Dr. Hans Harpain in Ruhestand verabschiedet

Mit profundem Fachwissen und Hartnäckigkeit Ziele verfolgt

Mit einem Empfang im Haus der Hessischen Landwirtschaft verabschiedete am Donnerstag vergangener Woche der Hessische Bauernverband seinen langjährigen Chefbetriebswirt und stellvertretenden Generalsekretär Dr. Hans Harpain in den Ruhestand. Präsident Karsten Schmal hatte geladen und viele waren gekommen, angefangen von den Ehren- und -Vizepräsidenten, den Kreis- und Regionalbauernverbandsvorsitzenden mit Geschäftsführern, über Vertreter aus dem Hessischen Umweltministerium, Kollegen aus der HBV-Geschäftsstelle in Friedrichsdorf, den HBV-Tochterunternehmen und den befreundeten Verbänden bis hin zu Geschäftsführern von Unternehmen, in deren Aufsichtsrat Harpain engagiert war.

Zum Abschied aus den Diensten des Hessischen Bauernverbandes würdigten Präsident Karsten Schmal (r.) und Generalsekretär Peter Voss-Fels (l.) die Verdienste des langjährigen Chefbetriebswirtes und stellvertretenden Generalsekretärs Dr. Hans Harpain.

Foto: Becker

Schmal würdigte Harpain als exzellenten Betriebswirt, der seit seinem Dienstantritt beim HBV 1992 die europäische Agrarpolitik nicht nur intensiv begleitet, sondern die ehrenamtlichen Funktionsträger über die zahlreichen Veränderungen und Entwicklungen immer umfassend informiert habe. „Sie waren mir und meinen Vorgängern ein wertvoller Ratgeber“, lobte der Präsident.

Es sei ihm immer und in hervorragender Weise gelungen, die komplizierten Zusammenhänge zu erklären und anschaulich darzulegen, welche Auswirkungen die verschiedenen Beschlüsse auf EU-Ebene auf die hessische Landwirtschaft und ihre Betriebsstrukturen haben würden. Am Beispiel der Ausgleichszulage (AGZ) verdeutlichte der Präsident, mit welch großem Fachwissen und ausdauernder Beharrlichkeit Harpain stets zu Werke gegangen sei. Er habe in seinen Stellungnahmen vorgeschlagen, dass das Land die von der EU eingeräumten Freiräume (zusätzliche Abgrenzungskriterien) im Sinne einer sachgerechten Neufestlegung der Gebietskulisse nutzen solle.

Mit dieser Empfehlung und der Unterstützung des Landes

agrarausschusses sei es nach über zehn Jahren gelungen, einen nennenswerten Teil der aus der früheren Förderkulisse der AGZ gefallenen hessischen Gemarkungen wieder in die Förderkulisse hineinzubekommen. „Darauf können Sie stolz sein“, würdigte Schmal.

Generalsekretär Peter Voss-Fels beschrieb Harpain als harten Gesprächspartner, der nicht polternd vorgehe, sondern mit messerscharfer Analytik und profundem Fachwissen seine Positionen verdeutliche und gelegentlich unnachgiebig für die richtige Sache gekämpft habe. Durch sein Verhandlungsgeschick konnten für die Bauernverbandsmitglieder günstige Rahmenvereinbarungen über attraktive Enschädigungsleistungen mit Versorgungsbetrieben für die Einrichtung und den Betrieb von Strom-, Gas-, Wasser- und Kommunikationsleitungen erzielt werden. Ebenso sei es ihm immer wieder gelungen, Rahmenvereinbarungen zum verbilligten Strombezug auszuhandeln. Für die Verbandsarbeit sehr wichtig seien Forderungskataloge und die Position des HBV zu Wahlen, von der Landtags- über die Bundestags- bis hin zur Europawahl. Diese habe Harpain stets mit guten Argumenten sehr gewissenhaft und zuverlässig konzipiert.

Auch als Geschäftsführer der HBV Landwirtschaftlichen Unternehmensberatung mbH, der UD Umwelt-Dienste GmbH, der Agrarmarketing GmbH und der HBV Beteiligungsgesellschaft mbH habe er positive Geschäftsentwicklungen mitgestaltet. Für eine erfolgreiche Verbandsarbeit und Dienstleistung habe Harpain wichtige Voraussetzungen in fachlicher, konzeptioneller, in finanzieller, aber auch in menschlicher Hinsicht mitgebracht.

LW – LW 5/2020