Getreidepreise erreichen Rekordhöhen

Rückblick auf die pflanzlichen Märkte 2021 und Vorschau auf 2022

Dieses Jahr war ein Jahr, in dem alles anders war als üblich. Neben den anhaltenden Einschränkungen durch Corona in der ersten Jahreshälfte machte sich der Nachfrageschub auf dem Getreidemarkt mit den Lockerungen in der zweiten Hälfte bemerkbar. Dem Nachfragezuwachs stand aber nicht, wie erwartet, ein größeres Angebot gegenüber, sondern das Gegenteil traf zu: Die qualitätsschwache Getreideernte kam nur schleppend auf den Markt. Die Agrarmarkt-Informations-Gesellschaft (AMI) gibt einen Rückblick auf die pflanzlichen Märkte dieses Jahres und wagt eine Vorschau auf das kommende Jahr.

Die Getreidepreise gingen in diesem Jahr deutlich nach oben. Für Ackerbaubetriebe war die Entwicklung positiv, für viehhaltende Betriebe bedeutete das aber wesentlich höhere Mischfutterpreise.

Foto: agrarfoto

Die Sorge vor Unterversorgung bei Getreide ließ die Nachfrage der Verarbeiter, aber vor allem der Exporteure, hitzig aufflammen, sodass die Preise stark stiegen, befeuert von den ebenfalls fest tendierenden Weltmarktkursen. So ergab sich zwischen dem Wechsel der Wirtschaftsjahre nur ein sehr geringfügiger und kurzzeitiger Ernteknick, wonach die Preise rasch und sehr steil wieder stiegen und Rekordhöhen erreichten. Nachdem sich die Käufer anfänglich eingedeckt hatten, verharrten sie lange in Warteposition, in der Hoffnung auf Preisrückgänge. Das hat sich nicht realisiert, sodass im November die Nachfrage nach Getreide anschwoll. Vor allem das aus der schleppenden Ernte heraus sehr überschaubare Angebot an Mais reichte nicht einmal aus, um die Lieferkontrakte zu bedienen. Alternativ wurde auf Gerste umgeschwenkt, die sich daraufhin überdurchschnittlich verteuerte. Zusätzlich wurden die Preise aufgrund der prekären Frachtsituation angehoben.  – LW 51/2021