Flughafenbeförsterung

Waldbesitzer-Lehrfahrt über Ausgleich der neuen Landebahn

Eine Exkursion für Privatwaldbesitzer aus dem Odenwald von der Bergstraße führte zu demjenigen Teil des Frankfurter Stadtwal­des, welcher die Start- und Landebahnen umgibt. Viele Besonderheiten in der Flora und Fauna und in der Folge in der Beförsterung zeichnen dieses Gebiet des Flughafenwaldes aus. Bernd Schröder vom Forstamt Michelstadt berichtet.

Die Jahresfahrt für die Waldbauern aus dem Odenwald und von der Bergstraße führte zum Frankfurter Flughafenwald.

Foto: Bernd Schröder, Hessen-Forst

Dort wurden die Teilnehmer von den Flughafenförstern Thomas Müntze und Florian Seibold ans Ende der neuen Landebahn Nord-West geführt und über Ausgleichsmaßnahmen für den Bau der neuen Landebahn informiert. So sind als Ausgleichsmaß­nahme derzeit unter anderem 282 ha forstliche Kul­tur­fläche in der Region zu planen und zu realisieren.

Für Vögel unattraktiv halten

Zu den laufenden Aufgaben des Försters gehört auch, das Flughafengelände von größeren Vögeln frei zu halten, damit sie nicht in die Triebwerke der Flugzeuge geraten. In erster Linie wird aber dafür gesorgt, dass das Gelände einfach unattraktiv für die Vogelwelt gestaltet wird.

Im Flug­hafenwald, sahen die Waldbauen aus Südhessen auch, dass entsprechend der naturschutzrechtlichen Auflagen, 7 500 Festmeter Totholz im Wald belassen werden müssen. Das Totholz soll Fledermäusen, Vögeln, Insekten und Pilzen als Lebensraum dienen. Der Bestand war zur Straße hin mit einem Fledermauszaun gesichert. So soll verhindert werden, dass Fledermäuse beim Ãœberfliegen der Straße in den Autoverkehr geraten.

Baumarten aus vier Naturräumen

Weiter fuhr man zum Arboretum Main-Taunus-Park in Schwalbach, der vom Landesbetrieb Hessen-Forst, Forstamt Königstein, betrieben wird. Am Waldhaus begann eine Führung geleitet von Förster Johannes Schwed. Schwed erläuterte das 76 ha große Arboretum, wo viele ausländische Baumarten aus vier unterschiedlichen Naturräumen der nördlichen Erdhalbkugel zu sehen sind.

Dr. Ewald Krämer, Leiter des Forstamtes Michelstadt, hatte diese Exkursion, die das Forstamt gemeinsam mit der Forstbetriebsgemeinschaft Odenwald und mit dem Hessischen Waldbesitzerverband organisiert hatte, geführt. Der Landrat des Odenwaldkreises und zugleich Vorsitzende der Forstbetriebsgemeinschaft, Dietrich Kübler, informierte die Waldbauern im Anschluss über aktuelle Fragen, mit denen sich zurzeit der Landesforstausschuss befasse.