Erste Zwischenbilanz der Weinlese in Rheinhessen und der Pfalz
Weinernte bleibt deutlich hinter ersten Prognosen zurück
Die diesjährige Weinernte in Rheinhessen und der Pfalz wird deutlich geringer ausfallen, als nach ersten Schätzungen zu erwarten war. Laut Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd e.V. (BWV) sind die bisherigen Erträge in den beiden größten deutschen Anbaugebieten eher ernüchternd.

Foto: bwv
Aktuelle Witterung sorgt für Abweichungen in den Prognosen
Der BWV geht dagegen aktuell von keiner Steigerung gegenüber dem Vorjahr und einer leicht unterdurchschnittlichen Erntemenge aus. Diese Einschätzung bestätigen auch die Weinbauexperten der Dienstleistungszentren Ländlicher Raum (DLR) in Neustadt und Oppenheim. Als Hauptgrund für die Abweichung zu den Zahlen der Statistiker sieht der BWV die Witterung insbesondere in den vergangen zwei Wochen. Hohe Temperaturen hätten zu einer hohen Verdunstung von Wasser aus den Beeren geführt. Auch die selektive Lese zur Steigerung der Qualität führe zu geringeren Erträgen. Darüber hinaus wurden Rebflächen in Rheinhessen Ende August und vor wenigen Tagen von zwei Unwettern mit schwerem Hagelschlag getroffen, die auf rund 2 000 Hektar die Ernte teilweise vollständig vernichtet haben. Unabhängig von der Erntemenge geht der BWV aber nach wie vor einem qualitativ guten Jahrgang aus. Derzeit rechne man mit einer kurzen, intensiven Lese.
Lesegut nahezu gleichzeitig reif
Ein Trend, der sich in den vergangenen Jahren immer stärker abzeichnet. Viele Rebsorten erreichen ihre optimale Reife nahezu gleichzeitig. Dies erfordert eine hohe Schlagkraft, sei es bei der Maschinenernte, bei der Handlese oder der Verarbeitung der Trauben. Die Betriebe in Rheinhessen und der Pfalz sind aber hier hervorragend aufgestellt, so der BWV.
– LW 38/2023