. Wiuff (Dänemark), Mathias Janko (Österreich), Gottfried Häring (Baden-Württemberg), Martin Brandstrup (Dänemark), Rolf Selg (BMELV), Britta Lundström (Schweden), Kresten Munk Skov Jensen (Dänemark), Anders Elfström (Schweden), Detlef Szymanski (HMUELV), Susanna Lundberg (Schweden), Adelheid Feichtinger (Österreich), Jürgen Weiler (Nordrhein-Westfalen), Volker Wende (Schleswig-Holstein), und Camilla Linder (Schweden).

Foto: moe

Ziel solcher Veranstaltungen sind unter anderem der Vergleich der Kontrollsysteme und die Erarbeitung gemeinsamer Positionen für Verhandlungen auf EU-Ebene bei der Weiterent­wicklung und Vereinfachung der Cross Compliance.

Vorsätzlicher Vorstoß?

Neben allgemeinen Themen wie Kontrollstatistiken und am meisten registrierte Verstöße, lag der Hauptaugenmerk der Veranstaltung auf den Themen Landschaftselemente, Verfristungen bei Meldungen in der HIT-Datenbank und die spannende Diskussion, ab wann ein CC-Verstoß als „vorsätzlich“ zu werten und deshalb mit einer viel höheren Sanktion zu bewerten ist.

Weiter tauschten sich die Teilnehmer über Prüffeststellungen seitens der EU aus, denn auch die CC-Kontrollen der einzelnen Mitgliedsstaaten werden durch die EU kontrolliert. So wurde das Land Hessen letztes Jahr im Herbst eine Woche lang unter die Lupe genommen.

Abgerundet wurde der erste Ver­anstaltungstag durch den Besuch einer Straußwirtschaft mit Apfelweinausschank in Rodheim und der Verköstigung hessischer Spezialitäten wie Handkäs' mit Musik, Kochkäse, Grüne Soße und „Dick Supp.“ Für manche fremde Zunge gewöhnungsbedürftige Genüsse, die jedoch großen Anklang fanden.

Musterkontrollen in der Praxis

Der zweite Tag stand im Zeichen der Praxis. Die örtlich zuständigen Fachrechtsbehörden demonstrierten auf einem Ökobetrieb in Wehrheim „Musterkontrollen“, um das Hessische CC-System darzustellen. So werden im Vergleich dazu in Österreich und Schweden die Kontrollen einheitlich von einem Prüfdienst durchgeführt.

Außerdem erläuterte im nahe ge­legenen Freilichtmuseum Hes­senpark Volker Weber, der im Hessenpark für die Landwirtschaft zuständig ist, den europäischen Gästen die historischen Projekte und ebenso die Rückzüchtung alter Nutz­tier­rassen sowie Ackerbau zu früheren Zeiten und Viehwirtschaft im Wald. Auch fuhren die Teilnehmer nach Frankfurt und besuch­ten unter anderem den Bauernmarktin der Innenstadt. Nach po­sitiver Schlussauswertung des Treffens am Freitag wurden auch Vorschläge zur Vereinfachung von CC ab 2014 diskutiert, bevor die Fachleute aus Schweden, Dänemark, Österreich sowie den Bundesländern Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg und vom Bund mit vielen neuen Eindrücken über Hessen und dessen Landwirtschaft nach Hause reis­ten. Joachim Diesner, HMUELV