Erstes Februarwochenende gehört Hessens Rinderzüchtern

Zukunft Rind: Grand Champion BT Patricia und Blüte

Seit vielen Jahren gehört das erste Wochenende im Februar zu den wichtigsten Daten in der Planung vieler aktiver Rinderzüchter in Hessen: In der Alsfelder Hessenhalle findet dann die Landesschau Zukunft Rind statt, bei der die besten Kühe der Rassen Holsteins - Schwarzbunt und Rotbunt, Fleckvieh, Braunvieh und Jersey zum Vergleich antreten, Nachzuchten von hochinteressanten Vererbern gezeigt werden und eine mit internationaler Top-Genetik gespickte Auktion zum Schluss noch einmal für große Aufmerksamkeit sorgt.

Mit ihrem ausgeprägten Milchtyp und dem Spitzeneuter wurde die Atwood-Tochter BT Patricia aus dem Betrieb Hauck, Schiffelbach, nicht nur Siegerkuh mittel, sondern auch später Grand Champion der Milchrassen.

Foto: Jost Grünhaupt

Über Wochen dauert die Vorbereitung für die Schau und zweieinhalb Tage herrscht eifriges Treiben auf allen Gängen in den Stallungen in Alsfeld. Es waren wieder viele junge Leute im Einsatz, um die Kühe gut zu präsentieren. Bei den Holsteins zeichneten für das Richtergebnis Stefan Widmer aus Mühledorf (Schweiz) und Alexander Braune, Tangerhütte, verantwortlich. Zwei versierte Preisrichter mit internationaler Erfahrung.

Gleich im ersten Ring definierte Widmer seine Vorstellung, die er von schwarzen Färsen der Rasse Holsteins hat: die junge, edle und feinzellige Anton-Tochter WFD Ella Mink vom Rinderzuchtbetrieb Wiesenfeld stand an der Spitze und überzeugte auch durch die hervorragende Euterqualität. Es waren nur Kleinigkeiten, die dafür sorgten, dass ihre Herdengefährtin WFD Rosetta, eine Durango-Tochter ebenfalls aus Wiesenfeld, auf 1b stand, ein in vielen Merkmalen ähnliches Modell mit viel Milchcharakter und bester Euterqualität. Der nächste Klassensieg ging an dieselbe Adresse: die Goldday-Tochter WFD United setzte die Maßstäbe mit ihren exzellenten Typmerkmalen und dem sehr hoch und breit aufgehangenen Euter. Ihre direkte Konkurrentin war die Atwood-Tochter Ambitione von Dirk Kumlehn und Eike Spangenberg, Freienhagen, eine bereits mit viel Kapazität ausgestattete Färse, die auch über ein sehr hoch aufgehangenes Euter verfügt. Eine starke und für den Preisrichter eindeutige Spitze sahen die Zuschauer in der nächsten Gruppe: die Bradnick-Tochter BT First-Lady von Wilfried u. Eckhard Hauck, Schiffelbach, zeigte eine enorme Präsenz im Ring. Hervorragend entwickelt und in allen Körpermerkmalen bestechend und das sehr hoch und flach angesetzte Euter ist ein weiterer Trumpf dieses Top-Tieres. Ihr folgte die durch und durch ausgewogene, harmonische Snowman-Tochter Nasnow von Heinz-Wilhelm Trümner, Schiffelbach, auf 1b. Auch die nächste 1a-Rosettte ging an den Betrieb Hauck; die sehr stilvolle, lackschwarze BT Highday (V: Destry) setzte mit exzellenten Typmerkmalen die Maßstäbe und stand vor der in Entwicklung, Körperbau und Euterqualität gleichermaßen vorzüglichen Goldday-Tochter Beverley von der Schweinsberger/Dersch GbR aus Niederwald. Auch in Ring fünf der Färsen stand eine in allen maßgeblichen Merkmalen gleichermaßen ausgewogene und überzeugende Färse vorn, die Delta-Tochter GHO Cloud No.9 von Michael Beyer, Pöppschen, war die Favoritin und die durch ihren hervorragenden Körperbau und das hoch und fest aufgehangene Euter auffällige Raeman-Tochter Nirae von Heinz-Wilhelm Trümner, Schiffelbach, erhielt den 1b-Platz.

