Frostsicherheit von Tränken

In der anstehenden kalten Jahreszeit ist die Versorgung der Milchviehherde mit genügend sauberem Tränkewasser in jedem Fall sicherzustellen. Pro Kuh muss ein Wasserangebot von etwa 50 bis 150 l pro Tag jederzeit vorhanden sein. Der Tränkevorgang dauert zirka eine halbe Minute, in der das Wasser vom Tier aufgenommen werden muss. Je nach Umgebungsbedingungen (Außenklimabedingungen im Stall, Tierbesatz, Platzierung der Tränken usw.) kann es dabei im Winter zu Problemen kommen.
Um Frostfreiheit zu gewährleisten, sind verschiedene Systeme denkbar. Im ersten Schritt ist es nötig, die Zuleitungen in allen Bereichen mit Außenklimabedingungen auf mindestens 80 cm (bis zu 1,20 m je nach Standort) frostsicher in die Erde zu verlegen. Alle Steigleitungen über diesem Niveau sind ordentlich zu dämmen.
Die eigentliche Tränke-Installation kann dann beispielsweise mittels kommunizierender Tröge erfolgen. Dabei werden nahe beieinanderliegende Tröge über das angewärmte Wasser eines Troges mit erwärmt. Weiterhin kann über ein Zirkulationssystem das Wasser im Fluss und somit frostfrei gehalten werden. Dabei kann eine zusätzliche Rohrbegleitheizung mittels Heizbändern die Funktionssicherheit zusätzlich erhöhen. Die Stromkosten für die Pumpe und die Beheizung müssen hier allerdings mit kalkuliert werden.
Als weitere Möglichkeit kann der stetige Wasserabfluss gesehen werden. Dabei muss allerdings klar sein, wohin das anfallende Wasser abfließt, um eine Eisbildung auf den Laufflächen auszuschließen. Je nach Stallsystem und Tierbesatz kann auch der Einsatz von Balltränken interessant sein.
Bestehende ältere Systeme sollten auf jeden Fall regelmäßig auf die Funktionsfähigkeit der elektrischen Leitungen, Pumpen und Dämmungen geprüft werden, um bei Bedarf direkt eingesetzt werden zu können.
Simone Hamann-Lahr, Lk Rheinland-Pfalz