Frische, Typ und Euter zählen

Hessens Züchter erzielen Erfolge bei Thuringia Open in Erfurt

Erstmals fand im Zuge der Agrarmesse „Grüne Tage“ in Erfurt die Offene Holsteinschau „Thuringia Open“ statt, bei der in allen Kategorien Teilnehmer aus Hessen vertreten waren. In den Wettbewerbsteilen (Bambinoklasse, Vorführwettbewerb und Richten der Kühe) waren ebenso Teilnehmer aus ganz Deutschland mit von der Partie, so dass in allen Sparten die Wettbewerbe auf einem besonders hohen Niveau ausgetragen wurden.

Zu den besten Jungrindern der Holsteinschau Thuringia Open zählte die schicke September-Tochter Bloody Mary, die Christian Michel aus Geismar vorstellte.

Foto: Jost Grünhaupt

Das Richten im Jungzüchterwett­bewerb wurde von Eike Span­gen­berg aus Sachsenhausen über­nom­men, der die Aufgabe mit großer Souveränität durchführte.

Bereits im ersten Wettbewerbsteil ging der Ia-Platz an Cedric Grineisen, Wirmighausen, der mit der Färse Rain aus dem Betrieb Bruno Wolff, Korbach, die Bambinoklasse (bis elf Jahre) gewinnen konnte. Einen sehr starken Auftritt hatten dann Lars Grebe, Helmscheid, und Evelyn Hecker, Geismar, in der Juniorklasse bis 15 Jahre, beide standen zum Schluss auf dem Ia-Platz und Evelyn Hecker wurde zur Siegerin in dieser Altersklasse erklärt.

Wettbewerb auf hohem Niveau

Auf dem erwartet sehr hohen Niveau fand der Wettbewerb der Vorführer über 16 Jahre statt. Christian Allendörfer, Wehrheim, und Christian Michel, Geismar, konnten sich hier als Ib-Platzierte für die Endrunde qualifizieren und bestätigten damit ihre schon oft gezeigte starke Position in diesem Wettbewerb. Im mittleren Bereich der Klassen wurden Christina Grebe, Helmscheid, Ann-Kathrin Wolff, Korbach, und Oliver Jäger, Bockendorf, eingereiht. Als dann der Typwettbewerb der Färsen begann, merkten die Beschicker und Zuschauer sehr schnell, welch hohes Niveau hier zu sehen war.

Preisrichter aus Kanada

Der kanadische Preisrichter Brian Carscadden legte dabei viel Wert auf klaren Milchtyp, genug Stärke in der Vorhand und ein bes­tes Skelett. Diese Voraussetzungen erfüllte die Scooby Duu-Tochter BG Loreley aus der Zuchtstätte Bürger-Grebe, Helmscheid, in der zweiten Kategorie am besten und wurde an die Spitze gestellt. Die sehr schicke Shottle-Tochter Fine von Sebastian Weide, Steinbach, folgte auf dem Ib-Platz. Der hessische Erfolg wurde mit der Id-Platzierung für die Storos-Tochter Rain von Bruno Wolff, Korbach, noch vervollständigt. Auch die nächste Spitzenplatzierung ging an die Zuchtstätte Wolff, die mit der Red Holstein-Färse Saphira von Rampage-Red auf Ic stand. In der letzten Gruppe gelang Christian Michel noch einmal eine Platzierung im Spitzenfeld: Seine September-Tochter BloodyMary wurde von Brian Carscadden aufgrund ihrer starken Vorzüge im Seitenbild mit dem Ic Platz gewürdigt, die von Christian Allendörfer, Wehrheim, gezüchtete Jasper 2-Tochter Samanta stand direkt daneben (Id).

Beim Richten der jungen Kühe wurde dann sehr schnell deutlich, welcher Maßstab hier gelegt wurde. Das erste Top-Resultat gelang Wilfried und Eckhard Hauck mit der zukunftsträchtigen Talent-Tochter BT First Class, die sich einen Ib-Platz holen konnte. Im nächsten Ring gelang dann der gleichen Adresse mit der bekann­ten BT Party-Girl der Klassensieg, der für den Preisrichter hier eine eindeutige Entscheidung war, da sich diese Färse körperlich enorm weiterentwickelt hat und ein brillantes Euter zeigte. Dann kam die vierte Färsenklasse und es zeigte sich sehr schnell, dass hier ein absolutes Spitzentrio den Wettbewerb unter sich ausmachen würde. Hier entschied sich Brian Carscadden für die von dem Zuchtbetrieb Uhrig ausgestellte RZB Indian Lady, eine Färse, mit perfekter Ausstrahlung, sehr viel Milchtyp und einem absoluten Qualitätseuter hinsichtlich Aufhängung und Drüsigkeit.