Deutlich fortentwickelt zeigten sich die dreijährigen Färsen, die bereits am Ende der ersten Laktation standen. Erklärte Favoritin war hier die Let It Snow-Tochter Kimberly von Wilfried Seipel, Stumpertenrod. Nicht nur in allen Körpermerkmalen erstklassig, auch das Euter zeigte am Ende der Laktation noch sehr viel Breite und eine exzellente Strichverteilung. Die im Seitenbild absolut überzeugende Atwood-Tochter BG Tina von der Bürger-Grebe GbR, Helmscheid, war ihre Konkurrentin auf 1b. Das Finale dieser Färsen war dann ein erster Höhepunkt für die Zuschauer und unter rhythmischen Klatschen definierte Stefan Widmer zunächst ein Quintett an Favoritinnen für die Siegerauswahl. Das Ergebnis war dann zu einem Doppelsieg für Wilfried u. Eckhard Hauck: die höchsten Maßstäbe setzte eindeutig BT First-Lady mit ihrer überragenden Gesamtqualität und der optimalen Kombination von Milchtyp, Körper und exzellenter Euterqualität, die absolut feinzellige, edle BT Highday wurde Reservesiegerin.

Im Vergleich der Kühe mit zwei Abkalbungen ging die erste 1a-Rosette an den Zuchtbetrieb Volke/Hauck GbR, Wetterburg, für die Atwood-Tochter Ready, eine sehr milchtypische, edle Kuh, deren weiterer Pluspunkt das enorm hoch und fest aufgehangene Euter ist. Sie konnte sich gegen die Goldday-Tochter WFD Minni Gold aus Wiesenfeld durchsetzen, eine ebenfalls in allen Belangen erstklassige, junge Kuh. Der nächste 1a-Platz ging an die Familie Hauck in Schiffelbach für die Sid-Tochter BT First Sid, die sich bestens weiterentwickelt, mit sehr viel Milchtyp und einem exzellent aufgehangenen Euter gegen die Ladd P-Tochter CHH Nakota von Lothar und Stefan Christ GbR, Grüsen, durchsetzen konnte, die auch in allen wesentlichen Merkmalen des Körpers und der Euterqualität Vorzüge gegenüber den weiteren Kandidatinnen zeigen konnte.

Die erklärte Favoritin von Stefan Widmer bei den älteren Kühen war die Gold Chip-Tochter Goldshimmer vom Zuchtbetrieb Wiesenfeld.

Foto: Jost Grünhaupt

Mit einer klaren Spitze versehen war das Ergebnis der dritten Gruppe, hier war BT Patricia, die Atwood-Tochter des Betriebes Hauck, Schiffelbach, vorne, die mit ihrem exzellenten Typ und dem Spitzeneuter hier die Maßstäbe setzte und vor der Windbrook-Tochter Katrysha von Wilfried Seipel, Stumpertenrod, stand, die sich frisch in der zweiten Laktation bestens präsentieren konnte und nicht nur im Körper, sondern auch durch das hohe und sehr breite Hintereuter viele Blicke auf sich zog. Der abschließende 1a-Platz ging dann an Reality, eine Vollschwester der ersten 1a-Zweitkalbskuh Ready vom Betrieb Volke/Hauck, Wetterburg.

Sie zeigte sich schon deutlich weiterentwickelt mit balanciertem Körperbau, ausgeprägter Rippe und exzellenter Qualität in Fundament und Euter. Der tadellose Körperbau und das exzellent texturierte Euter ihrer Halbschwester RZB Pasadena von Manfred Uhrig, Sulzbach, sorgten für den 1b-Platz.

Das Finale der Zweitkalbskühe ging zugunsten von BT Patricia aus, die sich in der Kombination aus überragenden Milchcharakter und der gesamten Qualität im Skelett und Euter gegen die Herdengefährtin BT First Sid durchsetzen konnte. Damit gelang Wilfried unbd Eckhard Hauck bei der Sieger- und Reservesiegerentscheidung ein Doppelsieg.

