Gute Märkte für Ackerbauern

Für die Ackerbauern bieten die Agrarmärkte derzeit Anlass zur Zuversicht. Die Getreidepreise befinden sich auf hohem Niveau, und längerfristig könnte dies so bleiben. Die weltweiten Reserven sind in den vergangenen Jahren immer geringer geworden, weil die Produktion der steigenden Nachfrage nicht hinterherkommt. Das Wetter und politische Ereignisse haben bei geringen Rohstoffreserven einen umso höheren Einfluss auf die Märkte. Noch stärkere Preisausschläge sind die Folge, wenn auch auf hohem Niveau. Für den Erzeuger ist deshalb die Preisabsicherung immer wichtiger. Schließlich geht es um Haben oder Nichthaben von zigtausend Euro, schon für einen durchschnittlichen Ackerbaubetrieb. Handel und Erzeugerorganisationen bieten dazu bereits eine Vielfalt an Preisabsicherungsmodellen in Verbindung mit den Terminbörsen an.

Wichtig ist für den Erzeuger die genaue Kenntnis der Produktionskosten für eine Tonne Getreide. Erst dann kann man abschätzen, ob man einen wirklich guten Preis erzielt hat. Eine nervenschonende Vermarktung bieten auch Optionsmodelle, die gegen Gebühr einen Mindestpreis absichern.

Bei den Betriebsmitteln, die für die Rentabilität ebenso entscheidend sind, ist auf der anderen Seite noch keine Preisabsicherung in Sicht. Nach den Analysen von Marktbeobachtern spielen insbesondere bei den Düngemitteln nicht nur Angebot und Nachfrage eine Rolle, sondern auch die aktuelle Einkommenslage, nach dem Motto „verdient der Landwirt gut, will die Industrie ihren Anteil daran“. Gegen dieses Gebaren ist bislang kein Kraut gewachsen. Tröstlich ist nur, dass die Düngemittelmärkte aufgrund von Produktionsausweitungen unter Preisdruck stehen (siehe Märkte und Preise).

Cornelius Mohr