Erfolgreiches Striegeln

Der Striegel ist auch außerhalb des ökologischen Landbaues von Bedeutung, zum Beispiel um die Selektion herbizidresistenter Unkrautpopulationen zu verlangsamen. Für eine erfolgreiche Unkrautregulierung muss sich jedoch der Einsatzzeitpunkt am Entwicklungsstadium der Unkräuter orientieren, und zeitgleich müssen passende Boden- und Witterungsbedingungen vorherrschen. Die Unkräuter sollten sich idealerweise im  Fadenstadium beziehungsweise dem Keimblattstadium befinden, also noch nicht oder gerade frisch aufgelaufen sein. Grund hierfür ist die Hauptwirkung des Striegels, welche vor allem in einem Zuschütten beziehungsweise Freilegen der jungen Unkräuter besteht, damit diese durch Lichtentzug absterben oder durch Sonne und Wind möglichst schnell vertrocknen.
Damit dies funktioniert, müssen die obersten 3 bis 4 cm des Bodens Krümel- und Schüttfähigkeit aufweisen, dürfen also weder zu feucht noch zu trocken sein. Dieses Zeitfenster kann je nach Bodenart und Witterung sehr eng sein, weshalb regelmäßige Beobachtungen sowie eine hohe Schlagkraft wichtige Voraussetzungen eines Erfolges sind.
Dr. Jochen Brust