Sehr starke Konkurrenz wurde an der Spitze der drittkalbigen Kühe gezeigt, die sich vierjährig bestens weiterentwickelt zeigten und die 1a-Platzierung ging an die vom Zuchtbetrieb Bürger-Grebe, Helmscheid, ausgestellte AltaRush-Tochter BG Pusta. Die Festigkeit im Körper, das exzellente Fundament und das nach wie vor sehr hoch sitzende Euter verhalfen ihr zum Spitzenplatz, gefolgt von der Goldsun-Tochter BT Playgirl, die sich ein weiteres Mal in Milchtyp und Euterqualität bestens präsentierte. Dann folgte eine weitere Spitzenkuh aus Wiesenfeld als 1a-Kuh: die Gold Chip-Tochter Goldshimmer brillierte als herausragende Typkuh mit einem sehr festsitzenden, stark beaderten Euter. Die rundherum harmonische, in allen Merkmalen gefällige Goldwin-Tochter Ella von Norbert Breithecker, Ellar, wurde als 1b-Platzierte herausgestellt. Eine weitere sehr starke Gruppe folgte mit Kühen sehr hoherr Qualität, die von der im Seitenbild überragenden Goldwin-Tochter Maldives aus dem Zuchtbetrieb Hauck, Schiffelbach, angeführt wurde. Ihr folgte mit Wicky, einer After­shock-Tochter aus der Zuchtstätte Volke/Hauck, Wetterburg, die ebenfalls im Oberkörper und in der Tiefe der Rippenpartie starke Akzente setzen konnte.

In der abschließenden Runde wurden dann Kühe präsentiert, die schon beachtliche Lebensleistungen vorweisen können. Die klare Favoritin war hier RZB Contess, eine Bonair-Tochter von Manfred Uhrig, Sulzbach, die sich nicht nur in der Qualität des Körperbaus, sondern auch durch das exzellent hoch und fest aufgehangene Euter stark in Szene setzen konnte und in ihrer Herdengefährtin, der Shottle-Tochter Lotafirst, die stärkste Konkurrentin hatte; eine Kuh mit herausragender Qualität in allen Merkmalen des Körpers und einem hoch aufgehangenen Euter. Beim Vergleich dieser Spitzenkühe würdigte Widmer die exzellenten Typmerkmale und das sehr hoch aufgehangene und stark beaderte Euter der Gold Chip-Tochter Goldshimmer mit dem Siegertitel und die im Körperbau und einem hervorragenden Euter ausgestattete Maldives aus dem Betrieb von Wilfried und Eckhard Hauck erhielt den Titel Reservesiegerin. Im Ring bei den Red Holsteins sah Alexander Braune in der ersten Runde eine erstklassige Gruppe junger Färsen und vergab den 1a-Platz an die Debonair-Tochter BT Highair von Wilfried und Eckhard Hauck, eine großrahmige, sehr milchtypische Kuh mit hoch und festsitzendem Euter. Anschließend folgte die Label-Tochter Kathinka von Horst Ritter, Schöneberg; mit tollem Seitenbild und viel Harmonie versehen. Der Spitzenplatz der zweiten Färsenkategorie war dann eine eindeutige Angelegenheit für die Colt 45-Tochter RZB Rosalita von Manfred Uhrig, Sulzbach, die mit ihrer starken körperlichen Präsenz und dem hoch aufgehangenen, mit perfekter Strichplatzierung versehenen Euter die Maßstäbe setzte. Die 1b-Rosette bekam die Sympatico-Tochter Desire-Red vom Zuchtbetrieb Wiesenfeld ans Halfter, eine mit sehr viel Milchcharakter und hervorragender Euterqualität ausgestattete Nachwuchskuh. Der Spitzenplatz bei den Kühen mit zwei Abkalbungen wurde an die Rematch-Tochter Grazia, im Besitz von Karl Mütze, Geismar, und Eike Spangenberg, vergeben, deren Trümpfe der sehr korrekte Körper und das mit einer traumhaften Beaderung versehene Euter sind. Die bestens weiterentwickelte Dixieland-Tochter GMH Mali vom Zuchtbetrieb Garthe u. Metz GbR, Ellershausen, folgte auf 1b und punktete durch ihre Vorzüge in allen wichtigen Merkmalen des Oberkörpers, aufgewertet noch durch das vorzügliche Euter.

Die Vidal-Tochter Prina von Moritz Schäfer aus Airlenbach wurde Siegerkuh jung und Eutersiegerin jung beim Fleckvieh.

Foto: Jost Grünhaupt

Bei der Vergabe des Siegertitels bei den jungen Rotbunten legte sich Alexander Braune auf Grazia fest und würdigte noch einmal die exzellente Euterqualität dieser Nachwuchskuh, zur Reservesiegerin erklärte er die junge, noch voll in der Entwicklung stehende BT Highair aus dem Zuchtbetrieb Hauck, Schiffelbach. Etwas knapper besetzt war die Kategorie der rotbunten Kühe mit drei und mehr Abkalbungen. Als 1a-Preisträgerin und gleichzeitig Siegerkuh alt führte die Savard-Tochter Kookie von Wilfried Seipel, Stumpertenrod, das Feld an, eine großrahmige, breit angelegte Kuh mit bestem Körperbau und lang angesetztem Euter. Die exzellente Typkuh BT Babett, eine Dixieland-Tochter aus dem Zuchtbetrieb Hauck, Schiffelbach, folgte ihr auf dem Platz der Reservesiegerin.

