Forstnachwuchs besteht erfolgreich Prüfung

Weg frei fürs Revier, Umweltpädagogik oder Planen

23 junge Förster haben ihre Laufbahnprüfung kürzlich bei Landesforsten Rheinland-Pfalz bestanden. Sie können nun in einem Revier, in der Umweltpädagogik oder in der technischen Produktion arbeiten. Bei Letzterem planen und organisieren sie den Einsatz der Forstunternehmer in den einzelnen Beständen – revierübergreifend.

Sie haben nach ihrem Studium der Forstwirtschaft nun ein Jahr lang den Vorbereitungsdienst geleistet und diesen mit einer Prüfung abgeschlossen.

Foto: Brigitte Schneider, Landesforsten RLP

23 junge Förster, davon 20 von Landesforsten Rheinland-Pfalz und drei aus dem Saarland, können künftig helfen, damit der Wald eine Zukunft hat. Sie haben in vier Klausuren und vier Prüfungen im Wald bewiesen, dass sie in der Lage sind, den Anforderungen des Forstberufs gerecht zu werden.

Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses, Stefan Asam, Direktor der Zentralstelle der Forstverwaltung in Neustadt a.d.W., überreichte die Prüfungszeugnisse in einer kleinen Feierstunde am vergangenen Freitag am Forstlichen Bildungszentrum in Hachenburg an die Kandidaten. Sie alle haben die Prüfung bestanden.

Umgang mit Bäumen und Menschen gelernt

Den ersten Schritt zum Traumberuf haben sie bereits mit ihrem Bachelor-Abschluss in Forstwirtschaft gemacht. Nach der Uni ging es dann in die Praxis, und damit in den Vorbereitungsdienst. Ein Jahr lang dauert dieser. Dabei lernen die jungen Menschen in verschiedenen Forstämtern des Landes von besonders qualifizierten Revierleitern, worauf es im Wald ankommt. „Eigentlich lernt man, wie man mit Bäumen und Menschen umgeht“, sagt Sandra Hartmann, Prüferin im Prüfungsgebiet „Forstliche Betriebswirtschaft, Forstverwaltungslehre und Recht unter besonderer Berücksichtigung der Aufgaben im Körperschafts- und Privatwald“ und lacht. „Denn egal, ob es um Streit im Gemeinderat geht oder eine Gruppe eine Waldführung möchte – man muss schon auch gerne über das reden, was man tut. Dass man den ganzen Tag allein mit seinem Dackel durch die Wälder streift, ist ein Klischee.“

Die Praxis im Wald wird ergänzt durch mehrere Seminare am Forstlichen Bildungszentrum (FBZ) in Hachenburg. Dort lernen die angehenden Försterinnen und Förster beispielsweise, mit welchen Behörden man zusammenarbeitet, wenn man einen Bach renaturieren möchte oder welche Baumarten sich im Klimawandel besonders eignen.

Der Vorbereitungsdienst ist damit auch das Ende der Laufbahnprüfung für das dritte Einstiegsamt. Das bedeutet: Alle Absolventen können im gehobenen Forstdienst, also dem dritten Einstiegsamt verbeamtet werden. Das entspricht den Besoldungsgruppen A 9 bis A 13. Sie dürfen nun ein Forstrevier leiten, das Geschäftszimmer im Forstamt managen oder in der technischen Produktion arbeiten und dabei den Einsatz der Forstwirte steuern. Auch ein Job in der Umwelt- und Waldpädagogik steht ihnen nun offen.

„Die Prüfungskommission befragt in den Bereichen biologische und technische Produktion, Naturschutz, Umweltschutz und Umweltbildung sowie Betriebswirtschaft, Verwaltungslehre und Recht. Das zeigt schon, wie wahnsinnig vielfältig der Beruf des Försters ist“, so Hartmann am letzten Prüfungstag.

Im Rahmen einer Kooperation im Bereich der Ausbildung zwischen Rheinland-Pfalz und dem Saarland wurden auch zwei Forstoberinspektoranwärter sowie eine Forstoberinspektoranwärterin aus dem Saarland mitgeprüft.

lf rlp – LW 40/2021