Siegerauswahl bei den Färsen

Sie errang den Sieg bei den Kühen in der ersten Laktation und wurde ebenso Reser­ve-Grand-Champion: die Damion-Tochter RZB Indian Lady des Betriebes Uhrig.

Foto: Jost Grünhaupt

Die Goldwin-Tochter Kendra von Wilfried und Michael Seipel, Stumpertenrod, bot ihr jedoch ein starkes Finish (Ib), viel Harmonie und vor allem das Spitzen­euter waren nicht zu übersehen und die von Bruno Wolff ausgestellte Stormatic-Tochter Karamba zeig­te sich ebenfalls noch sehr frisch und wurde in die­ser sehr star­ken Gruppe Id prämiert. Die Siegeraus­wahl bei den Färsen wurde dann relativ schnell zu einer rein hessischen Angelegenheit. Die meisten Pluspunkte ver­einigte auch hier Indian Landy auf sich und wurde zum Champion der jungen Kühe auserkoren. Der Reservetitel ging an Kendra und Party-Girl wurde mit Honorablemention ausgezeichnet. Eine sehr starke Konkurrenz mit hessischer Beteiligung fand dann in der ältesten Klasse der Kühe mit zwei Abkalbungen statt.

Um die Spitze wetteiferten mit RZB Lea aus dem Betrieb Uhrig und RH Maxima, der bekannten roten Halbschwester ausgestellt von Henrik Wille, zwei mehrfach höchst erfolgreiche Talent-Töchter. Lea war an diesem Tag die frischere und beeindruckte mit ihrer Breite und dem sehr drüsigen lang angesetzten Euter und erhielt den Vorzug als Ia-Platzierte. Hinter der kapitalen Roy-Tochter WFD Elaine vom Zuchtbetrieb Wiesenfeld (Ic) wurde die von Wilfried und Eckhard Hauck, Schiffelbach, ausgestellte Modest-Tochter HA Dileila mit Id prämiert, eine edle, sehr lange Kuh mit einem hoch und fest aufgehangenem Euter. Klarer Champion in dieser Altersklasse wurde zum Schluss die Shottle-Tochter Fux Spotlight aus dem Zuchtbetrieb Hahn/Radke, die mit ihrer gewaltigen Präsenz im Ring nicht zu schlagen war. Die erste Klasse der älteren Kühe wurde klar von der Rustler-Tochter Nikita aus der Herde Hauck angeführt, die ein weiteres Mal viele Blicke wegen ihres enormen Körpers und absolut perfekt sitzen­den Euters auf sich zog, die harmo­nische Talent-Tochter Nala aus dem Betrieb Marco Fahrenbach, Niederweidbach, wurde Ie platziert. Schon mehrfach erfolgreiche Kühe standen im nächsten Ring, die Starleader-Tochter Tilly aus dem Betrieb Bürger-Grebe, Helmscheid, zeigte sich wiederum sehr frisch mit nach wie vor erstklassigem Euter (Ic), Vorzüge im Seitenbild und Fundamentqualität verhalfen der Storm-Tochter Dorette aus der Herde Hellmuth, Haina, zum If-Platz. Der Siegertitel in dieser Gruppe ging an die extrem milchtypische Champion-Tochter Schöne von Rainer Engel­ke, Brebber, Eckhard Hauck durfte sich über den Reservesiegertitel für Nikita freuen.

Beim abschließenden Wettbewerb dem Höhepunkt der Veranstaltung, bekam Brian Carscadden dann seine vier Spitzentiere aus den einzelnen Altersgruppen zur Auswahl des Grand-Champions in das Rampenlicht gestellt. Sein Favorit war auch hier die Shottle-Tochter Fux Spotlight, die Auszeichnung Reserve-Grandchampion für Indian Lady aus dem Zuchtbetrieb Uhrig unterstreicht deutlich die Spitzenqualität, die diese junge Kuh in Erfurt zeigen konnte. Grünhaupt, LLH Kassel