Hervorragendes Fleckvieh wurde vorgestellt

Die Entscheidung bei den Fleckviehkühen lag dieses Jahr in der Zuständigkeit von Andreas Böhm, Oppertshofen. Erste Favoritin war die Hutera-Tochter Silga von der Handke GbR, Leisenwald, eine relativ jugendliche, noch voll in der Entwicklung stehende Kuh mit ganz hervorragender Euterqualität. Die nächstfolgende Kandidatin war die Orbit-Tochter Hermina von der Schmidt GbR in Neuwiedermus, die sich bereits mit sehr viel Rumpftiefe und absoluter Korrektheit bei Fundament und Euter auszeichnete. Den zweiten Klassensieg beim Fleckvieh holte sich auch der Zuchtbetrieb Schmidt aus Neuwiedermus mit der langgestreckten und durch ein sehr gutes Euter auffallenden Veneziano-Tochter Es­mara. Der korrekte Körperbau und das drüsige Euter verhalfen der Washington-Tochter Biene von Uwe und Mark Habermehl, Allmenrod, in dieser Altersklasse zum 1b-Platz. Eine klare Spitze fand Andreas Böhm bei den Kühen mit zwei Kalbungen, denn hier zeigte sich die Vidal-Tochter Prina vom Zuchtbetrieb Schäfer, Airlenbach, bestens weiterentwickelt und setzte mit ihrer absoluten Korrektheit in allen Körpermerkmalen und im sehr hoch und festsitzenden Euter die Maßstäbe. Ihre Halbschwester Elvi aus dem Betrieb Schmidt, Neuwiedermus, profitierte von ihrer Harmonie im Körperbau und dem sehr korrekten Fundament, das ihr zum 1b-Preis verhalf. Aus diesem Sextett wurde dann die Siegerkuh der jungen Klassen ausgewählt und die Entscheidung fiel zugunsten von Prina, die sich gegen die Jungkühe durchsetzen konnte und neben dem Siegertitel auch den Titel „Beste Euterkuh“ dieser Klasse erhielt. Ihre Konkurrentin aus der Einzelklasse, ihre Halbschwester Elvi von der Schmidt GbR, wurde als Reservesiegerin herausgestellt.

Eine Reihe erstklassiger Kühe traten in den Altersklassen der Kühe ab drei Abkalbungen an und der erste 1a-Platz ging an die bereits mehrfach erfolgreich ausgestellte Rocky-Tochter Cayenne von Pia u. Bernhard Hillerich, Ueberau, die ein weiteres Mal durch ihren exzellenten Oberkörper und das sehr drüsige, lebendige Euter überzeugte. Die Korrektheit in allen wesentlichen Körpermerkmalen und das nach wie vor vorzügliche Euter verhalfen der Wille-Tochter Paola von Paul Wies, Ober-Moos, zum 1b-Platz.

In der nächsten Gruppe standen dann bereits Kühe mit fünf oder sechs Abkalbungen im Ring und die großrahmige, lange und mit einem enorm drüsigen Euter ausgestattete Wallerod-Tochter Riana von Uwe und Mark Habermehl, Allmenrod, führte die Klasse an, der 1b-Platz ging an die Vidor-Tochter Marry von der Boss, Feick, Euler GbR aus Maar, die sich ein weiteres Mal sehr fit und mit viel Frische und Korrektheit zeigte. Der letzte 1a-Platz wurde dann zu einer sicheren Angelegenheit für die Wichtl-Tochter Blüte von Christian Zimmermann, Beerfelden, die sich nach acht Abkalbungen mit so viel Fitness, Korrektheit und Qualität im Euter zeigte, dass ihr der Spitzenplatz nicht zu nehmen war. Ihre Herdengefährtin Lobelie, eine Winnipeg-Tochter, die bereits zehnmal gekalbt hatte, folgte auf dem 1b-Platz, denn auch diese Kuh beeindruckte durch ihre nach wie vor erstklassigen Körper- und Eutermerkmale.

