Entscheidungshilfen bei Bedarf anpassen

Betriebsleiter nutzen jeden Tag Entscheidungshilfen, um Entscheidungen zu treffen. Manche Dinge werden in Routinen entschieden: Der Mais wird immer vor dem ersten Schnitt gelegt, also machen wir das zuerst. Für anderes ist das Bauchgefühl ausschlaggebend: Die Sau wirkt nicht fit, ich rufe den Tierarzt. Teilweise kommen Berechnungen zum Einsatz: Der neue Dünger darf laut Excel-Tabelle 8 Prozent mehr kosten als DAP. Dieser flexible Einsatz von Entscheidungshilfen ist notwendig, um den vielfältigen Anforderungen gerecht zu werden.
Nicht jede Entscheidung kann erst im Büro durchgerechnet werden und nicht für jede Entscheidung ist das Bauchgefühl passend. Von Zeit zu Zeit sollte der Einsatz der Entscheidungshilfen jedoch überprüft werden, um den betrieblichen Erfolg sicherzustellen: Routinen können gestaltet werden, beispielsweise auch in Form von Arbeitsanweisungen.
Ausgehend von rationalen Ãœberlegungen und Erfahrungen kann das Bauchgefühl neu justiert werden. Neue Sachverhalte erfordern neue Berechnungsmodelle. Aber auch ein Wechsel von einer Entscheidungshilfe zur anderen kann den Betrieb weiterentwickeln. Der Austausch mit Berufskolleginnen und -kollegen sowie Beratungskräfte kann wertvolle Hinweise für die Anpassung von Entscheidungshilfen bieten. Aufgrund der knappen Zeit ist es sinnvoll, Entscheidungssituationen einzeln und nacheinander zu überprüfen. 
Martin Mees, LLH Korbach