Engagierte Züchter

Ergebnisse der Kreistier- und Agrarschau 2012 in Kirchhain

Die Kreistier- und Agrarschau des Landkreises Marburg-Biedenkopf fand nach vier Jahren wieder in Kirchhain statt. Die Organisation der Tierschau wurde in diesem Jahr auf ein breiteres Fundament gestellt, so waren neben dem Landkreis Marburg-Biedenkopf, der Stadt Kirchhain und dem Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen auch die einzelnen Züchtervereine stärker eingebunden.

Aufstellung aller Siegertiere sowie der Teilnehmer am Kälberaufzuchtwettbewerb im gemeinsamen Schlussbild.

Foto: Jost Grünhaupt

Trotz des fast durchgehenden Regens, kamen viele Besucher in die Ohmstadt und honorierten so das Engagement der Züchter, die Rinder, Schafe, Ziegen, Alpakas, Geflügel und Kaninchen präsentierten. Daneben gehörten auch Kutschfahrten, Vorführungen des Reit- und Fahrvereins sowie eine Ausstellung von Landmaschinen zum Programm.

20 Jungzüchter beteiligten sich

Die ersten Entscheidungen des Tages fielen bei den jüngsten Teilnehmern, den 20 Jungzüchtern im Alter von vier bis elf Jahren, die in zwei Altersgruppen beim Kälbervorführwettbewerb antraten.

Bei den jüngeren Vorführern setzte sich Milena Hauck mit ihrem Kälbchen Naomi als Siegerin durch, dicht gefolgt von Lara und Dina Waßmuth aus Hertingshausen, die punktgleich den zweiten Platz belegten. Den Sieg bei den älteren Vorführern des Kälberwettbewerbes sicherte sich Jonas Dersch aus Schweinsberg vor seinem Bruder Sebastian Dersch, den der Preisrichter Daniel Seibel mit dem zwei­ten Platz auszeichnete. Im gleichen Ring ging es dann weiter mit dem Jungrindervorführwettbewerb der Jungzüchter im Alter von zehn bis 22 Jahren.

In der Kategorie der älteren Vorführer siegte Martin Lölkes aus Simtshausen vor Sascha Stern aus Mengsberg. Bei den jün­geren Vorführern wurden zunächst zwei Einzelklassen gerichtet und in der dann folgenden Siegerauswahl konnte Anne Schä­fer aus Laisa den Preisrichter überzeugen und belegte den ersten Platz, gefolgt von Torben Heinmöller auf Platz zwei.

Herausragende Holsteins

Im anderen Ring begannen die Richtwettbewerbe bei den rot- und schwarzbunten Holsteinkühen. Aus insgesamt 48 Vertreterinnen dieser Rasse hatte das Preis­richterduo Michael Seipel und Christina Grebe die Siegertiere auszuwählen.

Mit der Auswahl der besten Betriebssammlungen begann hier der Wett­bewerb, bei dem sich die Sammlung vom Betrieb Hauck in Schiffelbach in der ersten Gruppe durchsetzte. In der zweiten Gruppe konnte die Sammlung von Heinz-Wilhelm Trümner die Preisrichter überzeugen. Als nächstes folgten die Kuhfamilien, die von den Betrieben Hauck, Trümner und Waßmuth vorgestellt wurden. Der Sieg ging letztlich an die Familie der Allen-Tochter WH Paola, von Eckhard und Wilfried Hauck aus Schiffelbach. Sie stellten mit BT Romea von WH-Boom und der Rustler-Tochter Nikita sowohl die Siegerkuh, als auch die Reservesiegerin der Klasse der älteren Kühe.

Bei den mittleren Kuhklassen konnte sich BT Power-Girl v. Goldwin vom Betrieb Hauck, vor der Pagewire-Tochter Blacky vom Betrieb Schweinsberger/Dersch GbR, als Siegerin durchsetzen. Bei den jungen Kühen musste die Man-O-Man-Tochter Juleika von Karl Gleiser aus Schweinsberg nur der späteren Gesamtsiegerin, der Jasper-Tochter BT Marlin von Eckhard und Wilfried Hauck den Sieg überlassen.

Miss Kirchhain gekürt

Dr. Erhard Heinz (HMUELV), Dr. Helmut Otto (Kreis Marburg) und Michael Mütze gratulieren zur Miss Kirchhain 2012 "BT Marlin".

Foto: Jost Grünhaupt

Die beiden letzten Entscheidungen im Ring der Milchkühe hatte es in sich, denn aus allen Sieger- und Reservesiegerkühen mussten die beiden Preisrichter noch die beste Euterkuh und die Miss Kirchhain auswählen. Letztlich kürten sie die Siegerin der jungen Kühe, BT Marlin vom Zuchtbetrieb Hauck in Schiffelbach zur besten Euterkuh und sprachen ihr auch den begehrten Titel der Miss Kirchhain 2012 zu.

Parallel zum Richtgeschehen bei den Deutschen Holsteins stellte der Zuchtleiter Jost Grünhaupt dem Publikum im kleinen Ring die Rassen Limousin, Charolais, Deutsche Angus und Jersey vor.

Preismünzen für Schafhalter

Auch bei den kleinen Wiederkäuern hatten die Schaf- und Ziegenzüchter eine Vielzahl verschiedener Rassen ausgestellt, die der Zuchtleiter Willi Müller-Braune den interessierten Besuchern bei einem Rundgang vorstellte.

Schafzüchter mit den prämierten Tieren im Schlussbild; Winfried Emmerich (vierter von rechts) erhielt eine Preismünze in Silber und Oliver Stey (dritter von rechts) erhielt eine Preismünze in Bronze.

Foto: Ute Ermentraudt

Im Richtwettbewerb wurde ein Bock von Oliver Stey aus Stausebach zum Siegerbock der Rasse Deutsche Schwarzköpfige Fleischschafe gekürt. Das Siegerlos stammte aus der Herde von Winfried Emmerich, ebenfalls aus Stausebach. Auch bei den Rhönschafen stellte Oliver Stey den Siegerbock und Ralf Bosshammer aus Sarnau konnte sich über das Siegerlos der Rasse Rhönschafe freuen.

Den Abschluss der Tierschau bildete ein gemeinsames Schlussbild mit allen Siegertieren und der Übergabe der Ehrenpreise, Urkunden und Pokale. Dr. Erhard Heinz vom hessischen Landwirtschaftsministerium übergab zusammen mit Fachbereichsleiter Dr. Helmut Otto und der Hessischen Milchkönigin die Preismünzen des Landesbetriebes Landwirtschaft Hessen. Die höchste Auszeichnung der Schau, eine Preismünze in Silber erhielt Winfried Emmerich aus Stausebach. Bronzene Preismünzen wurden an Oliver Stey aus Stausebach sowie an den Rinderzuchtbetrieb Eckhard und Wilfried Hauck aus Schiffelbach überreicht.

Weiterhin wurde eine Medaille der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Rinderzüchter an die Zuchtstätte Schweinsberger/Dersch GbR aus Niederwald vergeben.

Ute Ermentraudt, LLH Korbach