Die Vergabe des Siegertitels bei den älteren Klassen war dann eine Wiederholung vom Vorjahr: Blüte erhielt den Vorzug vor Cayenne und Andreas Böhm würdigte damit das tolle Erscheinungsbild dieser Ausnahmekuh, Cayenne erhielt zu­sätzlich zum Reservesiegertitel auch die Auszeichnung „Beste Euterkuh“. Aus der Gruppe der Braunviehkühe wählte Stefan Widmer die von Melanie Pfaff und der Jechne GbR, Meineringhausen, ausgestellte Tau-Tochter Emotion als Klassensiegerin aus, ihre maßgeblichen Pluspunkte waren der absolut korrekte Oberkörper und das sehr hoch und fest aufgehangene Euter. Einen Favoritensieg gab es bei der sehr gut besetzten Klasse der Jersey-Kühe, denn die erfolgreiche Schaukuh Kendra von Manfred Uhrig, Sulzbach, zeigte sich neunjährig ein weiteres Mal in herausragender Verfassung, ihr war der Siegertitel nicht zu nehmen und ihre Tequila-Tochter RZB Kaira wurde für ihr tadelloses Gesamtbild mit dem 1b-Platz belohnt.

Hervorragende junge Red Holsteins waren i im Ring: 2.v.r. die Siegerkuh jung Grazia (V: Rematch P) von Eike Spangenberg und Karl Mütze, Geismar.

Foto: Jost Grünhaupt

Die Zuschauer sahen vor der Wahl des Grand Champions drei herausragende Kühe mit einer Lebensleistung zwischen 110 000 und 120 000 kg Milch. Die 14-jährige J E Darty, eine Encore-Tochter von Manfred Uhrig, Sulzbach, wurde mehrfach bei Hessens Zukunft erfolgreich ausgestellt, sie stammt aus einer extrem tiefen nordamerikanischen Kuhfamilie, der über neun Generationen 92 und mehr Punkte nachgewiesen sind. Nur wenige Kühe zeigen in dem Alter und bei dieser erbrachten Milchleistung eine solche Frische im Bewegungsablauf. Zu den Kühen mit Ausnahmecharakter im Leistungsvermögen zählt die Bolton-Tochter CAS Jolly von der Familie Caspar, Heimertshausen, diese Kuh hat mit neun Jahren bereits 110 000 kg Milch produziert und zeigte sich mit einer ausgesprochen guten Kondition im Ring und das sehr drüsige Euter unterstrich noch einmal die absolute Leistungsbereitschaft dieser Kuh. Jolly ist eine Enkelin der Stammkuh Jelykoe aus dem Betrieb Caspar, die in der Herde eine Lebensleistung von 138 000 kg Milch und über 10 000 kg Fett und Eiweiß schaffte. Außerdem ist sie die Ausgangskuh einer europaweit erfolgreichen Kuhfamilie und die Urgroßmutter des aktuellen Nr. 1-Bullen Big Point, dessen Großmutter CAS Jamaika ein gezielter Einkauf des Betriebes Gleiser anlässlich Hessens Zukunft war. Die höchste Lebensleistung dieses Trios konnte die 11-jährige Shottle-Tochter Nikola von Heinz-Wilhelm Trümner, Schiffelbach, nachweisen. Diese ebenfalls mehrfach bei Hessens Zukunft ausgestellte Ausnahmekuh hat mit Mabuse und Subito zwei hervorragende Söhne geliefert, die bei ZBH und LTR im Wiedereinsatz sind und ihr Enkel Scipio war als neuer Spitzenvererber mit einer viel beachteten Nachzucht im Ring vertreten. Erstmals sah man eine Töchtergruppe eines nachkommengeprüften Bullen, die von der Urgroßmutter der Kühe angeführt wurde. Die Schau der drei Dauerleistungskühe zeigt die Nachhaltigkeit im Zuchtprogramm von ZBH und LTR. Der Grand Champion-Titel bei den Fleckviehkühen war eine sichere Angelegenheit für Blüte von Christian Zimmermann. Diese achtkalbige Kuh schaffte es ihren im letzten Jahr errungenen Titel zu verteidigen.

Bei der Vergabe des Hessen-Champions bei den Milchrassen waren sieben Kandidatinnen im Wettbewerb. Zunächst nominierten die Richter mit der Red Holstein-Kuh Grazia, den Jersey-Champion Kendra und der Siegerkuh der mittleren Klassen BT Patricia ihre drei Favoritinnen für die begehrte Schärpe.

Den begehrten Klaps auf das Becken bekam BT Patricia von Eckhard Hauck. Ihm gelang mit der jungen Kuh die erste Titelverteidigung beim Grand Champion in der Hessenhalle Alsfeld.

Grünhaupt, LLH Kassel  – LW 7/2017