Deutsche Weinmajestät – Rheinhesse ist im Finale

Erstmals Wettbewerb mit Männern

Erstmals schickte Rheinhessen dieses Jahr einen Mann zur Wahl der Deutschen Weinmajestät nach Neustadt an der Weinstraße. Levin McKenzie, der bisherige Weinkönig von Rheinhessen, schaffte es mit Fachkompetenz und einem lockeren Auftritt ins Finale. Denise Stripf aus der Pfalz schied trotz überzeugender Vorstellung aus. Die finale Entscheidung fällt am Freitag, 26. September.

Ins Finale der Wahl der Deutschen Weinmajestäten geschafft haben es (v.l.): Anna Zenz (Mosel), Lucia Winterhalter (Baden), Levin McKenzie (Rheinhessen), Katja Simon (Hessische Bergstraße) und Emma Meinhardt (Saale Unstrut). Die finale Entscheidung fällt am Freitag, 26. September im Saalbau in Neustadt an der Weinstraße.

Foto: Bettina Siée

Von den 13 deutschen Weinbaugebieten sandten zehn ihre Kandidatinnen zur Wahl der deutschen Weinmajestät. Rheinhessen und der Mittelrhein hatten erstmals einen Weinkönig ins Amt gewählt, sodass erstmals zwei Männer am Wettbewerb teilnahmen. Sachsen hatte dieses Jahr keine Bewerberin im Rennen um den Titel.

Nach der Fachbefragung durch die Experten der „Master-Jury“ wählte die 80- köpfige Jury von den zwölf Gebietswein­majestäten fünf ins Finale der Deutschen Weinmajestät. Geschafft haben es Levin McKenzie (Rheinhessen), Katja Simon (Hessische Bergstraße), Anna Zenz (Mosel), Lucia Winterhalter (Baden) und Emma Meinhardt (Saale Unstrut).

Unter lautstarkem Applaus der mitgereisten Fans nahmen sie die Glückwünsche der Geschäftsführerin des Deutschen Weininstituts (DWI) Melanie Broyé-Engelkes entgegen. Die DWI-

Chefin zeigte sich beeindruckt: „Sie alle haben eine fantastische fachliche Leistung geboten.“

Trotz solider Vorstellung schied Denise Stripf aus der Pfalz aus. Alle vertraten ihre Gebiete bestens – es war ein enges Feld.

Mit der Teilnahme von Levin McKenzie aus Rheinhessen am Finale steigen die Chancen, dass in diesem Jahr erstmals ein Deutscher Weinkönig oder Weinprinz ins Trio der 77. Deutschen Weinmajestäten gewählt wird.

Fachlich stark und persönlich überzeugend

Die Fachjury stellte die jungen Weinexpertinnen und -experten vor anspruchsvolle Aufgaben. Dabei ging es darum, komplexe Fachfragen zur Weinbereitung, Vermarktung und zum profes­sionellen Umgang mit Wein präzise und prägnant zu beantworten, darunter auch eine Frage in englischer Sprache.

Von Spontanvergärung bis Weinkultur

Die thematische Bandbreite der Befragung reichte von der Erklärung der Spontanvergärung und des biodynamischen Weinbaus über Pflichtangaben auf Weinetiketten bis hin zu Vermarktungsstrategien im Weinbau. Darüber hinaus positionierten sich die Bewerberinnen und Bewerber zu inhaltlichen Aspekten wie den Marktchancen entalkoholisierter Weine, zur Bedeutung der Weinkultur oder zu den Hintergründen der Kampagne Vitaevino.

Die Fragen stellte eine dreiköpfige Masterjury, der Karin Eymael, Chefredakteurin der Fachzeitschriften Weinwirtschaft und Der deutsche Weinbau, Prof. Dr. Hans Reiner Schultz, Präsident der Hochschule Geisenheim und Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des Institut de Science de la Vigne et du Vin der Université de Bordeaux, sowie Nicole Tomberg, Englischtrainerin und Übersetzerin in der Wein- und Touristikbranche, angehörten. Auch die Jury bescheinigte den Teilnehmenden ein sehr hohes Niveau ihres Fachwissens und eine großartige Bühnenpräsenz.

Teamgeist und Bühnenpräsenz

Nach der Fachbefragung hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit, ihre Teamfähigkeit und sensorischen Fähigkeiten bei der Weinbestimmung unter Beweis zu stellen. Bei allen Aufgaben stand ihnen SWR-Moderator Holger Wienpahl auf der Bühne zur Seite.

Per Livestream konnten sich die Zuschauer durch digitale interaktive Spiele aktiv an der Vorentscheidung beteiligen und zum Beispiel bei den Weinverkostungen mitraten.

Im Wahlfinale am kommenden Freitag wählt die Jury zunächst das Majestäten-Trio. Dann können die Zuschauer im Internet über die Homepage meinswr.de online die Wahl der neuen Deutschen Majestät mitzuentscheiden.

bs – LW 39/2025